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Frauenfreundschaften in Geschichte und Gegenwart

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Am Mittwoch hat die International Association of Women’s Museums (IAWM) mit Sitz in Meran ihre erste virtuelle Ausstellung auf ihrer Homepage eröffnet. „Best Female Friends“ ist eine Ausstellung über die Wichtigkeit von Frauen-Freundschaften in Geschichte und Gegenwart, besonders in Krisenzeiten. Schaut rein, blättert durch, teilt sie mit euren Freundinnen und Freunden und lasst euch inspirieren 😉

Entstanden ist diese virtuelle Schau in englischer Sprache auf Basis der Ausstellung „Freundinnen – Vom romantischen Salon zur Frauenbewegung“, die 2018 im Frauenmuseum Bonn gezeigt wurde. Bettina Bab, Kuratorin des Frauenmuseums Bonn, hat IAWM vorgeschlagen, daraus eine virtuelle Ausstellung zu gestalten. So ist der Startschuss für die erste virtuelle IAWM Ausstellung gefallen, an der sich sieben weitere IAWM-Mitglieder beteiligt haben. So vereint die Ausstellung „Female Best Friends“ einige ausgewählte Beispiele guter Freundinnen aus Geschichte und Gegenwart rund um den Globus.

Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts sind Frauenfreundschaften ein Thema. Für Frauen hatte die Freundschaft oft eine wesentliche Bedeutung. Gemeinsam fanden Freundinnen eher neue Wege, um Verbote und männliche Kontrolle zu umgehen. Sie bildeten sich gegenseitig durch gemeinsames Lesen weiter, gründeten die ersten Frauenverbände und kämpften gemeinsam für mehr Rechte. Bettina Bab glaubt, ohne gute Frauenfreundschaften hätte es die erste Frauenbewegung in dieser Form nicht gegeben. Auch für Frauenmuseen selbst spielen Frauen-Freundschaften eine wesentliche Rolle: Ohne die Unterstützung von guten Freundinnen hätte das Frauenmuseum Bonn nicht alle Probleme überstanden und auch das Frauenmuseum Meran ist geprägt von den Freundschaften zwischen den Beteiligten.

Aus der virtuellen Ausstellung „Best Female Friends“

Bettina Bab sagt über die Ausstellung:

Während der Vorbereitungen der Ausstellung in Bonn erkannte ich, dass Frauen-Freundschaften nicht nur ein emotionales Thema sind, sondern auch einen sehr politischen Aspekt haben. Frauen-Freundschaften waren essentiell für die Entwicklung der Frauenbewegung.

In allen Schritten der Frauenbewegung und Bestrebungen zur Emanzipation der Frau spielten Frauen-Freundschaften eine wichtige Rolle. Frauen unterstützen sich gegenseitig und hatten dadurch größere Chancen ihre Ziele zu erreichen.

Natürlich spielen Frauen-Freundschaften auch eine wichtige Rolle im Alltag, speziell auch in Krisenzeiten. Als das öffentliche Leben aufgrund des Coronavirus stillstand, erhielten Freundschaften nochmal einen zusätzlichen Wert. Daher hatte ich die Idee eine Online-Ausstellung zu initiieren, in der wir Beispiele aus der Ausstellung in Bonn zeigen und diese durch Beispiele von internationalen Frauenmuseen erweitern.

Das Frauenmuseum in Meran wird 2021 die Ausstellung „Freundinnen – Vom romantischen Salon zu Netzwerken“ in seinen Räumlichkeiten zeigen. Dort werden internationale und auch einige Südtiroler Freundinnen vorgestellt werden, die so einiges bewegt haben. Wir freuen uns, euch auch in der physischen Ausstellung im Frauenmuseum in Meran willkommen zu heißen!

Hier geht’s zur virtuellen Ausstellung, viel Spaß 😉

Aus der virtuellen Ausstellung „Best Female Friends“

Judith Mittelberger

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