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Frauenmuseum | Museo delle donne

Zitat zum Montag

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Aller (Wochen-)Anfang ist schwer ;). Mit einem guten Spruch oder Zitat wollen wir euch das erleichtern. ichfrau wünscht einen guten Start in die Woche!

Passend zum 80. Todestag der Kämpferin für das Frauenwahlrecht Lida Gustava Heyman, beginnen wir mit einem starken Zitat von ihr diese Woche. Sie und Anita Augspurg waren das „schillerndste Paar der Frauenbewegung“ und lebten und arbeiteten ein halbes Jahrhundert zusammen. Die Lebensgefährtinnen waren überzeugt davon, dass Frauen ein Wahlrecht genauso zusteht wie allen Männern und dass die weibliche Perspektive in der Politik essenziell ist. „Ein Europa mit Frauenwahlrecht wäre keinem Weltkrieg zum Opfer gefallen“, verkündete Lida G. Heyman.
Überzeugt von ihren Idealen gründete sie zusammen mit anderen Frauenrechtlerinnen den Verein für Frauenstimmrecht und gab zusammen mit Anita Augspurg ein Magazin mit dem Namen „Die Frau im Staat heraus“. Wegen ihren Forderungen und wiederholten Aussprachen gegen das Naziregime in Deutschland, lebte das Liebespaar seit 1933 im Exil in der Schweiz.

Das Stimmrecht war aber nicht das einzige Ziel, dem sich Lida G. Heyman verschrieb. Sie selbst kam zwar aus bürgerlichen Verhältnissen, doch sie wusste auch welche besonderen Schwierigkeiten Frauen aus unteren Klassen hatten. Sie organisierte einen billigen Mittagstisch,Kinderhorte und eine Beratungsstelle für berufstätige Frauen und setzte sich für die Rechte von Prostituierten ein.

Trotz all der wichtigen Leistungen für die Rechte der Frauen, wollen wir nicht vertuschen, dass Lida G. Heyman auch Ideologien vertrat, die längst überholt sind. Sie unterschied beispielsweise noch zwischen „höherwertigen“ und „minderwertigen“ Rassen und erklärte 1907 auf einer Veranstaltung eines Frauenverbandes: „Gesetze für die Vernichtung körperlicher und geistiger Krüppel müssen geschaffen werden.“
Solche rassistischen und ableistischen Aussagen verurteilen wir stark und sie entsprechen nicht dem Ideal eines intersektionalen Feminismus, den wir vertreten.

Deshalb möchten wir auch betonen, dass das Frauenwahlrecht noch immer nicht überall eine Selbstverständlichkeit ist. Durch die unermüdliche Arbeit von Frauen wie Lida G. Heyman traten Frauen in Deutschland 1918 erstmals an die Wahlurne. In vielen Staaten war der Weg jedoch um einiges länger. Heute dürfen Frauen offiziell in allen demokratischen Staaten wählen. Doch das Recht wird häufig nur eingeschränkt umgesetzt (im Libanon dürfen z.B. nur Frauen mit Grundschulabschluss wählen, was für Männer nicht gilt) oder steht auf wackligen Beinen (in Afghanistan schufen die Taliban das Wahlrecht 1996 wieder ab, und es wurde erst 2004 wieder eingeführt). Frauen aus solchen Ländern verdienen es, gehört zu werden und unsere Unterstützung zu erhalten.

Das Frauenmuseum erkennt die Arbeit und den Mut von Vorreiterinnen des Feminismus wie Lida G. Heyman und Anita Augspurg schon lange an, widmet ihnen einen eigenen Platz in der Dauerausstellung und organisierte 2001 eine Ausstellung unter dem Titel „Den Stein ins Rollen bringen“ zu den beiden Frauen. Wir wissen: ohne die unermüdliche Arbeit von Pionierinnen wie ihnen, könnten wir heute niemals so weit sein, wie wir sind. Dies sollte, ohne dabei ihre Schattenseiten aus den Augen zu verlieren, nicht vergessen werden.

 

Hier geht’s zu unserer Zitat-Sammlung.

Sophia Steinegger

 

 

Quellen:
https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/lida-gustava-heyman
https://www.spiegel.de/geschichte/100-jahre-frauenwahlrecht-der-kampf-von-augspurg-und-heymann-a-1247194.html
https://www.derstandard.de/story/2000097654687/frauenwahlrecht-noch-immer-kein-weltweites-recht
https://www.queer.de/detail.php?article_id=24652

 

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