Nachtrag zur Buchvorstellung „die Sekretärin“ von Annegret Braun
Sekretärin damals und heute
Sekretärin ist ein eher weiblich verorteter Beruf, der sich nicht exakt definieren lässt. Ein Beruf mit besonderen Herausforderungen, hohen Anforderungen, in dem andere unterstützt und eigene Leistungen nicht unbedingt gesehen werden.
Das Büro war einmal eine Welt, in der Männer unter sich waren, denn: Der Beruf des Sekretärs war ein Männerberuf.
Das änderte sich auch durch den Einzug von Schreibmaschinen ins Büro, denn die ersten Schreibmaschinen waren laut, rochen nach Öl und Farbe und passten so nicht zum geistigen Berufsbild der Sekretäre.
Frauen nutzten ihre Chance und den damit gebotenen Einstieg in die Arbeitswelt, sie übernahmen die Arbeiten, die die Männer nicht machen wollten.
Eine Tätigkeit mit niedriger Einstiegsschwelle war für junge Frauen in der Nachkriegszeit häufig die einzige Chance, beruflich ihren Geist zu beweisen – eine gute Ausbildung wurde ihnen häufig vorenthalten. Dazu war der Beruf der Sekretärin eine der wenigen Möglichkeiten, finanzielle und persönliche Freiheit zu finden.
Woher der Name „Sekretärin“ überhaupt kommt? Wenn wir es auf das englische Wort „Secretary“ ableiten, wird sehr schnell klar, dass ein „Geheimnis“ dahinterstehen muss. Geheimnis kommt von „geheim“, im Büro also von „verschwiegen“.
Tatsächlich ist die Fähigkeit, verschwiegen zu sein, eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Büroarbeit.






