
Der Kampf um die Hose!
Das Frauenmuseum beteiligt sich beim Gemeinschaftsprojekt, das im Rahmen des Euregio-Museumsjahres 2025 „WEITER SEHEN“ mit dem Museumsverband Südtirol verwirklicht wird.
Der Titel an dem sich das Frauenmuseum beteiligt hat steht unter dem MOTTO SOZIAL GERECHT?
Dazu haben wir die Geschichte der Hose mit dem Titel WER HAT DIE HOSEN AN?! gesetzt.
In der westlichen Kultur stand die Hose stets für männliche Potenz, und keine Frau sollte es wagen, das maskuline Privileg in Frage zu stellen. So war es noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblich, Kinder, gleich welchen Geschlechts, in den ersten Lebensjahren mit Röckchen zu kleiden. Das Vollenden des vierten Lebensjahres brachte dann eine Zäsur: Endlich durfte der Junge zeigen, dass er ein Mann war – er bekam seine erste Hose und die damit einhergehende Bewegungsfreiheit.
Tatsächlich empfanden auch die Frauen die Hose als das bequemere Kleidungsstück. So trugen Frauen, die im Bergbau oder in der Viehwirtschaft arbeiteten, schon seit längerer Zeit Hosen, wenn auch oft verborgen unter Röcken. Als der Wunsch der Frauen, ebenfalls Beinkleider zu tragen, immer offenbarer wurde, führten die Männer die fantasievollsten Begründungen an, um dem entgegenzutreten: So wurden etwa medizinische Bedenken geäußert, nämlich dass Hosen die von Röcken gewährleistete Luftzufuhr unterbanden, was zu allerlei Unterleibsbeschwerden führen könne. Es gab auch ästhetische Bedenken: Dem weiblichen Körper, hieß es, stünden Hosen schlicht und ergreifend nicht an.