Blog vom Frauenmuseum Il Blog del Museo delle Donne
Frauenmuseum | Museo delle donne

#iodonnadelmese

#IchFrau des Monats

An jedem ersten Tag des Monats wird in dieser Rubrik eine neue #fraudesmonats vorgestellt. Kriterium für die Auswahl ist, dass diese Frauen sich ungewöhnliche Berufe und Lebenswege ausgesucht, Bahnbrechendes geleistet haben oder Wellenbrecherinnen für andere Frauen waren. Es geht darum, wie sie bewusst eine Rolle für sich auswählen. Dabei brechen sie manchmal die traditionellen Geschlechterrollen auf, mal modernisieren sie sie oder gehen auf ihre eigene Art in ihnen auf…

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#ioDonna del mese

In questa rubrica ogni primo del mese verrà presentata una nuova donna. Cerchiamo donne che abbiano mestieri e storie di vita poco convenzionali, pioniere nel loro fare o apripista per altre donne. Ci interessa raccontare di quanto e in che modo siano consapevoli del loro ruolo. Tra di loro alcune scombinano la tradizionale divisione dei ruoli tra uomini e donne, a volte rinnovandoli, a volte vivendoli in un modo particolare, tutto loro…

 


„Das unsichtbare Fundament der Gesellschaft zu sein bedeutet ja nicht nur Bürde und Last, sondern auch Macht.“

Laura Volgger ist Künstlerin, Aktivistin und arbeitet im Bereich der kulturellen und politischen Bildung. Sie schloss in Österreich und Großbritannien das Studium der Geschichte und Politischen Bildung ab und studiert aktuell Fotografie und Visuelle Medien in Berlin. Sie arbeitete in verschiedenen Selbstorganisationen von und für Frauen mit Migrationsgeschichte, aktuell ist sie in Südtirol im Kollektiv „Frauenmarsch – Donne in Marcia“ engagiert. Ihre Installation „On Remembrance“ ist seit 2021 als Mahnmal für Femizidopfer in Italien in Form einer Wanderausstellung in norditalienischen Gemeinden unterwegs.

Laura Volgger stellt ihre Fotoserie „My Work Is Your Foundation“ in der Gastvitrine des Frauenmuseums vor. Am 1.12.2022 um 19 Uhr findet die Vernissage statt.

  • Seit wann definierst du dich als Feministin und was hat dich dazu gebracht?

Geboren wurde ich nicht als Feministin, aber im Laufe der letzten Jahre dazu gemacht. In Gesprächen mit Freundinnen sind wir irgendwann draufgekommen: Es ist nicht ok, in Beziehungen immer den Löwinnenanteil an Care-Arbeit zu leisten; es ist nicht ok, auf Partys ungefragt angefasst zu werden. Es ist nicht ok, von einem Partner kontrolliert zu werden, indem er ständig wissen will, wann man sich mit wem abgibt. Ich habe angefangen, in meinem Umfeld viel über feministische Themen zu diskutieren und habe während der Recherchen für die Diplomarbeit, mit Frauen mit Migrationsgeschichte gearbeitet. All diese Begegnungen, Diskussionen und Einblicke in fremde Biografien haben dazu geführt, dass ich nach Antworten auf scheinbar naturgegebene Ungleichheiten und Ungleichbehandlungen zu suchen begann und mit feministischen Theorien in Berührung kam. Heute engagiere ich mich im Kollektiv Frauenmarsch und nutze künstlerische und pädagogische Arbeit als Sprachrohr, um politische Bildung zu betreiben.

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„Die Clubszene kann viel lehren, denn sie befürwortet Vielfalt und Toleranz fürs Frei-sein“

DJ-Ikone Georgina Mendoza (alias Lady Six Sky) mixt verschiedene musikalische Genres und kulturelle Wurzeln zu einem berauschenden Beat, welcher der Südtiroler Elektroszene neuen Schwung verleiht. In Mexiko geboren, aber stets auf Achse, rauscht sie von einem internationalen Club zum nächsten. Seit einigen Jahren lebt sie in Südtirol und ist, neben ihrer Karriere als DJ-Frau, tagsüber auch in der Radbar im Vinschgau tätig.

Georgina wann und wie hat sich deine Flamme für die Musik entfacht?

Zum ersten Mal im Jahr 2014. Damals studierte ich in Hamburg und war mit Freunden in einem Kunst-Kollektiv tätig, welches Kunst und Partys organisierte. Viele meiner Freunde dort waren DJs und haben mir die Kunst vom “mixen” beigebracht.

