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Feministischer Schreib-Workshop mit Nadja Verena Marcin im Frauenmuseum Meran

Am 10. Oktober 2024, von 17 bis 20 Uhr, findet im Frauenmuseum Meran ein ganz besonderer Workshop statt, der feministische Perspektiven in den Vordergrund stellt. Im Rahmen der FORT biennale_01 lädt die renommierte Künstlerin Nadja Verena Marcin zu einem interaktiven feministischen Schreib-Workshop ein. Dieser Workshop dreht sich um ihre Installation #SOPHYGRAY, die aktuell in der Festung Franzensfeste zu sehen ist und noch bis zum 10. November dort ausgestellt bleibt.

Was ist #SOPHYGRAY?

#SOPHYGRAY ist ein von Nadja Verena Marcin entwickelter KI-gesteuerter Sprachassistent – ein sogenannter Audiobot –, der mit dem Publikum aus einer feministischen Perspektive interagiert. Der Audiobot nutzt eine wachsende Sammlung von feministischer Literatur und kreativen Beiträgen, die von verschiedenen Autor:innen zusammengetragen wurden. Dadurch wird ein einzigartiger Dialog zwischen Technologie und feministischer Theorie geschaffen, der die Teilnehmer:innen einlädt, sich aktiv einzubringen und neue Impulse zu setzen.

Workshop-Inhalte

Der Workshop beginnt mit einer Einführung in die Entstehungsgeschichte und Funktionsweise von #SOPHYGRAY. Die Teilnehmer:innen haben dann die Möglichkeit, dem Audiobot Fragen zu stellen und zu überprüfen, ob ihre Lieblingsthemen in der bestehenden Sammlung bereits enthalten sind.

Starke Frauen 0

Die neue Fotoreise von Paola Marcello – Il nuovo viaggio Fotografico di Paola Marcello

Wann immer eine Frau für sich selbst kämpft,
kämpft sie für alle Frauen.

Ogni volta che una donna lotta per se stessa,
lotta per tutte le donne.

Maya Angelou

Am Freitag, dem 20. September, um 19:00 Uhr wird im Frauenmuseum Meran die Fotoausstellung “FRAUEN IN ASIEN” von Paola Marcello eröffnet.

Das Frauenmuseum Meran zeigt in Zusammenarbeit mit dem Verein Passirio Meran und der Stadtgemeinde Meran eine Sonderausstellung mit einer Auswahl von Fotografien, mit Fine-Art-Technik gedruckt , die während einer langen Reise der Autorin PAOLA MARCELLO durch sieben asiatische Länder (Thailand, Nepal, Indien, Pakistan, Usbekistan, Tadschiki­stan, Iran) entstanden sind und sich mit der Lebensrealität dieser Frauen befassen.

Wie die Autorin in ihrem Katalogtext schreibt (der in der Ausstellung verfügbar sein wird):
“Die Protagonistinnen dieser Begegnungen waren Frauen jeden Alters und aus den un­terschiedlichsten sozialen, religiösen und kulturellen Kontexten.
 Sie empfingen mich mit Großzügigkeit, Höflichkeit und Herzens-güte – Qualitäten, die in entwickelten Ländern oft verloren gegangen zu sein scheinen. Sie teilten ihre Lebens und Gemeinschaftserfahrungen mit mir.
Ich begegnete Frauen, Hüterinnen alter Traditionen und Wissens, Schamanin­nen, Revolutionärinnen, Innovatorinnen und Unternehmerinnen. Frauen, die sich dem Knüpfen und Aufrechterhalten von Beziehungen widmen, mutig sind. Hoff­nungsträgerinnen, unermüdlich und po­sitiv. Frauen, die das Fundament von Gesellschaft und Familie bilden. Frauen, die sich um die Erde kümmern wie Mütter, sie bewirtschaften und daraus Nahrung für ihre Familien und Tiere gewinnen. Frauen, die in den oft prekären ländlichen Wirtschaften unverzichtbar sind.

#Kulturlust 0

Am 18. September um 19.00 wird die neue Ausstellung von Lisa Settari in der Gastvitrine eröffnet.

