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Ukrainische Frauen auch mit dabei beim Treffen des Internationalen Netzwerkes aller Frauenmuseen (IAWM) in Meran

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Ukrainische Frauen auch mit dabei beim Treffen des Internationalen Netzwerkes aller Frauenmuseen (IAWM) in Meran

Am 19. und 20. April hat sich in Meran eine ganz besondere Delegation von Frauen getroffen – die Vertreterinnen des internationalen Frauennetzwerkes (IAWM) sind aus Österreich, Deutschland, Spanien und sogar der Ukraine angereist. Gemeinsam haben sie die Wanderausstellung Birth Cultures über Geburtskulturen gestemmt, welche noch bis Ende November 2022 im Frauenmuseum Meran zu sehen ist. Die Organisatorinnen erinnern „wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu helfen. Vor allem ukrainische Frauen brauchen jetzt unsere volle Aufmerksamkeit und Unterstützung. Frauen in Kriegsgebieten sind schrecklichen Schikanen ausgesetzt und erleiden Vergewaltigungen, Diskriminierungen und große Armut.“

Zum Tag der Menschenrechte

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„Antidiskriminierung und Wiedergutmachung/Heilung ist der einzige Weg zur Umsetzung der Menschenrechte“ – Ivo Passler

Anlässlich des internationalen Tages der Menschenrechte, der am 10. Dezember alljährlich begangen wird, möchten wir heute über das Thema der intersektionalen Solidarität sprechen.

Vergangene Woche am 27. November hat der Verein HRI – Human Rights International gemeinsam mit BLUFINK einen spannenden Workshopabend dazu organisiert. Wir haben Ivo Passler von HRI und Sigrid Prader, der Präsidentin des Vereins und Leiterin des Frauenmuseums, einige Fragen dazu gestellt.

Foto: Sigrid Prader

Sigrid Prader:

Als Leiterin des Frauenmuseums und Präsidentin des Vereins Human Rights International war für mich der Workshop sehr aufschlussreich, denn es braucht Nachholbedarf, denn das herkömmliche Verständnis von Diskriminierung ist zu kurz gegriffen. Im Workshop zu Feminismus und intersektionale Solidarität wurden verschiedene Formen der Diskriminierung besprochen und ergaben, dass der intersektionale Aktivismus neben dem Kampf für die Gleichstellung der Frau immer auch ein Kampf gegen Rassismus, Homophobie und alle anderen Diskriminierungsformen sein muss. Mehrfachdiskriminierte müssen gehört und gestärkt werden. So ergibt sich für mich, dass auch in unserer Arbeit im Frauenmuseum ein Lernprozess zu intersektionalem Feminismus als Handlungsanweisung nach innen und außen erfolgen muss. Das ist ein Lernprozess, der selbstverständlich Offenheit und Toleranz erfordert, sowie den Willen, den eigenen Horizont ständig zu erweitern.

 

Ivo Passler:

Diskriminierung ist ein geläufiger Begriff, aber „intersektionale Solidarität“ sagt den meisten schon weniger. Um was geht es da?

Dass sich viele Menschen in Südtirol bislang mit dem Begriff „Diskriminierungen“ eingehend beschäftigt haben bezweifle ich. Der Begriff Intersektionalität wurde vor ca. 30 Jahren von der afroamerikanischen Anwältin_ Aktivistin Kimberlé Crenshaw geprägt, um auf Mehrfach-Diskriminierungen hinzuweisen, von denen Schwarze Frauen betroffen sind, da sie auf der Schnittfläche zwischen Sexismus und Rassismus leben und dann auch überproportional von Armut betroffen sind. Intersektionalität ist ein Modell von Sozialanalyse für Menschenrechts-Aktivismus, der den Verschränkungen aller Unterdrückungsmechanismen Rechnung trägt und die Solidarität mit allen Befreiungskämpfen fordert.

Erst kürzlich hast du eine Veranstaltung zu diesem Thema organisiert. Kannst du uns mehr dazu sagen und was hat sie gebracht?

Aufruf zum Sturm der Solidarität

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#solidaritystorm

Unter diesem Slogan haben sich in den letzten Wochen Tausende gegen Frauenhass im Netz ausgesprochen.

Vier mutige Journalistinnen aus Österreich  – Ingrid Thurnher, Corinna Milborn, Barbara Kaufmann und Hanna Herbst – haben das Schweigen gebrochen und öffentlich über ihre Erfahrungen mit Frauenhass im Netz gesprochen: Sexismus, Vergewaltigungs- und Morddrohungen sind leider keine Seltenheit. Sie zeigen auf was vielen Frauen im Netz widerfährt und wollen entschieden dagegen vorgehen. Seitdem haben die Journalistinnen tausende Solidaritätsbekundungen erhalten und eine enorme online-Debatte ausgelöst. Dadurch sollen auch Politikerinnen angeregt werden, sich um diesen rechtlichen Graubereich zu kümmern.

Zeigen sie sich solidarisch: https://actions.aufstehn.at/solidaritystorm?s=blog