Du bezeichnest dich gern als Weltenbummlerin, wie ist es, sich zwischen unterschiedlichen Kulturräumen zu bewegen?

Wenn man in verschieden Kulturen lebt, versteht man schnell, dass Menschen eigentlich nicht ganz so unterschiedlich sind. Klar, es gibt verschiedene Geschmäcker, Gewohnheiten und Überzeugungen, aber zum Glück findet man auch immer wieder Menschen, die ähnliche Werte teilen, unabhängig davon, wo man sich gerade geographisch befindet.

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Frau des Monats Oktober – Anne Marie Pircher: „Sprache und Sprachen öffneten mir Welten“

Schriftstellerin und Lyrikerin, Reiseliebhaberin mit begrenzten Möglichkeiten, eine Frau mit genauem Blick und einer besonderen Stimme. Anne Marie Pircher war und ist vieles. Ihr Leben verlief nicht in geraden Linien, sondern musste sich durch viele Hindernisse schlängeln. Sie ist in einem Dorf im Burggrafenamt aufgewachsen, hat aber auch schon früh das Weite gesucht, um über den Horizont zu schauen, mit offenen Augen und Fühlern das Eigentliche zu suchen, das was hinter den Dingen, dem Offensichtlichen steht.

Sprache und Sprachen öffneten mir Welten, die ich in der Realität nicht vorfand. Umwege, Fluchtwege, Schleichwege haben mich zu dem geformt, was ich bin.

Weitere Infos auf www.annemariepircher.eu

Die Autorin wird am 11.Oktober 2022 um 19.30 Uhr im Frauenmuseum ihr neuestes Werk vorstellen. Kommt zahlreich und meldet euch an unter service@museia.it

Anne Marie du bist in einer kleinen Ortschaft innerhalb einer Gastwirtsfamilie aufgewachsen. Wie wurde deine Leidenschaft für die Schreibkunst aufgenommen, wie konntest du dich entfalten?

Mein Talent zum Schreiben zeigte sich bereits in der Grundschule. Meine damalige Lehrerin hatte große Freude an mir. Allerdings bin ich in ein Milieu und in eine Zeit hineingeboren, in der ein derartiges Talent ansonsten wenig Aufmerksamkeit erregte. Materielles Vorwärtskommen stand im Vordergrund. Das war für Familien wie die meine durchaus üblich. Es gab keine Bücher im Haus. Meine Liebe zum Lesen und zu den Sprachen begann also erst gegen Ende der Mittelschule, zu Beginn der Oberschule. Von da an bin ich eingetaucht in Literatur, sie war für mich ein Ventil für ein Leben in Enge und Unfreiheit.

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Le mille opportunità della biologia

Sara Casagrande è una biologa bolzanina che ha studiato l´impatto degli impianti sciistici sulla flora e fauna locale. Ora si occupa di microbiologia alimentare presso il Noi Techpark. La sua esperienza l´ha portata a capire quanto sia importante oggigiorno rimanere flessibile e adattabile per fare strada nel mercato lavorativo.

  1. Che cosa volevi diventare da piccola e come mai hai scelto biologia alla fine?

Da piccola alternavo momenti in cui volevo fare la veterinaria e la ballerina, alle elementari giocavo persino con l´idea di fare la scrittrice. Ho scelto di studiare presso il liceo classico linguistico, visto  che ero convinta di essere portata solo per le materie umanistiche. In quinta superiore poi ho capito che quello che m’interessava davvero era capire come funzioniamo noi esseri viventi e come interagiamo tra di noi e così ho studiato biologia.

  1. Quali sono gli sbocchi possibili grazie alla tua formazione?

Con la mia formazione si hanno molte porte aperte, basta sapersi reinventare. Gli ambiti di ricerca sono molteplici, esistono buone possibilità sia nel campo accademico pubblico, così come nel settore di ricerca e sviluppo privata. Altre mie colleghe e colleghi lavorano nella divulgazione scientifica. Direi che i requisiti fondamentali per fare strada in questo campo sono: la capacità di risolvere problemi,  la precisione nella raccolta dati, il saper comunicare bene i tuoi risultati e se possibile fare esperienze all´estero per conoscere diversi metodi di approccio scientifico.

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Entweder ganz oder gar nicht

Emma Lee Stoerk ist Gärtnerin, Baumpflegerin und derzeit hauptberuflich Geographie-Studentin. Sie packt immer gern mit an und lässt sich gewiss nicht von einengenden Rollenbildern oder blöden Witzen abschrecken: ob auf dem Bau, als Baumschneiderin oder als Kellnerin. Sie will so viel Erfahrungen wie möglich sammeln und ständig ihren Horizont erweitern.

