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Von Schamlippen zu Vulvalippen

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Im 2018 versuchte die Journalistin Gunda Windmüller mit einer Petition den Duden zu überzeugen, das Wort Schamlippen in Vulvalippen umzubenennen. Leider wurde das Wort nach wie vor nicht in das wichtigste deutsche Wörterbuch aufgenommen, dennoch bleibt in uns als Frauenmuseum der Gedanke und Wille, den Begriff des Schams in Verbindung mit den weiblichen Genitalien abzunehmen.

Derzeit in unserer Sonderausstellung zum Thema Geburtskulturen haben wir auch eine Vielzahl an Gipsfiguren unterschiedlicher Vulven ausgestellt. Die Idee dahinter: Vielfalt ist schön und weibliche Geschlechtsteile, Sexualität und Lust sollen keineswegs mehr verdrängt oder tabuisiert werden.

Für  geschlechtsübergreifende Begriffe wie Schamhaare oder Schambereich gibt es zum Glück (sogar im Duden) bereits Alternativen wie Intim- oder Genitalbereich. Jetzt gilt es also weiterhin das weibliche Schamgefühl abzubauen. Sprache ist dabei mehr als hilfreich, denn Sprache kann Realität formen und bewegen. Also wenn auch der Begriff es noch nicht in den Duden geschafft hat, liegt es in unser aller Hand den Begriff Vulvalippen im Alltag einfach und gelassen zu verwenden.

Sarah Trevisiol

Vulva-Museums everywhere

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Vielleicht hat es jemand schon bemerkt – vielleicht ist es jemanden entgangen, aber auch in unserer jetzigen Ausstellung zu Geburt, gibt es Gibsdrucke von Vulvas zu sehen. Sinn der Sache: Die Gesellschaft und insbesondere Frauen, auf die wunderbare Vielfalt des weiblichen Geschlechts aufmerksam zu machen, eintönige Schönheitsmodelle, sowie Tabus und Scham abzubauen um mehr Selbstbewusstsein und Diversität zu promovieren. Vulvas sind schön, so wie sie sind, gerade wegen ihrer Vielfalt und Individualität.

Weltweit gibt es immer mehr Museen, die sich mit Themen rund um die Vulva auseinandersetzten und in den öffentlichen Raum stellen. In London wurde erst kürzlich das Vagina Museum in einem neuen Sitz eröffnet. Philosophie der Gründerin lautet: „Nichts verdient mehr Respekt als die Vagina, die Vulva und die gynäkologische Anatomie“. Die Werbung für das neue Museum hat mit einer Serie von 16 thematischen Plakaten begonnen, die die Vulva –  VaginaKlitoris ohne Bescheidenheit und Scham zeigt, in der Hoffnung, dass diese Begriffe bald im alltäglichen mehr Gebrauch finden.