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Frust zum Muttertag

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Wir werden geehrt heute. Einmal im Jahr in dieser Gesellschaft.
So sehr ich mich freue, dass meine Söhne und auch schon oft meine Schwieger- und Ex-Schwiegertöchter sich daran erinnern und mir gratulieren, auf gesamtgesellschaftlicher Ebene ist mir das zu wenig.

Was haben wir Mütter von diesem Tag?

Hilft es was, wenn man es in den Lebenslauf schreibt bei der Suche nach Jobs? Ich habe so gut wie 5 Kinder aufgezogen, zwei selbst gemacht, drei geschenkt bekommen? Auf weitere immer wieder geschaut?
Wird uns nicht vielmehr nach wie vor fast jede Karriere verweigert, weil wir uns für Parttime oder gar Auszeit für die Erziehung entschieden haben?

Wird es uns in den Rentenjahren angerechnet, dass wir unsere Kinder aufgezogen haben?
Oder werden wir vielmehr bestraft mit Mindestpension, weil wir statt der Arbeit uns fürs Kinderkriegen und ihnen die Zeit zu widmen, entschieden haben
– während die Väter sich nicht entscheiden mussten,
– während die, die sich für Kinderlosigkeit entschieden haben, ihre Pensionsjahre erhalten…
Wenn wundert da ernsthaft die sinkende Geburtsrate?

Viele von uns bekommen zum Muttertag Selbstgebasteltes von ihren Kindern geschenkt. Wen rührt das nicht?
Dann kommen oft noch Blumen hinzu, die Familie ist oft im Restaurant, „damit sie nicht wie an anderen Tagen kochen muß“.
Nicht etwa einen Scheck vom Staat, dass wir hier die Zukunft aufziehen… Dann hätte der Muttertag für mich einen Sinn!

Sagt mal, bekomme da nur ich einen Schreikrampf?

Nach wie vor wird all das von vielen als Natur erklärt.
Natur, wenn man aufgrund eines von der Gesellschaft zugewiesenen Jobs fast nur Nachteile kassiert?
Ein Job, der jahrzehntelang 7 Tage die Woche andauert und bei dem, wenn etwas nicht so klappt, die komplette Verantwortung zugeschrieben wird?

Nehmen wir mal an, ihr wisst nicht, dass es sich bei dieser Umschreibung um Mütter und Kindererziehung handeln würde. Wie würdet ihr es bezeichnen? Soll ich es für euch aussprechen? Sklaverei…

Nicht umsonst ist das eines meiner Lieblingsvideo zum Muttertag:

 

Fazit

Ich liebe meine Kinder.
Darum bereue ich keine Sekunde meiner Zeit, die ich ihnen gegeben habe – und verweigerte das Wort „geopfert“.
So freue ich mich jedes Jahr, wenn sie mir gratulieren zum Muttertag. Mit ihnen bin ich quitt.
Mit der Gesellschaft, mit dem Staat bin ich es nicht!

Es wird Zeit, die Mütter so zu ehren, dass sie was davon haben!

So, nachdem ich das nun losgeworden bin, kann ich den Muttertag auf mich zukommenlassen. Danke für die Frust macht Lust Kolumne…

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