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Matura und Corona – aus der Sicht einer Schülerin

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Es war ein ganz normaler Mittwoch im März, als ich im Radio von dem angekündigten Lockdown hörte. Zuerst freute ich mich über die Nachricht, denn wir dachten, der Lockdown würde nach zwei oder drei Wochen wieder vorbei sein. Doch als die Tage vergingen, wurde mir klar, dass dieser Mittwoch mein allerletzter Schultag gewesen war. Hier berichte ich, als (ehemalige) Schülerin der 5. Klasse im Kunstgymnasium Meran, über meine Erlebnisse im Corona-bedingten Lernumfeld.

Unser Unterricht verlief ausschließlich online, über Videokonferenzen mit der ganzen Klasse oder durch den Austausch mit den Professor*innen per E-Mail. Wir erhielten wöchentlich verschiedene Aufgaben in jedem Fach, manche mehr, manche weniger umfangreich. Die Lehrpersonen versuchten natürlich, uns bestmöglich auf die Abschlussprüfung vorzubereiten. Aber die Situation war für uns alle neu und nicht immer klappte alles wie am Schnürchen.

Zuhause zu lernen und dem Unterricht zu folgen hatte seine Vor- und Nachteile. Ich konnte gemütlich aufstehen und frühstücken, oft folgte ich dabei dem Unterricht auf meinem Smartphone. Die Hausaufgaben konnte ich nach meinem Zeitplan erledigen und erlernte dabei auch eine gewisse Eigenverantwortung und Zeiteinteilung. Zuhause wurde es oft hektisch, weil drei Personen im Homeoffice waren und Ruhe, Geräte und Platz Mangelware waren.

Quelle: Pixabay

Während dieser Zeit fühlte man sich manchmal unvorbereitet, oft gestresst und vor allem einsam. Mir fehlte meine Klasse sehr und durch die Pandemie wurde uns viel genommen, die Maturareise, das Maturaessen, und eine richtige Verabschiedung. Meine Klassenkamerad*innen fehlten mir und auch die Ungewissheit hinsichtlich der Abschlussprüfung war präsent, wussten wir ja nicht, wie die Situation am Ende aussehen würde.

Als der Tag der Prüfung kam, hatten wir zwar alles in der Theorie durchgesprochen, aber wussten dann doch nicht, was jetzt auf uns zu kommen würde. Die Professor*innen waren sehr verständnisvoll und letzten Endes konnte ich die Inhalte gut lernen und wiedergeben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Zeit sicher für uns alle eine einzigartige Erfahrung war, auch wenn unser letztes Schuljahr nicht so verlief, wie wir es uns eigentlich vorgestellt hatten. Trotzdem möchte ich nicht noch einmal einen Lockdown erleben.

Silvia Morat

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