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Eine starke Botschaft junger Südtiroler*innen

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Vielleicht sind sie jemandem von euch schon aufgefallen… Seit einigen Tagen hängen entlang des Straßenverlaufs von Lana bis zum Reschenpass eindrucksvolle großformatige Plakate. Während der erste Blick gefesselt bleibt von den Farben und Formen, dem Zusammenspiel von Licht und Schatten, von Strukturen und Körpern, gleitet der zweite Blick auf den eingängigen und gleichzeitig vielschichtigen Slogan: #vielfalt = #zukunft. Was hat es nun aber mit diesen Plakaten auf sich? Wir möchte euch heute das dahinterstehende Projekt genauer vorstellen.

Die Schüler*innen der Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas machen zum heutigen Internationalen Tag der Menschenrechte mit einer Plakataktion auf die Achtung der #Menschenrechte aufmerksam. Während der Zeit des Fernunterrichts tauchten sie in ornamentale Sprachen verschiedener Kulturkreise ein. Im Fokus der Menschenrechte wurden bald neue Bedeutungsebenen alter Bilder sichtbar. Die Schüler*innen brachten ihre Erkenntnisse in Beziehung mit sich selbst – und legten die neu entstandenen Ornamente über ihr eigenes Portrait. In dieser komplexen Verbindung birgt jedes Plakat eine ganz besondere Botschaft. Allen sechs Plakaten gemeinsam ist jedoch die simple Botschaft: Vielfalt wird die Zukunft sein.

Bild: Landesberufsschule Schlanders, Berufsfachschule für Steinbearbeitung, Laas

MENSCHENRECHTE – viel zu oft im Leben vergessen und missachten wir Menschenrechte weltweit. Am meisten missachten wir sie in unserem Alltag, indem wir Menschen mit einem anderen Aussehen oder Verhalten verletzen und sie beschimpfen.

Das Menschenrecht ist ein Recht, das jede Person besitzt und das respektiert werden sollte. Jeder hat es verdient auf der Welt zu sein, so anders wie er ist.

Wir versuchen mit unseren Plakaten Aufmerksamkeit dafür zu schaffen und Zusammenhalt zu stärken. Egal wie anders man ist, man ist ein Mensch und der Mensch ist das Kostbarste, was Gott uns schenken konnte. Somit helft statt verletzt!

Einen Dank möchte ich all jenen aussprechen, die sich dafür eingesetzt haben und noch einsetzen werden.

„DANKE“

Verena Fliri

Bild: Landesberufsschule Schlanders, Berufsfachschule für Steinbearbeitung, Laas

Jeder hat ihn schon irgendwo einmal gesehen, den keltischen Lebensbaum. Er symbolisiert die Verbindung zwischen Himmel und Erde.

Sieht man sich mein Plakat genauer an, fällt einem auf, dass die Äste miteinander verflochten sind – so wie auch die zahlreichen Erlebnisse, die uns im Leben begegnen. Auf das eine folgt das andere.

Davon ausgehend, möchte ich jedem, der sich die Zeit nimmt und diesen Text liest (danke dafür!) nahelegen, bevor man etwas sagt oder gar tut, einen Moment darüber nachzudenken, welche Konsequenzen dies haben könnte. Es gibt Worte, die andere Menschen sehr verletzen können, auch wenn du persönlich über diese Worte vielleicht nur lachen würdest. Jeder Mensch ist ein Individuum und das ist auch gut so.

Außerdem sollte jeder Mensch die Zeit haben, sich seine eigene Meinung zu bilden und diese zu vertreten. Also urteilt nicht über Menschen, die anderer Meinung sind! Wir leben zurecht in einem Staat, in dem das Recht auf freie Meinung existiert. Dieses zu missachten wäre eines der Verbrechen gegen die Menschenrechte, die leider noch immer viel zu häufig begangen werden.

Mit meinem Plakat möchte ich jeden einzelnen auf die Menschenrechte hinweisen und bitten, bei diesem Thema nicht (mehr) wegzuschauen!!!

Melina

Bild: Landesberufsschule Schlanders, Berufsfachschule für Steinbearbeitung, Laas

Sie malen auch von Tieren und glauben an Magie

„Mama Nature“ ist gerade in chirurgischer Behandlung…

Es ist sehr laut, das eigene Wort versteht man kaum, und manchmal vercheck ich sogar, wo ich eigentlich gerade bin. Ah ja! Stimmt!!!! Auf der Erde.