„Ich war beim Pride in Padua dabei, das ist weit weg, und es waren unglaublich viele Leute da. In Südtirol hätte ich das nicht gemacht.“

Mit diesen Worten beschreibt eine der Interviewpartnerinnen aus Lisa Settaris Forschungsarbeit das Gefühl der Unsichtbarkeit und Zurückhaltung, das viele frauenliebende Frauen in Südtirol erleben.

Themen wie Hemmungen, Mobilität und das Unsichtbarmachen spielen dabei eine zentrale Rolle.

Lisa Settari präsentiert in ihrer Ausstellung Einblicke in ihre Masterarbeit, die sich mit den Coming-Out-Erzählungen von frauenliebenden Frauen in der jüngeren Geschichte Südtirols (1970er bis 2000er Jahre) beschäftigt. Im Fokus stehen zwanzig Oral-History-Interviews, die sie mit zehn Frauen führen durfte, die 1973 oder früher geboren wurden.

In ihren Interviews erforscht Settari, mit welchen Geschlechterrollen die Frauen als Kinder und Jugendliche konfrontiert waren, wie sie Diskurse über Sexualität und gleichgeschlechtliche Liebe erlebten und welche Ressourcen ihnen halfen, ihr Coming-Out in einem konservativen, heteronormativen Umfeld zu bewältigen. Dabei geht es nicht nur um persönliche Geschichten, sondern auch um die Einbettung dieser Erzählungen in die größere Geschichte der Frauen-, Gender- und queeren Geschichte Südtirols.

Mit „Frauen am Berg – Feuer in den Alpen“ wird Jahr für Jahr am Hochunserfrauentag, den 15. August, ein grenzüberschreitendes Zeichen für die Erhaltung des alpinen Lebensraums gesetzt.

Vor allem haben Frauen seit jeher ein anderes Verständnis zur Natur.

Auch in diesem Jahr stand dieser Tag wieder im Zeichen des Schutzes der Alpen. Die bereits etablierte CIPRA-Aktion „Feuer in den Alpen“ wurde dabei mit „Frauen am Berg“ verknüpft mit einer gemeinsamen Wanderung von Bergsteigerinnen aus Nord- und Südtirol zum Passeirer Schneeberg, wo ein Kulturprogramm mit der Musikerin und Bergsteigerin Claudia Beiler organisiert wurde.

Frauen am Berg – Feuer in den Alpen – 2024

Von Südtiroler Seite wurde die Aktion von Pro Vita Alpina Südtirol, AmUmMeranO und Frauenmuseum getragen, wobei es in erster Linie darum ging, ein Zeichen gegen die Zerstörung des Ökosystems Alpen zu setzen. AmUm MeranO hatte dabei vor allem die Zukunft von Meran 2000 und einen nachhaltigeren Umgang mit dem Hausberg der Passerstadt vor Augen. Dabei geht es vor allem um die „Entwicklung“ des Gebiets durch die Meran 2000 Bergbahnen AG und die Rolle, die die Gemeinde Meran als Mehrheitseigentümerin der Aktiengesellschaft dabei spielt.

Donna & economia 0

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Finanzwissen für Frauen” findet am 06.03.2024 von 19.00 bis 20.30 Uhr das erste Seminar statt, das sich mit der Budgetkompetenz für den Alltag befasst. Dieses Seminar ist Teil einer Initiative, die Frauen dabei unterstützen soll, ihre finanzielle Unabhängigkeit zu stärken.

Ein geschlechtsspezifisches Lohngefälle, unbezahlte Care-Arbeit und die Teilzeitfalle sind nur einige der Herausforderungen, denen Frauen aufgrund der patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft gegenüberstehen. Frauen haben oft lebenslang weniger Geld zur Verfügung als Männer. Um dieser Thematik entgegenzuwirken, bietet das Seminar Werkzeuge für eine langfristige Finanzplanung an.

Petra Priller, Expertin der Schuldenberatung der Caritas Diözese Bozen-Brixen, wird den Teilnehmerinnen Einblicke in die Tätigkeit der Schuldnerberatungsstelle der Caritas geben und Fragen wie die effektive Geldverwaltung im Alltag, die Funktionsweise von Haushaltsbüchern und Budgetplänen sowie häufige Gründe für Verschuldung diskutieren.

