Blog vom Frauenmuseum Il Blog del Museo delle Donne
Frauenmuseum | Museo delle donne

Brigitte Schönthaler

Wie kamen Sie dazu den Betrieb bzw. die Führung zu übernehmen?

Dass ich im Familienbetrieb meinen beruflichen Weg gehe, war mir in die Wiege gelegt. Dass ich das als Chefin und nicht als Sekretärin tun würde, ist meinem eigenen Willen geschuldet.

Wie sieht Ihr Arbeitsjahr aus?

Achtsam und intensiv arbeiten, bewegen und sporteln gegen Stress, gerne und gut essen, Fortbildungen und Kurzreisen für einen freien Kopf.

Wie bekommen Sie Betrieb und Familie unter einen Hut?

Wer schafft das schon? Ich konnte mir das nie vorstellen. In jungen Jahren kannte ich schlicht auch keine geschäftsführende Mama. Und das männliche Pendant ganz oben war immer im Betrieb anwesend. Das weibliche Vorbild fehlte mir wohl. Ich habe mir somit andere Hüte zugelegt. Mit vielen Ecken, aber überschaubaren Abhängigkeiten. Damit jongliere ich nun in unterschiedlichen Verbünden. Ein tragendes Netzwerk ist wohl das Um und Auf. Da und da.

Welche Rolle haben Frauen in ihrem Betrieb inne?

Anzahlmäßig beschäftige ich im Büro mehr Frauen als Männer. Alles andere als üblich in der Branche.

Was ist für Sie bzw. bei der Mitarbeit der Frauen wichtig, damit die Arbeit sich gut abwickelt?

Meine Mitarbeiterinnen sind uneingeschränkt tüchtig. Und aufmerksam. Jede soll in jenem Bereich wirken, der ihren Fähigkeiten und Interessen zusagt. Eine Mitarbeiterin steht sehr gerne in Kontakt mit unseren Kund:innen, eine andere liebt die Aufgaben im Backoffice und noch eine andere mag alles Technische. Beste Voraussetzungen für ein gutes Zusammenarbeiten.

Was müsste von Seiten der Politik noch getan werden, um Frauen den Zugang zur Arbeitswelt zu erleichtern?

Ich würde sagen, was ist „immer noch“ zu tun. Die Fortschritte sind überschaubar und rentenwirksame Anerkennung von Care-Arbeit ist nach wie vor ungelöst und sogar ungleich zwischen öffentlichem Dienst und privatrechtlicher Anstellung geregelt. Das trifft auch die Unternehmen.

Problematisch sehe ich auch die vielen Teilzeitmodelle: Sie sind nicht nur für die Mitarbeiterinnen – meistens sind es die Frauen – problematisch, Stichwort Altersarmut. Auch für Arbeitgeberinnen sind die unterschiedlichen Modelle sehr fordernd und beanspruchen besondere Planungsarbeit. Der Betrieb muss Vollzeit laufen. Die Familien brauchen innovative Vereinbarkeitsmodelle, die Unternehmen Planbarkeit von Kosten und Zeit.

Welche strategischen Überlegungen sind wichtig, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre im Team zu schaffen?

Davon gibt es unzählige. Aktuell haben wir z. B. mit unserem neuen Bürogebäude aus Hanfsteinen und mit Kalk-Hanf-Putz für eine besondere Atmosphäre am Arbeitsplatz gesorgt. In Raumgestaltung und Raumaufteilung haben wir bewusst auf Möglichkeiten des Zusammentreffens und Austausches geachtet. Gute Kommunikation auf allen Arbeitsebenen ist uns wichtig.


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