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Den Anfang in unserer neuen Rubrik #leselust macht Ulrike Steinhäusl mit ihrem ersten Literaturtipp. Sie stellt uns kurz das Buch der heute 81-Jährigen Helga Schubert „Vom Aufstehen.  Ein Leben in Geschichten“  vor. Wir sind gespannt!

Heute schreibe ich zum ersten Mal für den Blog des Frauenmuseums Meran und bin dabei ein bisschen aufgeregt. Denn ich muss gestehen, ich habe noch nie etwas gebloggt. Rezensionen, Buchtipps und literaturwissenschaftliche Artikel habe ich viele verfasst, ja, aber die Direktheit des Blogs scheint mir anders zu sein.  Dabei wird es ja gar nicht um mich selbst, sondern um Bücher gehen. Um Bücher, die es meiner Meinung nach wert sind, gelesen zu werden. Zwar gibt man als empfehlende Schreiberin nicht allzu viel von sich preis, vielmehr baut man Brücken, die manchmal schmal und wackelig sind, um zu den Menschen am anderen Ufer zu gelangen und diese davon zu überzeugen, gerade diesen Text in die Hände zu nehmen. Sind es vor allem jüngere Leserinnen, die sich für so einen Blog interessieren, frage ich mich. Hoffentlich können sie dann mit Büchern von alten Frauen was anfangen und vor allem mit Meinungen einer Bloggerin, die selbst nicht mehr jung ist. Die zu besprechenden Autorinnen werden teils sehr jung, in den besten Jahren oder schon alt sein, manche sind bereits tot.  Die literarische Wanderschaft wird querbeet durch Kulturen und Epochen gehen.

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Sie ist eine Frau, die viele Bücher liest. Um euch auf die neue Rubrik #Leselust auf unserem Blog einzustimmen, stellen wir heute Ulrike Steinhäusl vor. Ab nun wird sie in regelmäßigen Abständen Buchempfehlungen von Literatur von und über Frauen an uns weitergeben.
Wir durften ihr einige Fragen stellen, um sie besser kennenzulernen.

ERZÄHLEN SIE UNS VON IHREM HINTERGRUND.

Ich bin in Österreich in gutbürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen und hatte das Privileg meine Kindheit  auf den Wiesen, an und in den Seen und Flüssen des Salzkammerguts zu verbringen. Nach einem Übersetzer- und Dolmetscherstudium in Graz war ich eine Zeitlang in England, habe mich aber dann für das warme Spanien entschieden und  einen Andalusier geheiratet.  Meine Tochter Vanessa wurde auf den Kanarischen Inseln geboren, mein Sohn in Salamanca. Es waren Wanderjahre, die uns auch in die damals noch Spanische Sahara führten.  Nach weiteren Studien während der Ehe habe ich in Würzburg zum Dr. phil. promoviert. Irgendwann sind wir berufsbedingt  in Palma de Mallorca gestrandet. Ein Neubeginn und die damit verbundene Trennung zeichneten sich ab. Nach einigen spannenden Übersetzer- und Dolmetscherjahren konnte ich mit 57 Jahren noch einen Lehrstuhl für Germanistik an der Universität der Balearen in Palma de Mallorca ergattern. Bis zuletzt war ich bei internationalen Forschungsprojekten engagiert, die sich u.a. mit Biographien und Literatur jüdischer Frauen im 19. und 20. Jahrhundert beschäftigt.