Blog vom Frauenmuseum Il Blog del Museo delle Donne
Frauenmuseum | Museo delle donne

#iodonnadelmese

#IchFrau des Monats

An jedem ersten Tag des Monats wird in dieser Rubrik eine neue #fraudesmonats vorgestellt. Kriterium für die Auswahl ist, dass diese Frauen sich ungewöhnliche Berufe und Lebenswege ausgesucht, Bahnbrechendes geleistet haben oder Wellenbrecherinnen für andere Frauen waren. Es geht darum, wie sie bewusst eine Rolle für sich auswählen. Dabei brechen sie manchmal die traditionellen Geschlechterrollen auf, mal modernisieren sie sie oder gehen auf ihre eigene Art in ihnen auf…

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#ioDonna del mese

In questa rubrica ogni primo del mese verrà presentata una nuova donna. Cerchiamo donne che abbiano mestieri e storie di vita poco convenzionali, pioniere nel loro fare o apripista per altre donne. Ci interessa raccontare di quanto e in che modo siano consapevoli del loro ruolo. Tra di loro alcune scombinano la tradizionale divisione dei ruoli tra uomini e donne, a volte rinnovandoli, a volte vivendoli in un modo particolare, tutto loro…

 


Quando formazione, divulgazione culturale museale e lavoro sociale si uniscono

La donna del mese di luglio è Roberta Ciola, collaboratrice da poco più di un anno del Museo delle Donne. Per noi, una donna attiva che svolge anche al di fuori del lavoro attività sociali, interculturali ed è troppo spesso in secondo piano. Per questo merita più visibilità.

Qui intervistata da Sissi Prader, storica direttrice e membro del direttivo del museo.

Roberta puoi descriverti brevemente?

Sono una pedagogista specializzata in ambito socio-psicologico, dopo la laurea ho ampliato le mie competenze con corsi di formazione sull’intercultura, sull’inclusione delle persone disabili e sull’educazione permanente. Attualmente lavoro presso il Museo delle Donne di Merano.
Come molte/i pedagogiste/i, ho sempre cercato di imparare, non solo attraverso i libri ma anche sul campo e direttamente dalle persone coinvolte nelle iniziative che ho promosso.
Per molti anni mi sono occupata di organizzare attività e corsi formativi, piuttosto che insegnare direttamente. Mi sono spesso dedicata con passione a iniziative dal carattere sociale, rivolte direttamente a categorie considerate socialmente „deboli“. E sono queste che mi hanno fatto più crescere sia a livello personale che professionale.

Sette anni fa hai partecipato alla fondazione dell’Intercultural Café all’urania di Merano, dove lavoravi. Che cosa ti ha mosso per avviare questo progetto?

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Le voci delle donne, di tutti i tempi, meritano di essere considerate!

La donna del mese di maggio è Antonella Triburzi, professoressa di didattica della Storia e della Storia della Shoah presso la Libera Università di Bressanone, in questa intervista ci racconta da dove nasce la sua passione per la storia e per la storia delle donne, spesso dimenticate dalla ricerca e la scrittura, alle quale si dedica anche nel suo tempo libero.

Antonella da dove vieni e cosa ti ha portato in Alto Adige? Come ti trovi in questo territorio autonomo e bilingue?

Sono originaria di Roma e sono venuta in Alto Adige inizialmente per stare con Pietro (mio marito) ma poi mi sono innamorata anche della bellezza del luogo. Adesso vivo a Parcines, all’inizio della Val Venosta ma prima vivevamo a Merano. Mi trovo benissimo in entrambi i posti. Il territorio bilingue è stata una scoperta continua ed è ancora adesso molto affascinante. Io ho studiato germanistica all’università a Roma e l’Alto Adige ha sempre rappresentato un luogo (storico) di grande interesse per tutta l’eccezionalità della sua storia.

Ti conosciamo come una persona che si impegna tantissimo e mette il cuore nell’insegnamento e nello studio e la divulgazione della storia della Shoah.
Da dove nasce la motivazione di rendere visibile questa parte della storia alla quale ti dedichi già da tanti anni anche fuori dall’insegnamento?

