Blog vom Frauenmuseum Il Blog del Museo delle Donne
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Tagged: Gedenktag

Die Schmetterlings-Sammlerin: Maria Sibylla Merian

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Vor 300 Jahren verstarb Maria Sibylla Merian: Reisende – Entdeckerin – Naturwissenschaftlerin

Die Autodidaktin entdeckte als Erste die Verwandlungsstufen von Raupe zu Schmetterling. Damit stellte sie sich gegen eine Reihe von gesellschaftlichen Vorgaben: Die Frau als Forschungsreisende war zu dieser Zeit noch die absolute Ausnahme. Auch die Untersuchung von Insekten – die von der Kirche als „Teufelsgeziefer“ bezeichnet wurden – war sehr ungewöhnlich. Merian ließ sich von diesen Vorgaben nicht abhalten und machte wichtige naturkundliche Entdeckungen – ihre Einteilung von Schmetterlingen in Tag- und Nachtfalter ist bis heute gültig.

Mehr zu dieser beeindruckenden Persönlichkeit und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erfahren Sie in der aktuellen Sonderausstellung „Ich am Gipfel. Eine Frauenalpingeschichte“ im Frauenmuseum.

 

 

In Erinnerung an Wangari Maathai

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Vor 5 Jahren verstarb Wangari Maathai. Die erste Friedens-Nobelpreisträgerin Afrikas (2004) wurde auch Mama Miti genannt, Mutter der Bäume.

„Es kostete mich viele Tage und Nächte, meine Mitmenschen davon zu überzeugen, daß Frauen ihre Umwelt ohne viel Technologie oder finanzielle Ressourcen verbessern können.“ Wangari Maathai

Diese außergewöhnliche Frau hat sich ihr Leben lang für die verschiedensten Belange eingesetzt: Umweltschutz, Bildung, Ernährung, Frauenrechte und Abrüstung. Mit der Gründung des Green Belt Movements (Grüner Gürtel) setzte sie sich für eine nachhaltige Brennstoff-Versorgung und die Vermeidung der Bodenerosion ein. „Maathai schaffte es, die Mütter unterernährter Kinder zu begeistern: Sie lehrte sie, Samen zu suchen, Brunnen zu graben und ihre Setzlinge vor Tieren und Menschen zu zu schützen.“ (fembio)

Mehr auf fembio.org

Happy 120th birthday Tina Modotti!

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Die Italienerin Tina Modotti war vieles: Fotografin, Schauspielerin, Kommunistin und Revolutionärin. Geboren in Udine zog sie über die USA nach Mexiko. Ihre Fotografien dokumentieren die revolutionäre Stimmung von Politik und Kunst im Mexico der 20er Jahre. Sie fotografiert das Leben einfacher Leute, unterdrückte Frauen und Kinder, „Campesinos“ – mexikanische Landarbeiter bei einer Demonstration, die revolutionäre Kunst der mexikanischen Murales und pfelgt regen Kontakt mit Frida Kahlo und Diego Rivera.

Nach ihrem bis heute ungeklärten Tod bei einer Taxifahrt, veröffentlicht Pablo Neruda ein Gedicht als Nachruf in den Zeitungen:

„Tina Modotti, Schwester, du schläfst nicht, nein, du schläfst nicht: Vielleicht hört dein Herz die gestrige Rose wachsen, die letzte gestrige Rose, die neue Rose, Ruhe sanft, Schwester. Die neue Rose gehört dir, die neue Erde gehört dir: du hast dir ein neues Kleid angelegt aus tiefem Samen und dein sanftes Schweigen füllt sich mit Wurzeln. Du wirst nicht vergebens schlafen, Schwester.“ (aus Pablo Neruda, Tina Modotti ist tot.)

Mehr dazu auf fembio.org

Die „ungekrönte Königin der Wüste“…

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Heute erinnern wir an die „ungekrönte Königin der Wüste“: Gertrud Bell ist vor 90 Jahren verstorben.

Gertrude Bell hat ein herausragendes Leben gelebt: sie war Archäologin, Bergsteigerin, Dichterin, Übersetzerin, Linguistin, Entdeckerin, Diplomatin, Spionin, um nur einige ihrer Errungenschaften zu nennen. Das alles erreichte sie zudem in einer Zeit, als es Frauen gesellschaftlich verboten war, jegliche der hier genannten Tätigkeiten auszuüben. Sie reiste in Territorien, die auch die Männer der Zeit nicht zu betreten wagten. Sie war nicht nur Expertin in den Beziehungen zwischen Sunniten und Schiiten vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern wurde auch damit beauftragt, die Grenzen des heutigen Iraks zu ziehen. Sie war respektiert, bewundert und begehrt.

Im Herbst 2015 erschien ihre Filmbiografie „Königin der Wüste“ von Werner Herzog mit Nicole Kidman. Der Film wird am 25. Oktober um 19 Uhr im Frauenmuseum gezeigt.