Am Freitag, 10. Januar eröffnet das Frauenmuseum um 18:00 Uhr in Zusammenarbeit mit Urania Meran die Ausstellung “Die Blumen des Bösen”.
Die Ausstellung “Die Blumen des Bösen. Frauen in den Irrenhäusern des Faschismus“ wurde von der Stiftung der Universität Teramo in Zusammenarbeit mit der Abteilung für psychische Gesundheit des Sanitätsbetriebs Teramo und dem Staatsarchiv Teramo gestaltet. Die drei Einrichtungen bemühen sich seit Jahren um die kulturelle Rückgewinnung der Geschichte der ehemaligen Nervenheilanstalt Sant’Antonio Abate in Teramo.
Die Bilder zeigen die Antlitze von Frauen, über die sich die Zeit gelegt hat, die in vergilbten Archiven dem Vergessen anheimgefallen sind. Sie verschwanden hinter Mauern, die alles, was nicht der Norm entsprach, im Keim erstickten: Töchter, Mütter, Ehefrauen, Bräute und Liebhaberinnen, die vom Faschismus aus der Gesellschaft ausgesondert und weggesperrt wurden.
Sie waren nicht willfährig genug, sie widersetzten sich den gesellschaftlichen Regeln und den Geschlechterrollen der Zeit, sie waren unschuldige Opfer von Gewalt und familiären Konflikten, sie verhielten sich sexuell anstößig. In der Nervenheilanstalt wurden sie durch die positivistische Linse der Medizin betrachtet, die in körperlichen Merkmalen die Zeichen der Geistesgestörtheit
auszumachen trachtete.
Die Bilder, Tagebücher, Briefe und Krankenberichte dieser Ausstellung sind als Entschädigung gedacht. Sie sollen den betroffenen Frauen Stimme und Identität geben und ihre Geschichte festhalten. Die Frauen sind Blumen, die niedergemäht wurden, bevor sie erblühen konnten.
Die Ausstellung wurde von den Historiker*innen Annacarla Valeriano und Costantino di Sante erarbeitet, welche bei der Eröffnung anwesend sind und in die Ausstellung einführen werden.
Die Ausstellung wird von 11.01. – 27.03.2020 im Frauenmuseum zu sehen sein. Das Rahmenprogramm zur Ausstellung finden Sie hier.