Alaa Murabit spricht über Frauen im Islam. Und darüber, wie sie Verse aus dem Koran für die Rechte von Frauen einsetzt.
Für Alaa Murabit ist Religion ein wichtiger Teil ihres Lebens. Sie ist in Kanada aufgewachsen und mit 15 Jahren nach Libyen, ins Heimatland ihrer Eltern, gezogen. Sie war überrascht darüber, wie Religion eingesetzt wurde, um Frauenrechte, deren Unabhängigkeit und Führungsfähigkeiten einzuschränken. Als 2011 die libysche Revolution ausbrach, erlebte sie hautnah mit, wie schnell in Krisenzeiten kulturelle Regeln außer Kraft gesetzt werden. Sie selbst fühlte, dass die Mitsprache von Frauen plötzlich nicht nur geduldet sondern ermutigt wurde. Es stellte sich allerdings heraus, dass diese Veränderungen nur kurzfristig stattfanden – Frauen kehrten bald zu ihren vorherigen Rollen zurück. So entschied sich Alaa Murabit, mit dem Koran dagegen zu argumentieren. Ihre Organisation verbreitete Verse aus islamischen Schriften an Schulen, Universitäten, übers Radio, Plakate und Fernsehen. Da die Verse aus dem Koran kamen, haben sogar lokale Imams begonnen, in deren Predigten für Frauenrechte zu sprechen.
Deshalb bleibt Alaa Murabit davon überzeugt, dass Reliogion und Frauenrechte sich nicht gegenseitig ausschließen – aber, es ist wichtig, dass Frauen Mitentscheidungsrecht haben.