 1)      Was hast du alles bisher gemacht und wie sieht deine jetzige Laufbahn aus?

Nach dem Maturabschluss habe ich eine Lehre als Gärtnerin und Baumpflegerin gemacht. Pflanzen haben mich schon immer interessiert und ich habe bereits im Alter von 2 – 3 Jahren, allen um mich herum, in Bezug darauf, Löcher in den Bauch gefragt: Die Ausbildung wurde also fast ein Muss! Während der Oberstufenjahre habe ich immer in Bars gejobbt, was übrigens auch eine gute Lehre ist, um zu verstehen, dass Geld nicht vom Himmel fällt. Der Job ist hart, vor allem, wenn man in der Schwimmbad-Bar steht, während andere Urlaub machen.

Im letzten Schuljahr habe ich dann zudem an einem Glaziologie-Projekt der EURAC teilgenommen.  Da ist mein Interesse für Pflanzen wieder neu aufgeblüht. Während der Lehre als Gärtnerin und Baumpflegerin ist dann mein Wissensdurst noch mehr stimuliert worden, weshalb ich in Innsbruck mit dem Biologiestudium angefangen habe und nun Geografie studiere, was mich sehr begeistert.

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Avere successo per me significa fare ció che si ama

Ilenia Fronza lavora presso l´Universitá di Bolzano, all´interno di un ambito particolarmente maschile: l´ingeneria del software. Lei non si fa certo scoraggiare, anzi semmai sente la spinta di dover fare il proprio mestiere con ancora piú passione e persistenza. Perché come ci ricorda: se un uomo è incompetente, allora è un caso isolato nel team; se invece una donna è incompetente, spesso si assume che le donne in generale siano incompetenti.

Cosa ti ha spinto a diventare ricercatrice in ingegneria del software?


È stato un percorso tutt’altro che lineare, diciamo un avvicinamento “a tappe”. Dopo aver studiato matematica, ho trovato ottimi stimoli per la mia ricerca nell’informatica (e in specifico nell’ingegneria del software). Inoltre, il fatto di concentrare la ricerca nell’ambito di software engineering education and training mi ha permesso di mantenere uno stretto contatto con studenti e studentesse e professionisti/e, cosa di fondamentaleimportanza per me, dato che ci tengo molto al contatto diretto con le persone.

Cosa sognavi di fare da piccola?

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„Der Schlüssel ist, immer und primär den Menschen zu sehen“

Als Frau in einer Männerdomäne hat sie gelernt, sich durchzusetzen: Tila Mair hat viele Jahre als Sekretärin des Südtiroler Gewerkschaftsbundes SGB-CISL gewirkt. Im Rahmen unserer Rubrik #FraudesMonats haben wir sie zu ihrer politischen Arbeit und zu ihren wertvollen Ergebnissen befragt und dazu, wie sie nun in Pension weitermacht.

Tila, wie würdest du dich beschreiben?

Neugierig, beharrlich, achtsam, vernetzt und interessiert am Nächsten.

Was hat dich zur Gewerkschaftsarbeit bewogen?

Ich leide sehr wahrscheinlich an einem ausgeprägten Helfersyndrom.

Witz beiseite.

Ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen. Zwischen uns Geschwistern war es immer schon selbstverständlich, aufeinander aufzupassen, sich zu helfen, sich zu unterstützen, einzuspringen wo die Anderen nicht allein weiterkamen.

Das hat sich dann bei der Arbeit, in der Fabrik, mit den Kolleg*innen weiter ausgeprägt und entwickelt. Dort habe ich sehr schnell die interne betriebliche Gewerkschaftsvertretung übernommen und bin letztendlich diesen Weg weitergegangen.

Tila Mair mit Luisa Gnecchi und Gewerkschaftsmitglieder*innen
Nun bist du ja in Pension und dennoch weiterhin aktiv. Hast du dir das gewünscht?

Selbstverständlich habe ich das gewollt und zwar sehr. Ich bin übrigens dankbar dafür, dass ich es auch durfte und darf.

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Sapere come funziona il corpo delle donne, per prevenire malattie e disturbi femminili.

La ginecologa Gelsy Arlene Villanueva ha un approccio olistico alla medicina: osserva le donne a 360°, tenendo conto delle loro abitudini di vita, visioni di benessere, forme di alimentazione e cicli ormonali individuali. Nel suo studio a Merano propone visite di prevenzione e preservazione della salute femminile.

