Meine Geschichte
Als ich ein kleines Mädchen war, wollte ich was ganz anderes machen, nämlich Tierärztin. Mein Vater, der das Unternehmen J. Schmidhammer GmbH gegründet hat, war viel unterwegs. Dadurch konnte ich nicht viel Zeit mit ihm verbringen. Sobald ich älter wurde, verstand ich was er und seine Frau alles aufgebaut haben. Dieser Mut und sein Durchhaltevermögen, das ihn so weit brachten, steckten mich schlussendlich an, selbst in seine Fußstapfen zu treten. Glücklich über diese Entscheidung, sein Werk weiter entwickeln zu können, ergänzte ich es mit meinen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen.
Zu den damaligen Zeiten, Anfang der 70er-Jahre war das alles andere als einfach und als Frau noch dazu. Ich musste mich erst einmal „beweisen“! Deshalb war ich mit den Hydraulikern selbst auf dem Bau. Ich wurde belächelt, denn es war sehr ungewöhnlich. Wenn ich so zurückdenke, war es eine prägende Zeit, denn man behandelte mich wie jeden anderen Lehrbuben. Diese Erfahrung gab mir die Stärke, dass alles möglich ist, wenn man sich einsetzt und brachte mir den Respekt bei den Mitarbeitern als Frau ein.
Seit dem Gründungstag haben Frauen in unserem Betrieb immer eine sehr wichtige Rolle gespielt, vielleicht weil es wenige sind. Sie sorgen dafür, dass immer wieder neue Perspektiven im Betrieb eingenommen werden und stärken den Zusammenhalt der Mannschaft. Dieses großartige Teamverständnis ist damals wie heute eines unserer Erfolgsgeheimnisse.
Auch privat hatte ich das große Glück, einen wunderbaren Mann an meiner Seite zu haben, der mich mit viel Verständnis unterstützt hat. Wir haben beide in den Betrieben gearbeitet und oft die Arbeit mit nach Hause genommen. Unsere Kinder hätten sich vielleicht Eltern gewünscht, die mehr Zeit für sie gehabt hätten. Dafür haben wir die Zeit, die uns zur Verfügung stand, umso intensiver mit ihnen verbracht. Andererseits denke ich, dass sie dadurch selbstständig geworden sind und die Bodenhaftung nicht verloren haben. Eigenschaften, die heute maßgebend für eine resiliente Lebenseinstellung sind.
Gut gewappnet konnten wir das Unternehmen an unsere Kinder Jana und Thilo übergeben.
Die Übergabe war anfangs nicht ganz einfach, es benötigte einige Gespräche und viel Geduld von beiden Seiten.
Mittlerweile bin ich froh, dass wir diesen Weg frühzeitig beschritten haben und ich etwas früher übergeben konnte als mein Vater. Dennoch werde ich für sie jederzeit da sein und versuche sie mit meinem Wissen zu unterstützen. Wie es in einen Familienbetrieb üblich ist: Man hält zusammen.
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