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Buchvorstellung: Hebamme Clara aus dem Sarntal

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Im Rahmen des Projektes „Birth Cultures“ stellt Anita Runggaldier am 17. Mai um 19.00 ihr Buch „Hebamme Clara aus dem Sarntal“ (Raetia Verl.) im Frauenmuseum vor.

Klara Thaler Stuefer ist die letzte Hausgeburtshebamme des Sarntals. Als Tochter einer vielköpfigen Bauernfamilie beschloss sie selbstbewusst, einen anderen Weg zu gehen als viele junge Frauen: ohne Unterstützung holte sie die Mittelschule nach und wurde Hebamme. Sie schildert die Zeit der Ausbildung in Padua Anfang der 1950er-Jahre und ihren entbehrungsreichen Alltag, der von harter Arbeit zu jeder Tages- und Nachtzeit geprägt war. Sie erzählt von den freudigen, aber auch die leidvollen Momente, an denen sie als Hebamme teilhaben durfte. Klaras Erzählungen werden durch die Geschichten von fünf Sarner Frauen ergänzt, die beschreiben, wie sie Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett in einer von Männern dominierten Gesellschaft erlebt haben.

Autorin Anita Runggaldier, lebt im Sarntal und ist Mutter von zwei Kindern. Nach Ihren Abschluss der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe in Bozen, ist sie seit 2004 Hebamme im Gesundheitsbezirk Meran.

Termin: 17.05.2022, 19.00 Uhr im Frauenmuseum

Anmeldung erwünscht: service@museia.it, Tel. 0473 231216

 

 

 

Aus dem Leben einer Hebamme gesprochen

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Vortrag im Rahme des Projekts Birth Cultures

Aus dem Leben einer Hebamme gesprochen

Sie ist 1953 geboren und eine der noch 2 freiberuflichen Hebammen Südtirols. Nach lehrreichen Jahren wurde sie in den 1988 zum ersten Mal zu einer Hausgeburt gerufen und gerät in Konflikt mit dem was sich in den Sanitätsbetrieben entwickelt.

Sie machte sich 1991 selbständig und ist seit über 48 Jahren freiberufliche Hebamme bis heute.

„Man muss Vertrauen in den Körper der Frauen haben und dem Gebären wieder seine natürliche Kraft zugestehen“.

Burgi Künig, Hebamme, ist Großmutter von vier Enkel erzählt und diskutiert

Anmeldung erwünscht: info@museia.itTel. 0473 231216

 

„Dem Impuls, Hebamme zu werden, ging ein Prozess von gut zehn Jahren voraus“

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Birth Cultures – Geburtskulturen ist ein EU-Projekt von 2019-2022, das zu einer Reise durch Geschichten und Traditionen rund um Geburt und Mutterschaft einlädt. Eine große Wanderausstellung dazu tourt durch Europa und ist ab Dezember 2021 im Frauenmuseum in Meran zu sehen. Kommt vorbei – neben der Ausstellung erwartet euch auch ein vielfältiges Rahmenprogramm.

Im Rahmen diese Projektes möchten wir euch heute eine weitere Hebamme vorstellen. Kathrin Kuppelwieser arbeitet in der Familienberatungsstelle Lilith in Meran und erzählt uns im heutigen Interview von ihrem persönlichen Weg hin zu ihrem Beruf.

Wolltest du immer schon Hebamme werden?

Der Wunsch Hebamme zu werden kam aus einem intuitiven klaren Impuls. Ich kann diesen Impuls gar nicht an einem bestimmten Ereignis festmachen. Ich hatte die Oberschule abgeschlossen und für ein Jahr in Venedig gelebt. Die Ausbildung zur Hebamme hat mich zurück nach Südtirol geführt.

Wie hast du zu diesem Beruf gefunden?

Dem Impuls, Hebamme zu werden, ging ein Prozess von gut zehn Jahren voraus. In dieser Zeit wuchs meine Faszination für den menschlichen Körper, dessen komplexe Abläufe, Potential aber auch seine Verletzbarkeit. Gleichermaßen wuchs die Neugier am Menschsein in seiner emotionalen und kognitiven Dimension. Der Beruf Hebamme war in meiner Vorstellung ein Terrain, in dem Frauen, Männer und Babys in ihrer umfassenden Komplexität begleitet werden können. In ihren Wachstumsprozessen auf verschiedenen Ebenen.

