Zwei Bücher die sich leicht lesen lassen, aber dennoch Tiefgang haben: eine perfekte Urlaubslektüre. In diesen zwei Werken von Laetitia Colombani geht es, grob gesagt, um Frauenbiografien. Wir begleiten Frauen auf einen Teilabschnitt ihres Lebens. Gleichzeitig wird aber ein Bild dieser Frauen gezeichnet, das sehr facettenreich ist und uns Einblicke in ihre Vergangenheit gibt.
Im Roman Der Zopf, 2019 im FISCHER Taschenbuch Verlag erschienen, begleiten die Lesenden drei Frauen, die an unterschiedlichen Orten leben und deren Lebensumstände sich auch sonst, auf den ersten Blick, total voneinander unterscheiden. Am Ende jedoch, werden die drei Geschichten zu einer verflochten und man erkennt wie weitreichend manche kleinen Entscheidungen sind.
Der zweite Roman, Das Haus der Frauen (FISCHER Taschenbuch, 2021) spielt in Paris und beschäftigt sich mit Frauenarmut. Dafür nimmt uns die Autorin mit in das Haus der Frauen, das erste Frauenhaus in Paris. Die Geschichte folgt der Anwältin Solène, die dort ehrenamtlich tätig ist. Gleichzeitig erzählt das Buch auch vom Leben der Gründerin, Blanche Peyron. Dabei folgt die Autorin einer wahren Geschichte, denn Frau Peyron gab es wirklich und der „Palais de la Femme“ dient noch heute als Unterkunft für Menschen in Not. Ich fand dieses Buch noch lesenswerter als Der Zopf, da es sich mit einem Thema beschäftigt, dass so aktuell ist, aber dennoch oft ignoriert wird.
Beide Bücher zeigen auf, wie unterschiedlich Frauenschicksale sind und wie wichtig es gleichzeitig ist, Solidarität zu zeigen und nicht die Augen zu verschließen. Man erkannt, auf eine leichte, unterhaltsame Weise, dass jede:r was bewegen kann und die kleinste Hilfe oft einen großen Unterschied macht.
Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden und es gibt auch noch einen dritten Roman von Colombani, Das Mädchen mit dem Drachen (FISCHER Taschenbuch, 2023).
Nina Kirchler