Besondere Aufmerksamkeit wird auf einschneidende Lebenssituationen für Frauen gelegt, wie Trennungs- und Scheidungssituationen, und wie diese finanziell bewältigt werden können.

Der Gender-Pay-Gap, der in Südtirol bei Vollzeitbeschäftigten immer noch 16,5 % beträgt, verdeutlicht die Bedeutung dieses Seminars. Frauen verdienen oft weniger für dieselbe Arbeit und leisten zudem mehr unbezahlte Fürsorgearbeit, was zu niedrigeren Renten und geringeren Ersparnissen führt. Die Veranstaltungsreihe des Frauenmuseums Meran und der Urania Meran soll Frauen ermutigen, frühzeitig ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen.

Il 28 febbario alle ore 18.00 al Museo delle Donne Alessandra Spada, la nostra donne del mese di febbraio, presenterà il suo ultimo libro nato da una attenza ricerca sulla stosia locale, intitolato “Conquistare le madri – Il ruolo delle donne nella politica educativa e assistenziale in Alto Adige durante il fascismo” (2019), edito da Editioni Raetia.

Il libro offre uno sguardo approfondito sulle dinamiche socio-politiche che caratterizzarono il periodo fascista in Alto Adige, concentrandosi sul ruolo chiave delle donne italiane nelle sfere educative e assistenziali, nonché nel drammatico processo di italianizzazione della dittatura fascista.

Il titolo stesso, “Conquistare le madri”, richiama una citazione significativa di un medico del tempo, impiegato nel dispensario lattanti tedesco che, durante il periodo di italianizzazione tra il 1925 e il 1926, fu trasferito dalla gestione di donne tedesche borghesi al controllo dell’Onair, Opera nazionale assistenza all’Italia redenta. Questo trasferimento simboleggiò il tentativo del regime fascista di imporre la sua influenza anche attraverso le istituzioni a sostegno delle madri e dei bambini: conquistare le madri significava infatti conquistare le famiglie.

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„Du bist mir wichtig“, das ist das Motto der diesjährigen „Aktion unVerzichtbar“, die damit in ihre 20. Ausgabe geht. Von Aschermittwoch, 14. Februar, bis Karsamstag, 30. März, wird die Bevölkerung dabei zu mehr Achtsamkeit und Menschlichkeit aufgerufen. Das geschieht über Postkarten, Plakate und Social-Media-Posts sowie verschiedene Initiativen von Trägern und Mitträgern der Aktion.

Im Laufe der Zeit haben sich über 40 Institutionen, Einrichtungen und Vereine angeschlossen. Mehr Infos über die Aktion finden sich unter www.aktion-verzicht.it www.io-rinuncio.it.

Das „Wegschauen“ soll zum „Hinschauen“ inspirieren. Gefühle zeigen, über Gefühle sprechen lautet die Devise. Offen und ohne Scham auf den anderen zugehen, Verständnis und Mitgefühl zeigen, empathisch zuhören ohne Angst vor Verluste. Der Welt der Medien eine Auszeit geben und sich nur auf den anderen Menschen einlassen. Den Austausch genießen und somit den anderen und sich selbst besser kennenzulernen. Dabei entstehen Menschlichkeit, Toleranz und mehr Zufriedenheit.

Das Frauenmuseum ist dabei

Respektvoll einander begegnen, zuhören, helfen, aufeinander schauen, füreinander da sein, miteinander etwas bewirken – das bedeutet für uns Menschlichkeit, denn alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut als das, was gerade notwendig ist.

“Heute, am 7. Februar, wurde im Frauenmuseum die neue Gastvitrine “Postkartengestaltung gegen Gewalt” eröffnet. Schülerinnen und Schüler der Klassen, die am Ideenwettbewerb zum Thema Gewalt gegen Frauen teilgenommen haben, waren bei der Eröffnung dabei.

Diese Initiative wurde vom Netzwerk gegen Gewalt der Stadt Meran ins Leben gerufen. Heute waren viele Mitglieder dieses Netzwerks im Museum anwesend, darunter auch Vertreterinnen des Frauenhauses, der Stadtverwaltung und die Vizebürgermeisterin Katharina Zeller.

Die neue Ausstellung im Frauenmuseum zeigt Postkarten, gestaltet von zwei 5. Klassen des Kunstgymnasiums im Rahmen des Wettbewerbs “Postkarten gegen Gewalt”.

