Blog vom Frauenmuseum Il Blog del Museo delle Donne
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Im Gedenken an die `Trostfrauen` des japanischen Militärs

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Tokio –  Seoul – Taipeh – X`ian – Beijing – so klingen die Hotspots der Frauengeschichte, die ich auf meiner Asienreise im Herbst 2019 besuche: 6 Frauenmuseen in 3 bzw. 4 Ländern (Je nach politischer Weltanschauung zählt Taiwan zu China oder wird als eigenständiger Staat gesehen). Drei der besuchten Museen widmen sich einem Thema, das mir wenig bekannt war: den ‚Trostfrauen‘. Sie thematisieren die Kriegsverbrechen des japanischen Militärs, begangen an Abertausenden Frauen während der japanischen Invasion im pazifischen Raum im 20. Jhd. Diese Frauen mussten den japanischen Soldaten auf ihren Eroberungszügen in Asien für deren sexuelle Bedürfnisbefriedigung zur Verfügung stehen.

Museen feministisch denken

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Museen sind Orte der Unterhaltung, der Forschung und des Lernens. Museen bewahren und erzählen Geschichten und stiften Identität. Aber was, wenn eine Hälfte der Menschheit in diesen Institutionen nicht gleichberechtigt zu Wort kommt? Immerhin sind auch Museen geprägt von ihrer Geschichte, die lange Zeit Männern das Recht der Geschichtsschreibung zugestand. Als Darlene Clover und Kathy Sanford von der Uni in Victoria, Canada begannen, sich mit Erwachsenenbildung in Museen auseinanderzusetzen machten sie eben diese Erfahrung. So begannen sie sich für Frauenmuseen zu interessieren, besuchten das Frauenmuseum in Meran und es entstand die Idee zu “Feminist Critique and the Museum”.

Ein spannendes Buch in englischer Sprache für alle, die sich für Museen interessieren und dort arbeiten.

Unsere Fragen zum Buch beantworten Darlene Clover und Kathy Sanford, als Initiatorinnen und Herausgeberinnen des Buches, Astrid Schönweger, als Koordinatorin von IAWM (International Association of Women’s Museums) und Gaby Franger, als Mitbegründerin des Museums Frauenkultur Regional-International in Fürth.

Ein Museum mit kommunistischem Layout

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Sechs Stationen mit dem Bus, anschließend ebenso viele mit der U-Bahn – und dann: Exit B – Frauenmuseum. Vorbildlich. Wie es sich die ortsunkundige Reisende wünscht, findet sie den notwendigen Hinweis an passender Stelle, um im breiten Angebot an Möglichkeiten, den für sie vorteilhaftesten Ausgang beim Verlassen des Metrosystems zu erwischen. Nach einigen Metern über der Erde, von einem Paar aufmerksamer Augen als Ortsfremde gescannt, bietet mir eine Frau ihre Hilfe an und weist mir den Weg. Etwas versteckt in der zweiten Reihe, finde ich das riesige Gebäude, in dem sich das Frauenmuseum auf 6 Etagen über 35.000 m² ausbreitet, also auf zirka 7 Fußballfeldern:

China National Museum of Women and Children, No. 9, Beijige Road, Dongcheng District, Beijing / CHINA

Eine Friedensstatue gegen sexualisierte Gewalt sorgt für Aufruhr

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Welchen wichtigen Platz Denkmäler im öffentlichen Raum einnehmen und, dass Frauen dieser Raum nicht selbstverständlich zugestanden wird, zeigte sich in den vergangenen Wochen in Berlin.

Vor fast einem Monat, am 28. September 2020 hat die AG „Trostfrauen“ im Korea Verband eine Friedensstatue in Berlin-Moabit errichtet. Die Statue zeigt ein kurzhaariges Mädchen mit geballten Fäusten auf dem Schoß und einem Vogel auf der Schulter.

