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Menstruationsprodukte – es tut sich was!

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Am Montag ist Neumond und dementsprechend ist es wieder Zeit für #tanterosa. Da sich derzeit rund um Menstruationsprodukte Einiges bewegt, gibt es heute einen Beitrag mit einem kleinen Überblick.

In den letzten Monaten hat es weltweit Veränderungen hinsichtlich von Menstruationshygieneartikeln gegeben:

  • In Großbritannien wurde die Steuer auf Menstruationsprodukte erlassen.
  • Auch in Namibia wurde die Steuer auf Menstruationsprodukte erlassen. Die Steuerbefreiung tritt im Finanzjahr 2022/2023 in Kraft treten.
  • In Mexiko City wurde der Verkauf von Menstruationsprodukten mit Einführhilfen verboten. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme im Rahmen der grünen Agenda der Stadtregierung zur Vermeidung von Kunststoff. Bis die Applikatoren nicht durch umweltfreundlichere Materialien ersetzt werden, dürfen die Produkte nicht mehr auf dem Markt angeboten werden. Da Tampons ohne Einführhilfen in der mexikanischen Hauptstadt allerdings nicht leicht erhältlich sind bzw. nicht verwendet werden, oder zum Teil bis zu 2,80€ pro Stück kosten, stehen viele Frauen nun vor großen Herausforderungen. Gut gemeint, aber leider schlecht getroffen…
  • In Deutschland stellt Hamm als erste Stadt in Nordrhein-Westfalen kostenlose Hygieneartikel für Menstruierende zur Verfügung.

Die Periode ist kein Luxus!

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Mit dieser Aussage hat das feministische Infocafé femminista vor wenigen Tagen eine Sammelaktion von Menstruationsartikeln für Menschen in finanzieller Notlage gestartet.

Besonders in der jetzigen Situation fehlt manchen Menschen oft das Geld, um regelmäßig notwendige Menstruationsartikel zu kaufen. Menschen, die in Notunterkünften oder auf der Straße leben, trifft die Periode besonders hart. Die derzeit angewendeten 22% der Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte machen die Situation nicht leichter.

In Zusammenarbeit mit dem Frauenmuseum Meran, dem Jugenddienst Meran, dem Gruppo Scout AGESCI von Meran, der Zentrale für Lebensmittelunterstützung und dem Katholischen Frauenbewegung werden (vorerst) für den gesamten März in Meran und Bozen folgende Produkte gesammelt:

Die gesammelten Produkte werden anschließend an verschiedene Einrichtungen in Meran und Bozen gespendet, welche Frauen* in Notlagen begleiten und unterstützen.

Abgegeben werden können die Produkte an folgenden Orten:

In MERAN:

  • im Büro des Jugenddienst Meran (Schafferstraße 2) bzw. in der vor Ort bereitgestellten Sammelbox
  • in einem bereitsgestellten Sammelkorb im Frauenmuseum Meran (Meinhardstr. 2)

In BOZEN:

  • im Stadtviertelhaus Pfarrhofstr. 60/A von 9:00 bis 13:00
  • im Stadtviertelhaus Anne-Frank-Platz 17 von 9:00 bis  13:00
  • im Haus Margaret (Kapuzinergasse 24) von 9:00 bis 18:00
  • im Raum 77 (Dalamtienstr. 77) von 17:30 bis 19:00

Gratis Menstruationsartikel in Schottland

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Es ist wieder Zeit für unsere Rubrik #tanterosa. Heute berichten wir über eine zukunftsweisende gesetzlichen Neuerung: Am 24. November hat das Parlament in Edinburgh ein weltweit bahnbrechendes Gesetz erlassen. Es verpflichtet öffentliche Einrichtungen und Gebäude in Schottland künftig Periodenartikel kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Die an vielen Schulen und Universitäten in Schottland bereits seit 2018 gängige Praxis wurde damit in einen rechtlichen Rahmen gefasst. Gleichzeitig wurde das kostenlose Bereitstellen von Periodenartikeln aber auch auf das ganze Land und weitere öffentliche Ortewie Apotheken, Gemeindezentren und Jugendclubs – ausgedehnt.

