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So isst Südtirol

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Sie kocht, sie bäckt, wandelt Rezepte ab, denkt sich neue aus und verwertet alle möglichen Essensreste zu tollen neuen Kreationen. Ruth Alber kocht und bäckt leidenschaftlich gerne – und sie bloggt auch darüber! Heute stellt sie sich in unserer Rubrik Die Bloggerin vor und verrät uns das Rezept zu ihrem Lieblingsgericht.

Magst du dich uns kurz vorstellen, Ruth?

Ja gerne! Ich bin Ruth, 36 Jahre alt, von Beruf Marketingberaterin, pendle des Herzens wegen zwischen Naturns und Mühlen in Taufers und eine meiner großen Leidenschaften ist das Kochen und Backen.

Wie hast du deine Liebe zum Kochen entdeckt?

Schon als kleines Mädchen durfte ich meiner Mamma, meiner Tante und meiner Oma über die Kochschulter schauen. Sie haben mich mit der Liebe zum Kochen und Backen sozusagen infiziert. Dass dabei kaum ein Rezept zur Hand genommen wurde, sondern vielmehr nach Geschmack und Gefühl gekocht wurde, hat mich dabei besonders fasziniert und prägt mich auch heute noch.

Eis-Cookie
Worauf legst du Wert beim Kochen?

Für mich ist es wichtig, dass man sieht, was auf dem Teller ist. Ich bin kein Fan von Molekularküche, wo man dann einen Speckschaum hat, anstelle von knusprig angebratenen Speck… Ich mag auch Lebensmittelfarben nicht besonders, auch wenn man bei Macarons zum Beispiel fast nicht darauf verzichten kann. Ich mag es gern einfach, gern auch traditionell. Die Liebe bei der Zubereitung sollte man bei einem Gericht immer herausschmecken – dann ist es so oder so gelungen.

Wie kommen deine Rezepte zustande?

Einige meiner Rezepte kommen aus meiner Familie. Manche sind wiederum abgewandelte Inspirationen von Anderen. Zum Beispiel sehe ich ein Gericht in einer Zeitschrift, genieße es in einem Restaurant oder inspiriere meinen Gaumen beim Durchstöbern des Internets. Dabei versuche ich mir die Komposition im Kopf vorzustellen und schmecke schon fast das fertige Gericht. Dann koche/backe ich einfach drauf los, lasse Zutaten weg, mische neue hinzu und taste mich an meine Vorstellung heran. Gelingt nicht immer auf Anhieb, aber genau das macht es ja so spannend. Meine Lieben dürfen/müssen meine Kreationen dann so lange verkosten, bis sie perfekt und bereit sind, auf meinen Blog zu kommen.

Schlutzkrapfen
Wie bist du zum Bloggen gekommen?

Dieses „Laster“ habe ich meinem Freund zu verdanken! Er hat mir im Jahr 2017 die Domain www.so-isst-suedtirol.com „geschenkt“, welche er schon längere Zeit registriert hatte und noch auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hatte sie zu nutzen. Da er sah, wie viel Freude mir das Kochen und Backen bereitet, hat er eines Tages zu mir gesagt: „Du konsch sie hobn, moch eppes draus!“ Voller Freude schwirrten schon die tollsten Gedanken durch meinen Kopf… Und da ich es schon immer lästig fand, meine Lieblingsrezepte auf verschiedensten kleinen „Fresszetteln“ zusammen zu suchen, war schnell klar, dass es ein Blog mit all meinen Rezepten werden sollte. Und so kam am 29.08.2017 mein erstes Rezept online: Grießpudding! Mittlerweile sind es über 100 Rezepte, und es ist noch lange kein Ende in Sicht!

Was finden wir auf deinem Blog?

Bei mir findet jeder etwas von Allem, meist sind es ganz einfache Rezepte, die wirklich jeder nachmachen kann. Die Auswahl reicht von der klassischen Bozner Sauce, über die frische Schneewittchentorte, zum herben Nusseler bis hin zum eigenen Sauerteig. Allerdings (fast) immer ohne Zwiebel, Knoblauch und Schnittlauch. Lauchgewächse vertrage ich im rohen Zustand leider gar nicht. Trotzdem werdet ihr feststellen, dass dies dem Geschmack der Gerichte nichts abtut.

Schworzplentn-Ribl
Du machst auch Resteverwertung?

Die Verwertung von Lebensmitteln liegt mir sehr am Herzen. Regelmäßig durchsuche ich den Kühlschrank und gebe Acht, dass nichts vergammelt. Schon meine Oma hat uns Kindern von klein auf nahegelegt Lebensmittel nicht als selbstverständlich anzusehen und dies ist mir bis heute geblieben. Mit dem „Aussortierten“ kombiniere ich des Öfteren auch die verschiedensten Sachen miteinander. Am Ende kommt dann (meistens) etwas Gutes dabei raus. Mit frischen Zutaten kombiniert schmecken auch Lebensmittel-Reste! So werden aus altem Brot knusprige Chips, aus Resteiweiß süßer Zwieback und übrigem Geburtstagskuchen leckere Cakepops.

Welches Rezept würdest du den Leser*innen von IchFrau heute empfehlen?

Den etwas anderen Knödel: Reisknödel mit roten Rohnen! Ein absolutes Lieblingsgericht aus Kindheitstagen.

Reisknödel
Welche anderen Bloggerinnen kennst du denn noch in Südtirol?

Hierfür unbedingt bei Anna von Franzmagazine vorbeischauen, Evelyn von Book Broker und Silvia von Natürlich kindgerecht.

Ruth Alber © BP. – Benno Prenn Photography

Interview: Judith Mittelberger

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