Ungewollte Kinderlosigkeit: unendlich tabuisiert

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In der Öffentlichkeit wird über künstliche Befruchtung kaum gesprochen. Und das, obwohl jedes achte Paar in Südtirol von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen ist. Besonders in schwierigen Ausgangslagen müssen sich Paare auf einen langen und herausfordernden Weg zum Wunschkind einstellen. Die Erfolgschancen einer künstlichen Befruchtung sind nach wie vor begrenzt, Leidensweg, Druck und Enttäuschung groß – und die Paare vielfach auf sich alleine gestellt.

Im Rahmen der MutterNacht rückt das Rittner Haus der Familie am Tag vor dem Muttertag auch heuer wieder ein Tabuthema rund um das Elternsein in den Mittelpunkt. Ein Dutzend Südtiroler Familien- und Frauenorganisationen tragen die Sensibilisierungskampagne mit. Ich freue mich, als Hebamme und freie Mitarbeiterin des Rittner Bildungshauses diese wichtige Kampagne von Anfang an als Projektleiterin begleiten zu können.

Sehnsucht Kind: ungewollt kinderlos – und dann? haben wir das herausfordernde Thema heuer betitelt.

Nur bei jeder vierten befruchteten Eizelle, die in die Gebärmutter eingepflanzt wird, kommt es zur Schwangerschaft und nur in zwei Drittel dieser Fälle wird ein Kind geboren. Mit den Versprechungen der modernen Medizin wächst die Verzweiflung jener, die alle Varianten der künstlichen Befruchtung erfolglos durchlaufen haben. Der seelische Schmerz ist enorm. Wir möchten betroffenen Paaren zeigen, dass sie mit dem Leid nicht alleine sind. Daher haben wir im Herbst 2019 Paare aufgerufen, ihre Geschichte zum Thema Unfruchtbarkeit und ungewollter Kinderlosigkeit mit uns zu teilen. Sehr schnell haben wir gemerkt, dass es heuer besonders schwierig sein würde, Frauen und Männer zu finden, die ihre persönlichen Erfahrungen erzählen.

Wenn der Vater bei der Geburt nicht dabei sein kann

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Zwei Wochen vor der Geburt unseres Sohnes erhielten wir von Bekannten die Hiobsbotschaft, dass Väter für die Geburt ihrer Kinder und auch in den nachfolgenden Tagen des Wochenbettes das Krankenhaus nicht betreten dürfen. Zuerst hat mich diese Nachricht einige Tränen gekostet. Vor allem tat mir aber mein Freund leid, welcher diesen besonderen Moment, sowie die ersten Tage als Papa nun nicht live miterleben würde. Ich bin jedoch froh darüber, die Information bereits ein paar Tage vor der Geburt erhalten zu haben. So hatten wir als Paar die Zeit, uns an den Gedanken zu gewöhnen und die Nachricht erst einmal zu verdauen. Zum Zeitpunkt der Geburt war ich so bereits wieder ziemlich gefasst und hatte mich an den Gedanken gewöhnt, allein in das Krankenhaus zu gehen.

Zum Internationalen Hebammentag

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Gleich zwei internationale Kampagnen machen derzeit auf die Wichtigkeit und die Sichtbarkeit einer essentiellen Berufsgruppe aufmerksam: Morgen, am 5. Mai ist Internationaler Hebammentag und die WHO hat das Jahr 2020 zum Internationalen Jahr der Pflegenden und Hebammen ausgerufen. Für uns ist das Anlass in dieser Woche, zwei Hebammen und zwei junge Mütter auf ichfrau zu Wort kommen zu lassen.

Heute teilt Hanna Pliger ihre Gedanken als Hebamme in der aktuellen Situation mit uns. Morgen erzählen zwei Frauen von der Geburt ihrer Kinder, bei der – trotz Corona – ein kleines Wunder möglich war. Am Mittwoch wird Astrid Di Bella auf die heurige Mutternacht zum Thema „Unerfüllter Kinderwunsch“ eingehen. Und am Freitag stellen wir die Erzählcafé-Aktion vor, die sich für eine Gesprächskultur rund um Schwangerschaft und Geburt engagiert.