Die Friedensstatue erinnert an die über 200.000 Mädchen und Frauen aus 14 Ländern, die vom japanischen Militär während des Asien-Pazifik-Krieges (1931- 1945) im gesamten asiatisch-pazifischen Raum als sogenannte „Trostfrauen“ sexuell versklavt worden sind. – Koreaverband

Shanghai – erste chinesische Eindrücke

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Im Jahr 2015 hatte Marianne Wimmer bei ihrem Besuch im Frauenmuseum Meran eine Idee: Sie wollte die erste Frau sein, die weltweit alle Frauenmuseen besucht. Sie verlor nicht viel Zeit und startete bald ihre Besuche in Frauenmuseen rund um den Globus. In einer Reihe von Tagebucheinträgen wird sie uns hier über ihre Erfahrungen berichten. Im Herbst 2019 startete Marianne Wimmer eine Asienreise und besuchte das Frauenmuseum in Tokio, das ‚comfort women‘ museum in Seoul, das Frauenmuseum in Seoul und das Frauenmuseum in Taipeh. Heute folgt der Tagebucheintrag zum Frauenmuseum von X`ian, China.

Ein Museum zur Stärkung der seelischen Kräfte

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In der taiwanesichen Hauptstadt Taipeh besuche ich das dritte Frauenmuseum meiner Reise, das dem Thema der sogenannten ‚comfort women‘ gewidmet ist.

Mein Quartier, in Gehweite zum zweitältesten Viertel der Metropole, Datong, bietet zwei Vorteile: die Nähe zu einigen Sehenswürdigkeiten und zum Frauenmuseum. Auf einem Spaziergang durch den gut erhaltenen Stadtteil mit seiner ursprünglichen Atmosphäre treffe ich auf den Hafen (Datong Wharf), auf ein altes Handelshaus eines reichen Teehändlers (Chen-Tian-Iai-Residenz), auf das Lin Liu-Hsin Puppenspieltheater-Museum und auf eine der wichtigsten religiösen Stätten Taipehs, den „Xiahai City God Temple“, wo ich viele Gläubige bei ihren Opferzeremonien beobachten kann. Das Frauenmuseum liegt in einer der besterhaltenen Einkaufsstraßen des Distrikts, in der Dihua-Straße, bekannt für ihre historischen Gebäude und die vielen traditionellen Läden. Beeindruckend ist vor allem das Angebot an Waren, das nicht nur das Auge irritiert, sondern auch die Nase „reizt“: verschiedene Arten von Pilzen, Trockenfischen, Schnecken, Wurzelartiges, Nüsse, getrocknete Kräuter, Heilpflanzen und Gewürze.

Ein Besuch im ‚comfort women‘ museum in Seoul

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Nachdem ich im Tokioter Frauenmuseum einen ersten Einblick in das Thema der sexuellen Gewalt gegen Frauen durch das japanische Militär bekommen hatte, besuchte ich zwei weitere der sogenannten ‘comfort women’ -Museen, und zwar in Ländern, deren Frauen als Opfer der japanischen Aggressoren unsägliches Leid ertragen mussten. Ich flog in die Hauptstadt Südkoreas, nach Seoul und anschließend in die taiwanesische Hauptstadt Taipeh.

Achtung: Verstörender Inhalt!

Folgender Text kann Ihren Gemütszustand erschüttern.

War & Women’s Human Rights Museum
20, Worldcupbuk-ro 11-gil
Mapu-gu
Seoul 03967, Republic of Korea (ROK)

1929 in Korea geboren – mit 16 Jahren während der japanischen Kolonialzeit Koreas (1910-1945) in die erste „Frauen-Freiwilligen-Service-Truppe“ (Women’s Voluntary Servise Corps) eingezogen und unter dieser fälschlichen Bezeichnung in eine japanische Flugzeugfabrik transportiert – ausgebeutet durch harte Arbeit – Hunger gelitten – geflohen – von einem japanischen Offizier gefangengenommen und vergewaltigt – in eine sogenannte ‘comfort station’ (s. Kapitel „Tokio“) verfrachtet – ….

So beginnt die Kurzbiographie, die entscheidende Stationen im Leben einer Frau schildert, die es trotz ihres leidvollen Daseins als Sexsklavin der japanischen Armee schaffte, ihre Opferrolle hinter sich zu lassen. 1992, beinahe 50 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges und somit auch dem Ende der Vergewaltigungslager, fand sie im Alter von 63 Jahren den Mut und die Kraft, ihre schlimmen Erfahrungen öffentlich zu thematisieren. Darüber hinaus begann sie für ihre Rechte zu kämpfen.