Blog vom Frauenmuseum Il Blog del Museo delle Donne
Frauenmuseum | Museo delle donne

Über mich und meine Vorbilder – Teil 1

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Junge Frauen bewegen die Welt. Ob in Politik, Klimaschutz oder soziale Gerechtigkeit – Mädchen mischen sich ein und reden bei der Gestaltung der Zukunft mit. Zwei junge Frauen, die zurzeit ein Praktikum im Meraner Frauenmuseum absolvieren, stellen ihre Vorbilder vor und zeigen, was an diesen Frauen besonders inspirierend ist.

Heute stellt sich Lisa Hager vor:

Ich beginne mit ein paar kurzen Informationen über mich selbst: Ich bin 15 Jahre alt, besuche das Realgymnasium „Albert Einstein“ in Meran und wohne in Obermais. Mein großes Hobby oder besser gesagt meine Leidenschaft ist das Reiten. Ich besitze ein eigenes Pferd und bin mit ihm im Springsport erfolgreich unterwegs. Ein eigenes Pferd zu besitzen bringt eine große Verantwortung mit sich. Man muss sich um das Tier kümmern, es pflegen und bewegen. So sehr ich das Reiten auch liebe, beansprucht es oft einen großen Teil der Zeit, die ich sonst mit Freund*innen oder mit dem Lernen verbringen könnte. Allerdings finde ich, dass man durch ein Pferd Eigenverantwortung, Zeiteinteilung und viel über sich selbst lernen kann.

 

Wie bin ich auf das Frauenmuseum gekommen?

Schon als ich klein war, hatte ich Kontakt mit dem Meraner Frauenmuseum, da meine Tante immer wieder Ausstellungen oder Projekte darin leitete. Auch ihre zwei Bücher hat sie zusammen mit anderen Frauen, die im Museum aktiv sind, geschrieben. Als ich nun dieses Jahr nach einem Sommerjob suchte, kam mir das Frauenmuseum in den Sinn. Ich erhoffte, mir womöglich auch kreative Arbeiten leisten zu können und meine Erwartungen wurden erfüllt. Dazu interessiere ich mich für das Leben der Frauen im Laufe der Zeit, welches meiner Meinung nach in den Geschichtsbüchern oder in der Schule viel zu viel vernachlässigt wird. Denn damals wie heute haben Frauen schon Beachtliches geleistet.

 

Meine weiblichen Vorbilder:

Ich finde es gibt sehr viele außergewöhnliche junge Frauen die für ihr Alter schon viel erreicht haben. Hier habe ich nur drei von ihnen ausgesucht:

 

  1. Greta Thunberg

Anders Hellberg [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)]
Greta Thunberg ist ein 16-Jähriges Mädchen aus Schweden, das sich aktiv für den Klimaschutz einsetzt. Durch sie entstand die globale  „Fridays for Future“ Bewegung, bei der jeden Freitag Tausende von Schüler*innen auf die Straße gehen und friedlich für den Klimaschutz demonstrieren. Angefangen hat alles im August 2018, als die damals 15-Jähirge Greta die Teilnahme am Unterricht verweigerte und sich stattdessen mit einem Schild in der Hand vor das schwedische Reichsgebäude in Stockholm setzte. Auf dem Schild stand „SKOLSTRELK FÖR KLIMATET“, übersetzt „Schulstreik für den Klimaschutz“. Aus diesem kleinen Protest wurde eine weltweite Bewegung. Heute bereist Greta die Regierungssitze Europas und bringt ihre Forderungen und Verbesserungsvorschläge vor. Bei manchen stößt sie wohl noch auf taube Ohren, bei anderen scheint sich langsam etwas zu bewegen. Aber eines ist sicher: Die Jugend hat sie auf jeden Fall erreicht und die scheut nicht davor, für ihre zukünftige Welt zu kämpfen.

 

  1. Gianna Regenbrecht

Ich weiß, dass diese Frau weniger Menschen kennen als Greta Thunberg, trotzdem ist sie für mich eine große Inspiration. Warum? Weil sie nach einem schweren Unfall wieder zurück aufs Pferd gestiegen ist. 2014 stürzt sie vom Pferd und verletzt sich an der Wirbelsäule.

Schon im Alter von 20 Jahren war sie dadurch auf den Rollstuhl angewiesen. Doch statt das reiten an den Nagel zu hängen oder sich komplett von Pferden abzuwenden, träumte sie bereits kurz nach ihrem Sturz davon, irgendwann wieder auf dem Pferd zu sitzen. Für diesen Traum trainierte sie hart. Durch Roboter-und Hippotherapie konnte sie Monate später einige Schritte wieder allein gehen. Nach zwei Jahren beschloss sie, sich ein eigenes Pferd zu kaufen und bildete es sogar selbst aus. Sie ist mit ihrer Stute erfolgreich im Parasport und wurde sogar bei den Deutschen Meisterschaften platziert. Mich faszinieren ihr Kampfgeist und ihre Hingabe zu den Pferden.

 

  1. Malala Yousafzai

DFID – UK Department for International Development [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)]
Malala ist eine Kinder- und Frauenrechtaktivistin aus Pakistan, die 2014 sogar den Nobelpreis bekam. Am 9. Oktober 2012 wird der damals 15-Jährigen Malala von einem Attentäter in den Kopf geschossen. Der Grund? Sie hat sich in ihrer Heimat für die Bildung von Mädchen und Frauen eingesetzt. Sie überlebt das Attentat und wohnt seitdem mit ihrer Familie in Großbritannien. Weltweit sind die Menschen von ihrer Stärke und Tapferkeit beeindruckt. Sie setzt sich auch weiter für die Rechte der Frauen in ihrem Heimatland ein und nutzt ihre große Reichweite um etwas zu erreichen. Sie hält Reden, hat ein Buch geschrieben und es wurde sogar ein Film über sie produziert. Ich bewundere diese junge Frau, die fast ihr Leben für ihre Überzeugungen und Träume gegeben hat.

Was ist an diesen drei Frauen also so besonders? Sie besitzen Eigenschaften die in jedem von uns schlummern. Sie geben nicht auf und kämpfen für ihren Traum, koste es was es wolle.

 

Lisa Hager

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