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Unser Kinotipp ‚FEMINISM WTF‘ von Katharina Mückstein

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Kürzlich zeigte der FilmClub Bozen ein einzigartiges Werk, die Dokumentation ‚FEMINISM WTF‘ von Katharina Mückstein. Unser Team vom Frauenmuseum hat ihn am Montag als interne Weiterbildung gesehen. Für uns war es wie das Hinzufügen wichtiger Puzzleteile zu den Inhalten, die wir im Laufe der Jahre in unserer Arbeit über die Geschichte von Frauen, Feminismus und Genderfragen gesammelt haben. Der Film gibt keine Antworten… er stellt Fragen. Er eröffnet Szenarien, die scheinbar unverbunden erscheinen, wie zum Beispiel Feminismus, Intersektionalität, Klassismus, Rassismus, Umweltschutz, Care-Arbeit und Kapitalismus, und er verknüpft sie, indem er die unsichtbaren Verbindungen erklärt, die das Gewebe unserer Gesellschaft durchziehen.

„FEMINISM WTF“ ist ein lauter und kompromissloser Dokumentarfilm, der eine klare Botschaft gegen das Patriarchat und den Kapitalismus sendet. Der Dokumentarfilm ist provokant und stellt wichtige Fragen zur aktuellen feministischen Debatte. Der Film zeigt, dass Feminismus viel mehr ist als nur Frauenrechte und dass es um die Aufhebung von Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen geht.

Die Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen bringen ihre Perspektiven und Erfahrungen in den Film ein. Dabei werden wichtige Fragen gestellt, wie zum Beispiel die Gründe für die Dominanz des binären Geschlechtersystems oder warum Frauen immer noch den Großteil der unbezahlten Haus- und Kindererziehungsarbeit machen müssen. Der Film zeigt auch auf, wie der Kapitalismus und der Feminismus miteinander im Widerspruch stehen und wie koloniale Strukturen die heutigen Ideen von sexueller Freiheit und rassistischen Stereotypen prägen.

Besonders hervorzuheben sind die ästhetisierten Tanz- und Performance-Motive, die den gängigen Vorstellungen von Pop-Feminismus entgegenstehen und lustvolle, neue Bilder von Körper und Geschlecht entwerfen. Der elektronische Soundtrack von Tony Renaissance verleiht dem Film eine zusätzliche Dynamik und Energie.

Neben der visuellen und akustischen Ästhetik spricht der Film auch auf emotionaler Ebene an. Die Erzählungen und Perspektiven der Expert:innen werden authentisch und mitfühlend dargestellt, sodass die Zuschauer:innen sich mit ihnen identifizieren können. Der Film geht unter die Haut und zeigt, dass der Kampf für Gleichberechtigung kein Wohlfühlthema ist, sondern ein aktiver Prozess, der viele Emotionen und Überzeugungen erfordert.

Insgesamt ist FEMINISM WTF ein wichtiger und sehenswerter Film für alle, die sich für feministische Themen interessieren und sich für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen wollen. Die Sisters Lumière haben mit ihrer Filmreihe einen vielversprechenden Auftakt hingelegt und wir können gespannt sein, was in Zukunft noch folgen wird.

Wenn ihr noch nicht gesehen habt, empfehlen wir ihn sehr, denn er ist einzigartig in seiner Art.

https://youtu.be/e1TD2hXqbXw

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