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Glaubt an die Mütter, nicht den Weihnachtsmann!

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Natürlich könnten wir euch heute brav alles Gute zu Weihnachten wünschen und Frohe Feste, aber seien wir uns ehrlich, das entspricht nicht unserem Blog. Natürlich schauen wir hinter die Quinten – auch des Weihnachtsfestes – und damit auch darauf, wo denn dabei die Frauen bleiben… 

Schon im vorigen Jahr ist mir ein Internetbeitrag aufgefallen, der für mich nicht treffender hätte geschrieben werden können. Die Journalistin Mareice Keiser schreibt in ihrer

Kolumne „Klein und groß“

Glaubt an eure Mütter, nicht an den Weihnachtsmann!

Glaubt an eure Mütter, nicht an den Weihnachtsmann

Hände hoch unter den Müttern:

  • Wer von euch setzt sich gemütlich unter den Weihnachtsbaum und die Geschenke prasseln herunter, auch für euch, ohne dass ihr schon in der Adventszeit alles dafür getan habt, dass es überhaupt zu diesem Moment kommt?
  • Wer von euch wird in den Feiertagen in erster Linie mal die Beine hochlegen und alle fünfe mal grad sein lassen?

Tja, ich getraue mich zu wetten, dass die Anzahl derer, die die Hand hebt, in schwindender Minderheit ist. Mareice Keiser zählt in ihrem Beitrag sehr genau auf, was es alles braucht, um eine Weihnachtszeit entstehen zu lassen, die Kinderaugen leuchten lässt. Vom Adventskalender und seinen 24 Türchen angefangen über den Nikolaus, die Kekse backen, die Weihnachtsfeier in der Schule, das Schmücken des Weihnachtsbaumes, das Weihnachtsessen, das Einkaufen und Planen der Essen für die Feiertage bis hin zum Einpacken der Geschenke, die schließlich unter dem Weihnachtsbaum zur rechten Zeit liegen. Ich werde schon beim Aufzählen atemlos…

Seien wir uns ehrlich: In den meisten Familien ist das, was hier alles aufgelistet wird, Frauenarbeit – und dank Christkindl und Weihnachtsmann unsichtbare. Nicht, dass care-Arbeit sonst recht sichtbarer wäre, aber hier räumen Fantasyfiguren – im Beitrag „Symbolfiguren des weihnachtlichen Schenkens“ genannt – das ganze Lob ab. Was noch einmal unfairer ist als sonst, wenn man es genau bedenkt, nicht wahr?

Wir stimmen der Keiser zu: Wenn’s denn wenigstens eine weibliche Symbolfigur wäre, z.B. eine Mutter mit Schürze, dann käme es der Wahrheit näher – und vielleicht könnten die guten Familienmitglieder dann auch verstehen, dass viele Mütter am Weihnachtsabend erschöpft sind und nicht besinnlich durch die Gegend hopsen. Dass sie für ehrliche Weihnachten plädiert, wird nachvollziehbar, oder?

Liebe Mütter, wir glauben nicht an einen bärtigen, alten Mann, der für den Weihnachtszauber sorgt, wir sehen euch! An all diejenigen, die für eine schöne Weihnachtsatmosphäre sorgen: Vielen Dank! Auf dass ihr das Fest und die folgenden Feiertage auch mal genießen möget, weil eure Arbeit gesehen wird.

Astrid Schönweger 

 

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