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Internationale Online-Ausstellung von Frauenmuseen rund um den Globus: „SHHH! Geschichten über Abtreibung und Sexualität“

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Die Abschaffung des verfassungsmäßigen Rechts auf Abtreibung in den USA, war für viele ein Schock und ist weltweit auf Kritik gestoßen. Aber was wissen wir eigentlich über die Erfahrungen von Frauen mit Abtreibungen und darüber, wie sich Veränderungen im Abtreibungsrecht auf Frauen auswirken? Diesen Fragen widmet sich das Frauenmuseum Norwegen in der internationalen Webausstellung „SHHH! Geschichten über Abtreibung und Sexualität“.

Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Frauenmuseum Norwegen, dem Internationalen Verein der Frauenmuseen (IAWM) und der schwedischen feministischen Künstlergruppe OTALT. Die virtuelle Ausstellung präsentiert 57 persönliche Geschichten über Abtreibung, erzählt von Frauen und einigen Männern aus der ganzen Welt. Außerdem wird die Geschichte der Abtreibungsgesetze aus den 23 Ländern, aus denen die Geschichten stammen, dargestellt.

Abtreibungsgesetze sind nicht statisch. Als die USA vor wenigen Monaten das Recht auf selbstbestimmten Schwangerschaftsabbruch auf Bundesebene abgeschafft haben, folgen sie dem Weg, den in den letzten 25 Jahren nur drei andere Länder eingeschlagen haben. Mehrere andere Länder gehen in die entgegengesetzte Richtung – in den letzten 25 Jahren haben fast 60 Länder ihre Abtreibungsbeschränkungen auf die eine oder andere Weise liberalisiert. Länder wie Mexiko, Argentinien, Irland und Südkorea haben in den letzten vier Jahren den Schwangerschaftsabbruch legalisiert und den Frauen in ihren Ländern das Recht auf sichere Abtreibungen und auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper, gegeben.

Frauen haben schon immer Wege gefunden, ungewollte Schwangerschaften abzubrechen, und sie werden es immer tun. Die Geschichte zeigt, dass Frauen auch dann illegal abtreiben, wenn die Abtreibung unzugänglich ist oder gegen das Gesetz verstößt. In einigen Fällen setzen sie damit ihr Leben aufs Spiel. Mit SHHH! wollen wir das Schweigen brechen, einige Mythen zerstören und Raum für die universelle Erfahrung schaffen, die Abtreibung ist. Unser Ziel ist es, zu mehr Wissen und Sicherheit beizutragen und Frauen weltweit zu vernetzen, sagt Projektleiterin und Co-Kuratorin Mona Holm.

Hier könnt ihr die Ausstellung besichtigen: Startpage – Shhh (shhh-stories.com)

An diesem Samstag, den 22.10.2022 findet in Meran die Konferenz „Recht auf Abtreibung – lasst uns darüber sprechen“ statt. Nähere Informationen dazu findet ihr hier: Recht auf Abtreibung – lasst uns darüber sprechen | www.museia.it

Judith Mittelberger

 

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