Eingebracht wurde der Gesetzesentwurf von der Labour-Abgeordneten Monica Lennon. Diese setzt sich bereits seit 2016 für eine rechtliche Regelung ein, die gegen das Problem der Periodenarmut vorgeht.

Vielen Mädchen, Frauen und Familien, die nur ein geringes Einkommen haben, fehlt nämlich monatlich das Geld um Menstruationsartikel zu kaufen.

Bildquelle: Frantisek_Krejci auf pixabay

Laut Grassroots-Bewegung „Women for Independence hat fast jede fünfte Frau in Schottland zu wenig Geld für Monatshygieneartikel. Jede zehnte Frau gab an, dass sie gezwungen ist andere lebensnotwenige Haushaltsartikel dem Kauf von Periodenartikel vorzuziehen.

Die Kinderhilfsorganisation „Plan International“ hat in einer Studie für das Jahr 2017 erhoben, dass „sich in Großbritannien jedes zehnte Mädchen keine Binden oder Tampons leisten“ kann. Rund 14 Prozent der 1000 befragten Teenager gaben an, sich ihre Monatsartikel aus Kostengründen selbst zu basteln.

Zeit für Tante Rosa

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Was gehört eures Erachtens einmal im Monat unbedingt in einen Blog, der ichfrau.com heißt? Hm?

Sobald wir in das gebärfähige Alter kommen, leben wir Frauen – ob wir wollen oder nicht, es bewusst wahrnehmen oder nicht – nach einem Zyklus, der uns bis in die Wechseljahre nicht mehr loslässt.

Manche von uns genießen ihn – diesen Zyklus, viele von uns nehmen ihn nur nebenbei wahr, und nicht wenige leiden unter ihm. Er ist eng verbunden mit unserer Fähigkeit, Leben zu gebären und zugleich das Einzige, was tatsächlich Teil der Natur der Frau ist – im Gegensatz zu vielem anderen, was man uns unter dem Deckmäntelchen der Natur in die Schuhe schieben möchte 😉

Auch schon mal passiert…?

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Auch schon mal passiert …? Die Handtasche kippt um, ein Tampon rollt über den Boden – und der Gedanke folgt: peinlich, oder doch nicht?

Eigentlich sollte die Menstruation kein Tabu-Thema mehr sein in unserer Gesellschaft. Und doch soll sie still, steril und unsichtbar ablaufen.

Die Amerikanische Marathon-Läuferin Kiran Gandhi hat sich nach einem einprägsamen Erlebnis, dieses Thema auf die Fahnen geschrieben. Als sie am Start des London Marathon 2015 ihre Periode bekam, entschied sie sich für keine der aktuellen Auffangmethoden (Binden scheuern beim Laufen, Tampons müssen zu oft gewechselt werden). Stattdessen unterdrückte sie ihr Schamgefühl für diese Stunden und lief den Marathon ohne fremder Objekte in ihrem Körper. Aber diese Freiheit haben nicht alle Frauen weltweit. Auch wenn mit Menstruation in verschiedenen Kulturen unterschiedlich umgegangen wird, ist sie meist mit einem Stigma verbunden. Kiran Gandhi sagt, dieses Tabu ist eines der wenigen Geschlechter-Probleme, das wir noch innerhalb unseres Lebens lösen können. Was wir dazu brauchen: Aktivismus, Bildung, Politik und Innovation: Warum sollte es alle 6 Monate ein neues I-Phone geben, aber in den letzten paar hundert Jahren gab es insgesamt nur drei Lösungsansätze für die Menstruation: Tampons, Binden und Cups. Mehr hier (auf englisch).