Der Wettbewerb wurde vom Amt für Chancengleichheit der Gemeinde Meran, dem Netzwerk gegen Gewalt und dem Verein Jugenddienst –  Streetwork ausgerufen.

Das gemeinsame Anliegen dieser Initiative, sowohl seitens des Frauenmuseums als auch aller beteiligten Organisationen, ist ein klares Statement gegen männliche Gewalt gegenüber Frauen abzugeben und Aufmerksamkeit auf dieses schreckliche Phänomen zu lenken.

Die Klassen 5K und 5D mit dem Schwerpunkt Grafik, hatten die Aufgabe, sich diesem Thema zu widmen, unter der Anleitung ihrer Lehrerin Elisabeth Hölzl und Valentin Gruber.

In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Meran lädt das Frauenmuseum zurzeit verschiedene Schulklassen dazu ein, im Workshop „Ich bin Ich“ das Thema Gender zu reflektieren. Zwei Termine für italienischsprachige Workshops stehen noch zur Verfügung und können über die Stadtbibliothek reserviert werden.

Der Workshop “Ich bin ich” wurde vom Frauenmuseum in Zusammenarbeit mit der Organisation für eine solidarische Welt (OEW) entwickelt.

Erwartungen, die wir von Frauen und von Männern haben, prägen das Leben von jedem und jeder Einzelnen von uns. Sie beeinflussen unsere Persönlichkeit, Vorstellungen, Sprache, Handeln und Lebensgestaltung ebenso wie unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und die Rolle, die wir innerhalb einer Gesellschaft einnehmen.

Die Vorstellungen, mit denen wir alltäglich konfrontiert sind, können uns aber in unseren Entscheidungen und in der Entfaltung unserer persönlichen Eigenschaften und dem Ausleben unserer Vorlieben einschränken.

In dem Workshop stellen wir Fragen wie: Müssen Mädchen eigentlich immer schön sein und Jungs stark? Ausgehend von Alltagsbeispielen gehen wir interaktiv der Frage nach, was es heute bedeutet, Frau, Mann oder jemand zu sein, der sich keiner der beiden Gruppen zuordnet. Dabei sprechen wir auch über einengende Geschlechterrollen, Schönheitsideale und Sexismus in den Medien. Gemeinsam entwickeln wir Strategien für ein respektvolles Miteinander, welches jeder Person erlaubt, so zu sein, wie sie möchte.

“Il mondo è già qui!” era il titolo di un corso di formazione sull’intercultura tenutosi qualche anno fa qui a Merano, che invitava a guardarsi attivamente attorno, osservare, ascoltare per rendersi conto della ricchezza culturale della nostra città

Noi nelle ultime settimane lo abbiamo trasformato in “Il pane del mondo è già qui!” con un progetto dedicato al pane, all’arte di farlo e ai saperi che vengono tramandati e custoditi da molte donne provenienti da tutto il mondo che attualmente abitano qui. È un progetto promosso dall’Arge Alp, realizzato dal Museo delle Donne e l’urania meran, in collaborazione con diversi promotori di cultura della nostra città, con un titolo che raccoglie tanti elementi diversi: “L’arte del pane tra tradizione e contaminazione culturale – la voce e le mani delle donne”

È grazie a saperi che si perdono nel tempo, tramandati e trasformati, che gli stessi ingredienti, farina, acqua, lievito, sale, con l’aggiunta di poco altro, vengono trasformati, in modo sapiente dalle mani di molte donne in tipi di pane diversi tra loro, con nomi, forme, consistenze differenti.

Am Dienstag, 10. Oktober 2023 um 19:00 Uhr lädt das Frauenmuseum im Rahmen der Sonderausstellung „FrauenBilden 1723 – 2023. 300 Jahre Englische Fräulein“ zum Vortrag mit Sr. Ursula Dirmeier: Die Vision der Mary Ward und die Englischen Fräulein in Meran.