Niemand darf die Frauen mehr in den Kreißsaal begleiten. Was hat diese Aussage doch mit mir gemacht und dabei bin ich nicht mal schwanger. Oft sprechen mich Väter darauf an, was sie denn zur Geburt überhaupt beitragen können. Meine Antwort darauf ist häufig dieselbe: Einfach da sein. Das ist das Wertvollste.

Eine sanfte Herangehensweise

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Heute ist Neumond und für uns Zeit für die Rubrik Tante Rosa. Dieses Mal haben wir etwas Besonderes für euch: Die Schoßraum®-Prozessbegleitung, eine eigens für Frauen entwickelte Methode, zu ihrem Becken – dem Schoßraum – (wieder) Kontakt aufzubauen.

Wie viele Frauen spüren ihr Becken? Wie viele horten dort die vielen kleinen und großen Verletzungen einer Gesellschaft, in der Gleichberechtigung noch weit entfernt ist? Wie viele können es nicht wirklich schätzen, eine Frau zu sein? Oder tun sich schwer mit Nähe?
Wie viele verändert eine Geburt das Verhältnis zu ihrem Becken? Wie viele unter uns hatten noch nie einen Orgasmus? Wie viele haben selbst einen sexuellen Übergriff oder gar Missbrauch erlitten?
Das alles kann einem bei diesem Wort „Schoßraum“ einfallen, nicht wahr?

@Tatjana Bach

Im authentischen Schoßraum finden wir wieder Qualitäten wie Lebendigkeit und Lebenskraft, Kreativität und eigene Gestaltungskraft, Anbindung an das eigene tiefe Wissen, souveräne Macht und die Fähigkeit zum spontanen und klaren Selbstausdruck und den unverstellten, ganz eigenen, selbstbewussten und freudvollen Zugang zur Kraft des Lebens an sich.

Das sind die Worte im Flyer der Deutschen Tatjana Bach, die eine Methode für Frauen von Frauen entwickelt, die nun auch in Südtirol praktiziert wird.

 

Lasst uns den ältesten Beruf der Welt feiern…

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Flyer der Erzählcafé Aktion

…und zwar mit euren wertvollen Erfahrungen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

Jeden Tag kommen Kinder zur Welt. In Südtirol sind es im Schnitt täglich 15 Kinder, die das Licht der Welt erblicken. Bei diesem einschneidendem Erlebnis ist es Gold wert, wenn man auf jemanden zählen kann, wenn man sich in guten Händen fühlt. Deshalb ist es nur richtig, dass den Hebammen ein eigener Gedenktag gewidmet ist, richtig?

Seit 1995 wird jährlich am 5. Mai der älteste Beruf der Welt gefeiert. Weltweit wird das Berufsbild der Hebamme sichtbar gemacht.

Dass dazu viel mehr gehört, als die Betreuung während der Geburt, ist klar. Hebammen begleiten werdende Mütter und Väter durch die Schwangerschaft und das Wochenbett. Sie bestärken Frauen in ihrem Körpergefühl. Sie betreuen Babys in ihrer ersten Lebenszeit. Und stehen noch nach der Geburt mit Rat und Tat zur Seite.

Aber nicht nur.

 

 

„Schweiß, Schreie, Blut und Kacke: Das ist eine Hausgeburt.“

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„In unserer Zeit sind die Frauen schlechte Gebärerinnen geworden, erschreckte Tierlein, die sich dem Arzt ausliefern, als ob sie sich einer Operation unterziehen müssten. Der Unterschied zu unseren Vorfahrinnen ist, dass diese vor der eigenen Entbindung schon Entbindungen gesehen hatten. Wie ist es möglich, dass wir wissen, wie ein Internet-Video heruntergeladen wird, aber keine Ahnung haben von dem Prozess, der uns hierher gebracht hat? Alle Frauen sollten Entbindungen vorher gesehen haben“ sagt die Hebamme Rosa.

Selten erleben heute Frauen eine Geburt mit, bevor sie selbst ein Kind zur Welt bringen. Sabina Urraca erfüllte sich diesen Wunsch – und hat aufgeschrieben, was sie dabei beobachtet hat.

Dieser Text ist auf www.bzw-weiterdenken.de erschienen und wurde von Elfriede Harth aus dem Spanischen übersetzt.

Schweiß, Schreie, Blut und Kacke: Das ist eine Hausgeburt.