Das Frauenmuseum Hittisau feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum mit der Ausstellung „geburtskultur. vom gebären und geboren werden“. Darüber hinaus ist in der Nähe des Museums der „Raum für Geburt und Sinne“ entstanden. Direktorin Pitscheider Soraperra: „Seit zwanzig Jahren macht das Frauenmuseum vor, dass auch ein kleines Haus im ländlichen Raum eine überregionale Relevanz haben kann. Es ist das Spannungsfeld zwischen interessanten Themen und einem Team von engagierten Kulturvermittlerinnen, das das Frauenmuseum so einzigartig macht.“
Sigrid Prader, Leiterin vom Frauenmusuem in Meran und Marlene Messner, Vorstandsmitglied des Frauenmuseums sind bei der Eröffnung und Jubiläumsfeier eingeladen gewesen. Sigrid Prader war auch als Vertreterin im Rahmen des EU – Projektes Birth Cultures anwesend.
Seit der Gründung im Jahr 2000, auf Initiative von Elisabeth Stöckler, ist das Frauenmuseum in Hittisau das erste und einzige Frauenmuseum in Österreich. Bislang wurden über 30 Ausstellungen zu frauenrelevanten Themen gezeigt.
Elisabeth Stöckler hat sich bereits mit anderen Frauenmuseen in Verbindung gesetzt, allen voran mit dem Frauenmuseum in Meran, wo es einen regen Austausch von Ausstellungen gab.
Begleitend zu den Ausstellungen bietet das Frauenmuseum in Hittisau ein dichtes Rahmenprogramm an individuell gestalteten Sonderführungen, Vorträgen, Workshops, Konzerten, Lesungen, Seminaren und Filmvorführungen. Auch in den letzten Monaten wurde trotz Corona-Krise ein abwechslungsreicher und inspirierender kultureller Beitrag geleistet. Im März wurde dafür der Blog „Starke Frauen. Starke Geschichten“ gestartet, in dem kurze Porträts vorbildlicher Frauen präsentiert werden.
Die Ausstellung Geburtskulturen – Birth cultures, die passend zum Jubiläum eröffnet wurde, ist in einem EU-Projekt eingebettet, an dem andere Frauenmuseen und -initiativen beteiligt sind. Sie wird daher in die Ukraine, nach Barcelona und Meran reisen.
Was passiert bei einer Geburt? Welche weltweiten Rituale gibt es dazu und wie gingen unsere Vorfahr*innen damit um? Mit diesen und weiteren Fragen rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt und Eltern-Werden setzt sich das Frauenmuseum Hittisau in seiner Jubiläumsausstellung „geburtskultur. von gebären und geboren werden“ auseinander.
Das Thema ist vielschichtig und betrifft uns alle. Schließlich wurden wir alle geboren,
so Stefania Pitscheider Soraperra, Direktorin des Museums. Überhaupt möglich wurde die Ausstellung durch eine Partnerschaft mit der IG Geburtskultur a-z. Die IG Geburtskultur setzt sich mit verschiedenen Aktivitäten für eine ganzheitliche und gesundheitsfördernde Geburtskultur in Vorarlberg ein.
Die Ausstellung spannt den Bogen von historischen Entwicklungen über aktuelle Debatten zu Reproduktionstechnologien bis hin zu modernen Kunstpositionen.
Kunst, weil sie die Fähigkeit besitzt, hinter die Dinge zu schauen. Sie verdichtet, seziert, bringt neue und ungewöhnliche Sichtweisen ein,
so Pitscheider Soraperra.
In unmittelbarer Nähe des Museums entstand der „Raum für Geburt und Sinne“, der über eine Crowdfunding-Aktion finanziert wurde. Der geschindelte Lehmkörper stellt den Prototyp eines neuartigen Gebärraums dar und basiert auf einer Konzeptidee der Architektin Anka Dür:
Mit dem Raum werfen wir einen Blick in die Zukunft der Geburtskultur. Er dient als Zwischenstufe auf dem Weg zur großen Vision: zu einem modernen Gebärhaus, angebunden an ein Krankenhaus.
Verwirklicht wurde er im Team rund um Anna Heringer, Martin Rauch und Sabrina Summer.
Für die Gestaltung der Ausstellung zeichnet sich die Designerin und Innenarchitektin Sabrina Summer verantwortlich:
Es war uns sehr wichtig, dass bei jeder Station alle Sinne angesprochen werden.
Die multimediale Ausstellung ist für alle Altersgruppen geeignet.
Nähere Informationen zum EU Projekt Birth Cultures sind hier zu finden: https://birthcultures.eu/en
Als Frauenmuseum Meran freuen wir uns heute schon darauf, diese spannende Ausstellung 2021 in unseren Räumlichkeiten zu zeigen und uns in einem umfassenden Rahmenprogramm mit den Themen auseinander zu setzen.
Sissi Prader