Eine aufregende erlebte Geschichte der Schultätigkeit und Klostergemeinschaft im Laufe von drei Jahrhunderten. Die Gemeinschaft der Congregatio Jesu, wie die Englischen Fräulein heute heißen, wurde von der Engländerin Mary Ward Anfang des 17. Jahrhunderts gegründet. Etwa hundert Jahre später bemühten sich ihre Nachfolgerinnen um eine Niederlassung in Tirol. 1723 gelang es ihnen, ein Haus in Meran zu erwerben, in dem sie mit der Bildungsarbeit für Mädchen in der Stadt Meran und Umgebung begannen.

Ursula Dirmeier ist Schwester der Congregatio Jesu in Augsburg, sie ist gelernte Pastoralreferentin und Geistliche Begleiterin, sie arbeitet in der Erforschung der Institutsgeschichte.

Am Dienstag, 3. Oktober lädt das Frauenmuseum im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „FrauenBilden 1723 – 2023. 300 Jahre Englische Fräulein“ zum Vortrag mit Regina Baar: “Objektgeschichten: Erinnerungen an Ordensleben und Schule der Englischen Fräulein in Meran”.

Es werden Geschichten zu Exponaten der Sonderausstellung erzählt, sie verknüpfen Objekte mit Erinnerungen der Ordensschwestern, individuelle Biografien mit Ordens-, Alltags- und Stadtgeschichte.
Pilgerhut und Schuhe der Ordensgründerin Maria Ward stehen für die Mobilität der SchwesternDie alte Hausglocke vom Sandplatz läutet. Der Abschiedsbrief der todkranken Oberin Michaela Heinzle beschwört den Wert der Gemeinschaft im Faschismus.

Referentin: Regina Baar, Archivarin der Congregatio Jesu

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“Brot ist entweder ‘unser’, geteiltes Brot, oder es hört auf, Brot zu sein.”

Predrag Matvejević

Mehl, Wasser, Salz, Hitze und viel Zeit – aus diesen Zutaten entsteht in den Öfen aller Welt das älteste Grundnahrungsmittel der Menschheit: Brot. Eng verknüpft mit kulturellen und rituellen Inhalten, steht das Teilen des Brotes für Gemeinschaft und Gastfreundschaft.

In vielen Kulturen ist das Brotbacken eine weibliche Kunst. Viele neue Meraner*innen haben ihre traditionellen Rezepte und ihre Symbolik des Brotmachens mitgebracht. Die Treffen sind eine Gelegenheit, dieses vielfältige kulturelle Erbe – das oft verborgen bleibt – kennenzulernen und wertzuschätzen.

Wir haben eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, bei denen man mehr über das Brot der Welt und die Frauen, die es nach Meran gebracht haben, erfahren, aber auch die eigene Geschichte des Brotes erzählen kann.

Das Brot verschiedener Regionen steht im Mittelpunkt. Gemeinsam bereiten wir den Teig zu, dann geben wir ihm Zeit und den Geschichten Raum:  die Köch*innen erzählen von der Bedeutung des Brotes in ihrer Kultur, von altem Wissen und dessen Weitergabe. Für persönliche Erinnerungen ist genauso Platz wie für den Austausch über Bräuche und Rezepte. Anschließend wird das Brot in den Ofen geschoben und gemeinsam verkostet.

 

Am Montag, 4. September um 19:00 Uhr lädt das Frauenmuseum zum Vortrag mit Elisabeth Malleier:

„Die ganze Familie ist auf keinen Fall erbbiologisch gesund und förderungswürdig … „

NS-Erbgesundheitspolitik am Beispiel zweier Umsiedlerfamilien

Die hier vorgestellten Umsiedlerfamilien im Kontext der Südtirol-Option sind ein Beispiel für das menschenverachtende Vorgehen des Nationalsozialismus gegenüber jenen „Volksgenossen“, die als „erbbiologisch minderwertig“ galten. Dabei wurde nicht selten Armut mit „Asozialität“ gleichgesetzt. Der Vortrag veranschaulicht das Ineinandergreifen verschiedener Behörden des nationalsozialistischen Machtapparates und seine Auswirkungen auf die betroffenen Erwachsenen und Kinder.

