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Statt Weltgesundheitstag 2 Weltgesundheitswochen

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Am kommenden 7. April ist Weltgesundheitstag. Anlässlich der Corona-Krise ist vielen von uns deutlich geworden, wie wichtig Gesundheit ist und welche Priorität sie in unserem Leben einzunehmen hat. Deshalb haben wir auf ichfrau beschlossen, die folgenden zwei Wochen der Gesundheit zu widmen.

Die Geschichte zum Weltgesundheitstag und zur WHO

Den Weltgesundheitstag am 7. April gibt es seit 1948. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihn öffentlich ausgerufen, um an ihren Gründungstag zu erinnern und jedes Jahr einem Gesundheitsthema die öffentliche Aufmerksamkeit zu widmen.

Ursprünglich, so beschreibt es der www.kleiner-kalender.de sehr treffend, ging es der WHO in ihrer Verfassung um ein „vollständiges physisches, geistiges und soziales Wohlbefinden, das sich nicht nur durch die Abwesenheit von Krankheit und Behinderung auszeichnet“. Daraufhin wurde 1986 die Definition nochmals erweitert, und zwar, „dass zur Erreichung dieses Zustandes sowohl Einzelne als auch Gruppen ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen und verwirklichen sowie ihre Umwelt meistern bzw. verändern können.“

Momentan ist die WHO wieder in aller Munde, sie hat schließlich 2019 unter den 10 Gefahren für die Weltgesundheit auch eine Grippe-Pandemie vorausgesagt. So nach dem Motto: „Das einzige, was wir nicht wissen, ist, wann sie genau ausbricht.“ Skepsis war angebracht, da vergangene sogenannte „Pandemien“ (HIV, Rinderwahn, Vogelgrippe, Schweinegrippe) sich dann doch nicht als solche entpuppt haben, aber die Staatskassen um Milliarden Euros in Richtung Pharmaindustrie erleichtert wurden. Die Meinungen unter den Expert_innen, inwieweit der Coronavirus jetzt eine ist, gehen weit auseinander, unabhängig von den Maßnahmen der Regierungen.

Dass der WHO nicht automatisch vertraut wird, hat damit zu tun, dass ihre neutrale Sicht auf die Weltgesundheit schon seit Längerem angezweifelt wird (siehe auch diesen Arte-Bericht von 2018: Die WHO – im Griff der Lobbyisten). Fakt ist: Sie wird zum Großteil von Privaten, in erster Linie aus den Reihen der Industrie, finanziert (vor allem Pharmalobby). Dazu gehört auch die Bill & Melinda Gates Foundation, die explizit ihre Geldspenden z.B. an Impfungen bindet, und die wiederum engstens mit einem der größten Pharmakonzerne der Welt, Novartis, verbunden ist (siehe Recherchen von den Netzfrauen aus dem Jahr 2018). Wen wundert’s denn noch, dass die WHO nun als einzige Lösung gegen die Corona-Krise die Entwicklung eines Impfstoffes sieht, wie sie auch im vorigen Jahr als eine weitere unter den 10 Gefahren der Weltgesundheit die Impfgegner anführte…

Wir sind keine medizinischen Expertinnen hier, aber haben einen Blick auf Zusammenhänge politischer und sozialer Natur. Die wir aufzeigen und dann jeden selbst überlassen, für sich weiter zu suchen und ihre/seine Schlüsse zu ziehen.

Weltgesundheitstag 2020

Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay

Jedes Jahr widmet die WHO einem eigenen Thema. Im vorigen Jahr im Mai hat sie sich entschieden, dieses Jahr für die Pflegenden und Hebammen auszurufen. Angesichts der Corona-Krise passend, was die Pflegenden angeht. Was hingegen die Hebammen betrifft und ihre Nöte – denn die haben sie in den verschiedensten Ländern, könnte die Gefahr bestehen, dass sie ein wenig untergehen dabei.

Ziel der WHO war es, so der Generaldirektor, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus,

den Mangel an diesen lebenswichtigen Berufen adressieren.

Wie stark dieser Mangel ist, wurde bei der Corona-Krise deutlich. Es fehlt an Personal, an Intensivbetten, an Apparaturen dafür, und auch einer angemessenen Bezahlung der Care-Berufe. Nicht zu vergessen, die ganze Care-Arbeit der Frauen Zuhause…

Die Frage ist, ob das erste Ziel, nämlich die Ausbildung von Pflegekräften und Hebammen an Universitäten, das Problem nicht eher verschlimmert… Die „Ausweitung des Aktionsradius“, „Vorbereitung von Pflegekräften auf Führungsaufgaben in den Gesundheitssystemen“, „Schaffung von beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten“, „Verbesserung von Arbeitsbedingungen und Gehältern“, „Beteiligung an Entscheidungsprozessen bei der Konzeptentwicklung und -umsetzung“, „Sensibilisierung von Politik und Gesellschaft für den Stellenwert dieser Arbeit“ waren und sind gute Ziele (nachzulesen auch hier), die in diesem Jahr angestrebt wurden und hoffentlich noch im Laufe des Jahres zum Zuge kommen.

Die Weltgesundheitswochen

Auf ichfrau werden wir in den kommenden zwei Wochen jedenfalls von Gesundheit sprechen, die uns Frauen betrifft.

Wie auch die Frauen seit je her durch den Lebensstil zuhause, das Kochen, etc. für die Erhaltung der Gesundheit der Familie, der Kinder, Alten, etc. zuständig waren. Zudem hatten sie dafür noch eine Hausapotheke, meist mit selbstgemachten Schnäpsen, Tinkturen, Salben uvm., mit denen sie eine basilare grundmedizinische Versorgung selbst leisten konnten (nachzulesen bei den Südtiroler Kräuterfrauen). Damals herrschte eine Vorstellung, die vielleicht in Corona-Zeiten wieder aufzufrischen wäre: Wir kümmerten uns um die Erhaltung der Gesundheit, solange wir sie hatten, nicht erst, als wir krank wurden.

Und die Erhaltung erfolgt bis heute noch mit der Stärkung des Immunssystems – durch frische Luft und Bewegung, ausreichend Schlaf und Wasser, sowie gesunder Ernährung. Das wussten schon unsere Alten, nicht wahr?

 

Astrid Schönweger

Das Titelbild ist von esudroff auf Pixabay.

 

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