Già a Cuba eri attiva come dottoressa e ginecologa, hai avuto difficoltà a esercitare la tua carriera in Italia?

A Cuba, il mio paese natale, ho studiato e portato a termine due lauree, una in Medicina e Chirurgia e l´altra in Ginecologia e Ostetricia. Dopo un’esperienza ospedaliera di oltre venti anni, mi sono trasferita in Italia, dove ho lavorato in una struttura ambulatoriale. Arrivata in Italia, purtroppo non mi hanno riconosciuto il mio titolo di studio, quindi ho ripreso a studiare per ottenerne il riconoscimento anche in Italia. È stata durissima, anche perché l’esercizio della medicina in un altro paese, è sempre una questione complicata, perché cambiano le nozioni e gli approcci alla salute, cosi come i trattamenti di genere. Ero fermamente convinta di voler realizzare il mio progetto di vita e mettere in pratica tutti i diversi approcci medici appresi e offrirli tutti insieme qui a Merano.

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„Mit Disziplin, Entschlossenheit und Willenskraft ist nichts unmöglich!“

An jedem ersten Tag des Monats stellen wir euch unsere #ichfraudesmonats vor. Wir machen damit starke und tolle Frauen aus Südtirol sichtbar, die sich ungewöhnliche Berufe und Lebenswege ausgesucht, Bahnbrechendes geleistet haben oder Wellenbrecherinnen für andere Frauen sind. Es geht darum, wie sie bewusst eine Rolle für sich auswählen.

Unsere #ichfraudesmonats April ist Anna Ladurner aus Kaltern. Die 22-jährige Powerfrau arbeitet im Gasthaus „Christl im Loch“ ihrer Mutter, nebenberuflich selbständig als Grafikerin und ist außerdem leidenschaftliche Bodybuilderin. Im Interview erzählt uns Anna Ladurner über ihre Leidenschaft zum Bodybuilding, über Erfolge, Herausforderungen und was sie Tag für Tag antreibt, weiter ihren eigenen Weg zu gehen.

Wie würdest du dich selbst beschreiben?

Zu meiner Person, ich bin ein zielstrebiger, strukturierter, routinierter Mensch. Ich bin sehr direkt und wenn mir etwas nicht passt, sage ich es auch wie ich es meine! Ich hasse es aber, wichtige Entscheidungen zu treffen, da mich das immer zum Nachdenken bringt, wo ich den größeren Vorteil ziehen kann.

Wie würdest du Bodybuilding in einem Satz beschreiben?

Bodybuilding ist für mich eine Lebenseinstellung!

Dazu gehört für mich ein strukturierter Alltag, Training, Essen, Supplementierung, Geduld, Disziplin und die Beständigkeit.

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„Glaube nicht alles was du denkst“

„Glaube nicht alles was du denkst“ – mit diesem Motto starten wir in das neue Jahr und stellen euch heute auch gleich die Frau vor, die hinter diesem Motto steht: Judith Hafner. Im Interview erzählt und die vielseitige #ichfraudesmonats Jänner von ihren Lebenserfahrungen, vielfältigen Arbeitsfeldern und Tätigkeiten sowie ihrem Engagement für verschiedene Projekte.

Judith, du bist im Projekt Æquitas zum Gleichstellungsaktionsplan der Provinz in der Arbeitsgruppe „Gewalt“ und hast beim „Dekalog gegen Gewalt an Frauen“ von De Pace Fidei mitgewirkt. Was hat dich bewogen dich in diesem Bereich zu engagieren?

Ich komme aus einer liebevoll behüteten Familie und hatte das Thema Gewalt bis zu meinem 29. Lebensjahr völlig ausgeblendet. Dann musste ich mit einem Schock begreifen, dass ein mir anvertrautes Kind sexuell missbraucht worden war, ohne dass ich das erkannt, geschweige denn verhindert hatte. Für meine Blindheit und die Vehemenz, mit der es Gewalt für mich einfach nicht gab, habe ich mich jahrelang schuldig gefühlt. Später, in Seminaren, wurde mir bewusst, wie viele Frauen und Männer mit Missbrauchserfahrungen leben müssen, weil ihnen niemand zu Hilfe kam. Heute will ich Räume mitgestalten, wo Gewalt und Missbrauch nicht mehr ausgeblendet und im Schamgefühl der Opfer versenkt wird.

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