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Zum Internationalen Hebammentag

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Gleich zwei internationale Kampagnen machen derzeit auf die Wichtigkeit und die Sichtbarkeit einer essentiellen Berufsgruppe aufmerksam: Morgen, am 5. Mai ist Internationaler Hebammentag und die WHO hat das Jahr 2020 zum Internationalen Jahr der Pflegenden und Hebammen ausgerufen. Für uns ist das Anlass in dieser Woche, zwei Hebammen und zwei junge Mütter auf ichfrau zu Wort kommen zu lassen.

Heute teilt Hanna Pliger ihre Gedanken als Hebamme in der aktuellen Situation mit uns. Morgen erzählen zwei Frauen von der Geburt ihrer Kinder, bei der – trotz Corona – ein kleines Wunder möglich war. Am Mittwoch wird Astrid Di Bella auf die heurige Mutternacht zum Thema „Unerfüllter Kinderwunsch“ eingehen. Und am Freitag stellen wir die Erzählcafé-Aktion vor, die sich für eine Gesprächskultur rund um Schwangerschaft und Geburt engagiert.

Niemand darf die Frauen mehr in den Kreißsaal begleiten. Was hat diese Aussage doch mit mir gemacht und dabei bin ich nicht mal schwanger. Oft sprechen mich Väter darauf an, was sie denn zur Geburt überhaupt beitragen können. Meine Antwort darauf ist häufig dieselbe: Einfach da sein. Das ist das Wertvollste.

Anfangs wollte ich es nicht glauben und habe mit all den Frauen und Männern da draußen mitgelitten. Bis ich mich selbst einbremsen musste und dadurch umso tiefer in das Bewusstsein unserer Frauenkraft zurückkam. In diese Urkraft, diesen Ort in unserem Inneren, den ich im Trubel der Welt auch so oft vergesse. Von dem ich jedoch weiß, dass er da ist. Was können wir in Ausnahmesituationen nicht alles schaffen? Jede Menge!! Umso glücklicher machen mich die Gespräche mit einigen Kolleginnen, welche mir von den gerade so kraftvollen Geburten erzählen. Da kommt wieder dieser Wunsch in mir auf, dass ich manchmal einfach losziehen möchte, um all den Frauen da draußen zu zeigen, was alles an Potenzialen in Ihnen steckt. So, dass nicht erst eine Krise kommen muss, um verborgene Stärken zu leben!

Begleitpersonen sind nun wieder erlaubt. Das freut mich sehr, da klopft mein Hebammenherz! Ich wünsche mir, dass uns diese wieder gefundenen Kräfte weiterbegleiten. Als Hebammen, Frauen und Männer.

Auch ein unerfüllter Kinderwunsch kann uns von diesen weiblichen Urkräften abtrennen. Das gesamte „Frau sein“ wackelt plötzlich. Die heurige Mutternacht ist diesem Thema gewidmet. Meine Kollegin Astrid di Bella wird am Mittwoch im Blog Eintrag dazu berichten.

Hanna Pliger, Hebamme und Weinbäuerin

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