
„Und einmal mehr klopfte der Tod an unsere Tür…“
Von Bogota fliegen wir in den Norden Kolumbiens, in eine Stadt, deren Namen auszusprechen einer Zungenbrecherübung gleichkommt: Barrancabermeja.
Abhilfe schafft die ortsübliche Abkürzung für die knapp 200 000 Einwohner*innen zählende Stadt: Barranca. Aus der Vogelperspektive blicke ich auf dichtes Grün, das die weiten Ebenen bedeckt und durch die ein dschungelartiger Fluss mäandert, der Rio Magdalena. Heiß und feucht spürt es sich an beim Blick nach unten. Der Miniflughafen lässt heimatliche Gefühle aufkommen, erinnert an Hörsching, den Flughafen unserer Heimatstadt Linz, übertrifft ihn sogar: noch heimeliger und überschaubarer. Wen man hier nicht trifft: Tourist*innen. Wen ich hier nur sehr schwer verstehe: die Einheimischen- so „maulfaul“ und verwaschen dringen ihre Worte an mein Ohr. Es dauert ein paar Nachdenksekunden, bis ich den Rezeptionisten im Hotel verstehe. Sichtlich erstaunt will er wissen, was wir hier in Barranca vorhaben. Kein Wunder. Die Bezeichnung „Öl-Hauptstadt“ des Landes lässt darauf schließen, dass Ölraffinerien die Hauptattraktion sein könnten, womit man nicht ganz falsch liegt. Bei dem gelblichen Wasser, das aus der Leitung kommt, denken wir jedenfalls wieder an die Ölindustrie und verwenden es nicht einmal zum Zähneputzen.