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Über vorgefertigte Meinungen und nichts aussagende Fakten

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Mädchen spielen mit Puppen und Jungs mögen Fußball. Schon seit unserer Kindheit begegnen wir ihnen immer wieder: den Klischees und Vorurteilen. Vorurteile kennt jede*r von uns und auch wenn der ein oder andere vielleicht behauptet, sich nicht von ihnen beeinflussen zu lassen, bin ich mir ziemlich sicher, dass diese oberflächlichen Fakten und Meinungen in mehr Menschen stecken als wir denken.

Wie sehr sich viele Menschen an diese vorgefertigten Meinungen klammern wurde mir erst neulich wieder bewusst, als ich mit einem Freund darüber diskutierte, ob Frauen schlechter Autofahren als Männer. Während mir die gesamte Diskussion sinnlos erschien und einen bloßen Schwachsinn darstellte, war er fest davon überzeugt, dass Frauen nie so gut einparken würden wie Männer.

Gerade wir Mädchen und Frauen werden oft mit Vorurteilen konfrontiert. Dass wir nicht Autofahren können ist nur ein Beispiel von vielen. Der Frau wird oft unterstellt, sie bräuchte ewig im Bad, könne weniger körperliche Arbeit leisten und sei zickig und launisch. Somit werden wir in eine Schublade gesteckt und es wird uns indirekt vorgeschrieben, wie wir sein sollen. Das nervt, denn das Geschlecht eines Menschen sagt absolut nichts über Charakter und Wesen aus. Wir sollten ebenso die Möglichkeit bekommen, körperlich anstrengende Berufe ausüben zu dürfen, ohne dabei kritische Kommentare und seltsame Blicke einfangen zu müssen. Wir sollten uns so verhalten dürfen, wie es sich für uns gut anfühlt und keine Angst davor haben, als nicht feminin zu gelten. Vor allem aber dürfen wir uns nicht von den Meinungen anderer unterkriegen lassen, denn jede von uns hat das Recht, sie selbst zu sein.

Anna Schnitzer

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