Vortragende: Elisabeth Malleier, ist Historikerin aus Südtirol, zum Thema Südtiroloption veröffentlichte sie u.a.:

„Agnes, Ida, Max und die anderen – NS-„Euthanasie“ und Südtirol. Vergessen und Erinnern“, hg. mit Marlene Messner, alphabeta Verlag
„Rabenmutterland – Eine familienbiographische Rekonstruktion“, alphabeta Verlag
“Erbgesund und kinderreich – Südtiroler Umsiedlerfamilien im Reichsgau Sudetenland“, hg. mit Günther Pallaver und Margareth Lanzinger, Edition Raetia.

Heute stellt sich Nina Kirchler vor, die aktuell ein Sommerpraktikum im Frauenmuseum macht.

 

Mein Name ist Nina Kirchler, ich bin 22 Jahre alt und darf diesen Sommer im Frauenmuseum in Meran ein Praktikum machen. Ich komme aus Terlan, studiere aber im Moment in Innsbruck Europäische Ethnologie oder, einfacher ausgedrückt, Kulturwissenschaften.

Eigentlich habe ich hier in Meran die FOS besucht und mich 5 Jahre sehr intensiv mit Biologie, Chemie und Anatomie auseinandergesetzt. Im Maturajahr begann ich mich aber immer mehr auch für Politik und Feminismus zu interessieren.

Nina Kirchler bei der Archivarbeit

Wenn Menschen mich fragen was man in meinem Studium so lernt, sage ich immer: „Man setzt sich mit sehr vielen -ismen auseinander: Feminismus, Klassismus, Rassismus usw.“

Ich habe mich für dieses Studienfach entschlossen, weil es gegen die Ohnmacht hilft, die einen gerne befällt, wenn man mit Ungerechtigkeiten in der Welt konfrontiert wird. Es lässt einen aktiv werden. Und deshalb habe ich mich auch für ein Praktikum im Frauenmuseum beworben. Hier lerne ich viel Neues, aber auch meine Meinung und Erfahrung wird wertgeschätzt. Ich kann mich hier in meiner Arbeitszeit mit Themen beschäftigen die mich interessieren, wie Sexismus, Frauengeschichte, Misogynie. Gleichzeitig darf ich darüber schreiben und kann mich mit meinen Arbeitskolleginnen austauschen.

Sophia Steinegger arbeitet für einige Wochen als Praktikantin im Frauenmuseum.

Mich hat jemand einmal gefragt warum ich schreibe. Ich habe gesagt, weil ich es muss, es ist ein Bedürfnis. Ich schreibe um meine Gedanken zu ordnen, ich schreibe um Kontrolle zu haben, ich schreibe um gehört zu werden.
Eigentlich erzähle ich dabei gar nicht so gerne von mir selbst, ich bringe viel lieber die Geschichten von Menschen und Gegebenheiten, die ich sehe, zu Papier. Doch jetzt will ich dennoch etwas von meinem Weg hierher berichten.

Ich heiße Sophia, bin eine 17-jährige Meranerin und habe noch ein Schuljahr vor mir bevor ich hinaus in die Welt starten kann. Doch schon jetzt versuche ich alle Erfahrungen einzufangen und aufzusaugen. Besonders gern fange ich die Welt schreibend ein, mit schwarzen Lettern auf weißem Papier. Schon in der Grundschule schrieb ich seitenlange Geschichten und jeden Abend einen Tagebucheintrag um zu verstehen wie ich mich fühle. Die Tagebücher führe ich heute nicht mehr weiter – das Schreiben schon. Im vergangenen Jahr nahm ich am Gabriel-Grüner-Workshop für Reportagen teil. Zusammen mit meiner Freundin Leonie Pichler lernte ich was eine gelungene Reportage ausmacht. Es ist vor allem das Beobachten. Um gut zu schreiben, reicht es nicht aus, einen reichhaltigen Wortschatz zu haben oder komplizierte Satzgebilde konstruieren zu können. Man muss vor allem seine Umgebung, die Welt um einen herum wirklich sehen.
Leonie und ich haben dafür Karima, ein Mädchen aus Afghanistan, besucht. Sie wohnt heute in Österreich und nahm uns für einen Tag mit in ihr Leben in der kleinen Altbauwohnung am Stadtrand von Innsbruck und erzählte uns von ihren Ängsten, Sorgen und Zielen. Den ganzen Tag habe ich beobachtet und jedes Detail, das mir aufgefallen ist, fleißig in meinem Collageblock notiert. Erst dann konnte ich schreiben.

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