Deshalb mag ich’s, mir manchmal eine Scheibe von den „Naturvölkern“ abzuschneiden.

Sie schwören auf den Zyklus dieser Erde

FEUER – WASSER – ERDE – LUFT

und innere Zeichen, wie z.B. Träume.

Das hat etwas Würdevolles, finde ich.

Würde bedeutet für mich, wir reichen denen die Hand, die in Not sind. Aber auch gegen Vorurteile anzukämpfen, freie Sicht zum Herzen und freie Sicht zu meinen Brüdern und Schwestern zu bewahren. Und zugleich eben auch mutig zu sein und sich zu trauen sich auf das Lieben einzulassen.

Das wünsche ich mir für mich und meine Mitmenschen.

Marlene Kraushaar

Bild: Landesberufsschule Schlanders, Berufsfachschule für Steinbearbeitung, Laas

Graffiti sind heutzutage überall. Wir bemerken sie oft schon gar nicht mehr. Von den Dörfern bis in die Städte befinden sich diese Werke an jeglichen Wänden. Sie sind einzigartig und mächtig – sei es ihre Message oder das Künstlerische an ihnen. Graffiti beinhaltet das und noch vieles mehr. Deswegen machte ich es mir zur Aufgabe, das vielfältige Schema von Graffiti in meinem Poster festzuhalten.

Beim genaueren Betrachten kann einem vieles auffallen. Wahrscheinlich werden die meisten Individuen sich nicht die Zeit nehmen, um das Bild genauer zu betrachten. Aber den Individuen, die sich diese Zeit nehmen, werden Geheimnisse auffallen. Jeder kann die Message von diesem Bild „besitzen“. Ich möchte jedem Individuum, das sich die Zeit nimmt, eine kleine Hilfe anbieten, zum Nachdenken und dankbar Sein.

Wo Licht ist, ist auch Dunkelheit – das ist die Botschaft, die mein Bild vermitteln soll. Ein Blick ins Dunkle, geblendet von einem roten Strich – was ich ersah, weiß nur ich.

Menschenrechte sind fundamental für unsere Gesellschaft, sie betreffen jeden von uns. Und trotzdem wird heutzutage immer noch gegen sie verstoßen.

Vielleicht ist vielen oft auch relativ unklar, welche Menschenrechte wir heute besitzen, wie wichtig sie sind und was sie überhaupt für uns bedeuten – als Individuum, als Gesellschaft, weltweit.

Deswegen appelliere ich an Sie, sich auf das Thema einzulassen und genauer zu informieren, falls Sie es nicht schon sind.

Elia Vidal

Bild: Landesberufsschule Schlanders, Berufsfachschule für Steinbearbeitung, Laas

Obwohl es einfacher ist unsere Augen zu verschließen, müssen wir lernen besser hinzusehen und auch besser zuzuhören, damit wir richtig handeln können. Unser Gefühl und unser Herz entscheiden über Richtig oder Falsch.

Mit unseren Sinnen bleiben wir offen für andere.

Die Stimmen, die um Hilfe bitten, sind nicht immer laut. Manchmal ist es nur ein Flüstern, oft nur ein Schluchzen.

Zum Glück gibt es Menschen und Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diesen Stimmen zuzuhören.

  • Hinsehen
  • Zuhören
  • Handeln

Diese „keywords“ öffnen uns die Tür in eine bessere Zukunft.

Bild: Landesberufsschule Schlanders, Berufsfachschule für Steinbearbeitung, Laas

In meiner Arbeit habe ich mich vom japanischen Künstler Takashi Murakami inspirieren lassen.

Seine Arbeiten sind sehr lebhaft und bunt gezeichnet. Dies spiegelt meiner Meinung nach, unsere heutige Welt mit all ihren Menschen, Völkern und Abstammungen sehr gut wider.

Das bekannteste Motiv von Takashi Murakami – die bunten Blumen – diente mir als Inspiration.

Mit meinem Bild will ich besonders auf das Thema „gender equality“ aufmerksam machen. Wenn Betrachter*innen die bunten Blumen sehen, denken sie zuerst an eine weibliche Zeichnerin und nicht daran, dass die Zeichnung von einer männlichen Person stammt. Dieses stereotype Denken will ich durchbrechen.

Max Holzer

 

Evelyn Kuppelwieser (Projektleitung) & Yvonne Rauter

 

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