
Veranstaltung im Frauenmuseum
Am 11.06.2025 um 19h wird Franziska Cont vom Zentrum für Regionalgeschichte in Bozen die Studie „Frauenbiografien und Straßennamen“ ,bei uns im Frauenmuseum, vorstellen.
Eine Sammlung von Namen von Frauen, nach denen man in den Gemeinden Südtirols Straßen und Plätze benennen könnte. Dies, um den Ausflüchten vorzubeugen, mit denen oft begründet wird, es gebe ja keine Frauen, die man mit einem Straßennamen würdigen könne, Die Historikerinnen Siglinde Clementi und Franziska Cont haben über 200 Namen von Frauen ausgeforscht, die auf internationaler und lokaler Ebene – eine oftmals verschüttete – Geschichte geschrieben haben.
Dies ist eine wichtige Studie aus der auch Schulen, Interessierte und vor allem Gemeinden künftig Namen von Frauen finden, die einige Leistungen erbracht haben.
Laut Franziska Cont „ist die Erinnerungskultur immer noch männlich geprägt. Das ist vor allem dann besorgniserregend, wenn wir uns vor Augen halten, dass die Art und Weise Vergangenes zu erinnern, sehr viel über gesellschaftliche Wertehaltungen aussagt. Straßennamen sind ein zentrales Medium der Erinnerungskultur. Sie haben neben der symbolischen Funktion auch eine praktische. Wir verwenden sie im alltäglichen Leben, ohne ihre Bedeutung bewusst wahrzunehmen. Trotzdem tragen sie in der Gesellschaft zur Konstruktion einer gemeinsamen Vergangenheit bei, die zur Erklärung und Legitimation der Gegenwart dient. Wenn wir die Leistungen von Frauen verschweigen, so bedeutet dies, dass wir unsere Gegenwart als reines „Männerprodukt“ darstellen und dadurch das bestehende Machtgefälle rechtfertigen. Die Benennung von Straßen nach Frauen ist eine der Möglichkeiten, daran zu rütteln und den weiblichen Anteil an der Geschichte öffentlich sichtbar zu machen.“ ( zitiert aus der Südt. Tageszeitung, 25. März 2023)