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Akute humanitäre Situation im Norden von Burma

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Im Norden von Burma im Staat Kachin spitzt sich die Situation zu. Am 10. Januar fanden erneute Angriffe statt. Über 4000 Menschen sind auf der Flucht, die meisten davon Frauen, Kinder und ältere Menschen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch versuchten viele von ihnen die Grenze zu China zu überschreiten, um sich in Sicherheit vor den Bomben zu bringen. Ungefähr 2/3 wurden allerdings aufgefangen und zurückgeschickt.

Seit Jahren dauert der Konflikt zwischen dem Militär und Autonomie-fordernden Rebellen in Kachin an.

Tin Tin Nyo ist Aktivistin in Burma und setzt sich im Rahmen der Burmese Women‘s Union für Menschenrechte ein. Unterstützt wird sie von unserem Frauenmuseums-Partner Global Fund for Women. Im Moment ist ihre ganze Aufmerksamkeit auf dem Schutz und der Sicherheit der Flüchtlinge innerhalb des Landes.

Sie ist Teil von dem Netzwerk Joint Strategy Team, das folgendes Statement der aktuellen Situation abgibt:

Die intensiven Kämpfe zwischen den Myanmar Regierungstruppen und der Unabhängigkeits-Armee (KIA) gehen weiter. Letzte Kämpfe hatten die Verlegung einiger interner Flüchtlingscamps zum Ergebnis.

Am 10. Januar 2017 haben die andauernden Kämpfe und Luftangriffe über 4000 intern vertriebene Menschen, v.a. Frauen, Kinder und ältere Menschen, zur Flucht nach China gezwungen.

Die Situation ist extrem chaotisch und prekär. Die vertriebenen Menschen sind erschüttert von der Erfahrung, mehrmals flüchten zu müssen und sind resigniert. Einige ältere Menschen mit gesundheitlichen Problemen, wie Bluthochdruck, haben es besonders schwer. Da sie in Eile fliehen mussten, konnten sie keine Medikamente und Nahrungsmittel mitbringen. Als dieses Statement geschrieben wurde, hatten die Menschen noch keine Möglichkeit zum Essen.

Chinesische Sicherheitskräfte haben die nach China flüchtenden Menschen kontrolliert. Es wurde berichtet, dass sie auch Flüchtende zurück nach Myanmar gedrängt hätten. Höchste und dringendste Wichtigkeit haben nun der Schutz und die Sicherheit der Flüchtenden.

Joint Strategy Team

In ihrem Text “Was ich über Aktivismus weiß” schreibt Tin Tin:

Obwohl wir uns auf Aktivismus alleine einlassen und schwören – trotz der Bedrohung – gegen Unterdrückung zu kämpfen, ist eine individuelle Aktion nicht genug. Der einzige Weg, um über die Mauer zu blicken, ist nicht alleine zu arbeiten, sondern zusammen zu halten, gegenseitig auf unseren Schultern zu stehen und uns gegenseitig hochzuheben. Den Unterschied machen wir nur mit Solidarität, gemeinsamen Taten und Bewegungen.”

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Tin Tin Nyo „What I know about activism“

JST update 11 January 17

JST update on Kachin and Northern Shan 8 January 2017 (1)

New Internally Displaced Population in Northern Shan as at 8 January 17 (1)

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