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„Dieses Wilde und Freie wünsche ich allen Frauen in stürmischen Zeiten“

Unsere Frau des Monats Mai, Jutta Tappeiner Ebner, nimmt uns in diesem Interview mit auf eine Reise zu altem Kräuterwissen, sinnstiftenden Bräuchen und wohltuenden Räucherritualen und gibt einige Tipps über die Heilwirkung bestimmter Kräuter. Sie hat die Selbstständigkeit gewagt und ihre Leidenschaften zum Beruf gemacht: Heute ist sie nicht nur Bäuerin und führt 3 Ferienwohnungen, sondern stellt in ihrer Manufaktur selbst Kräuter-Produkte her und gibt ihr großes Wissen in ihrer Kräuterakademie weiter.

Erzählst du uns von deiner Arbeit und dem vielfältigen Angebot am Bacherhof? Wie bist du zur Bäuerin geworden? Wie wurde deine Leidenschaft für Kräuter und das Räuchern geweckt?

Kräuter faszinieren mich seit ich zurückdenken kann, schon als Jugendliche habe ich mir meine Hautpflege selbst gemacht. Die Rezepte dazu habe ich aus Aufzeichnungen meiner Mutter übernommen und sie für mich angepasst.

Seitdem habe ich viele Kurse, Ausbildungen und Lehrgänge im In- und Ausland besucht und mich mit Kräuterbüchern aus allen Epochen eingedeckt.

Das Lernen ist für mich eine Bereicherung, Erfüllung finde ich jedoch bei der Umsetzung des Gelernten.

Heute freue ich mich, altes Kräuterwissen mit neuen Erkenntnissen sowie mit meinen praktischen Erfahrungen zu verknüpfen und diesen Schatz interessierten Kräuterfreundinnen und -freunden weiterzugeben.

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„Der Alltag ist unsere Kultur – unsere Kultur ist der Alltag“

Frau des Monats April: Zita Pichler

Mit diesen Worten beschreibt Zita Pichler ihr Großwerden in einer von Kultur und Kreativität geprägten Familie. Als Szenenbildnerin ist sie heute im Theater- und Filmbereich zwischen Italien, Österreich, Deutschland und Belgien unterwegs. Ein Berufsfeld, welches früher häufig als Männerdomäne gesehen wurde, sich inzwischen aber geöffnet hat.

Wie würdest du dich beschreiben?

Eine schwierige Frage!

Die Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung sind meist sehr unterschiedlich.

Ich empfinde mich als neugierig, lebensfroh, mutig, sensibel und manchmal etwas laut.

Wie hast du zu deinem Beruf gefunden?

Aufgewachsen in einem künstlerischen Haushalt war das Kreative immer in meinem Umfeld.

Das Zusammentreffen in meiner Kindheit mit dem Regisseur Franco Marini und seinen Kinderstücken hat mit Sicherheit die Saat für meine zukünftige Berufswahl gelegt.

Trotzdem habe ich erst auf Umwegen zu meinem Beruf gefunden, mein erster Ausbildungsweg war Erzieherin.

Mit 27 Jahren entschied ich mich, nach bestandener Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie Venedig, meinen alten Beruf aufzugeben um Bühnen- und Kostümbild zu studieren.

Die Kahle Sängerin, Regie: Franco Marini, Foto: Andreas Marini
Wo bist du überall tätig?

Ich arbeite freiberuflich vorwiegend in Italien, Österreich, Deutschland, Belgien am Theater und im Filmbereich.

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„Ich bin Ärztin mit Leib und Seele“

Frau des Monats März: Elisa Reiterer

Mit 15 Jahren ist ihre Begeisterung für humanitäre Projekte entflammt und seitdem nicht mehr erloschen. Als Ärztin hat Elisa Reiterer in verschiedenen Krisengebieten Unterstützung geleistet: Sie war in Uganda, Ghana und Gabun, im Flüchtlingslager bei Thessaloniki und in Lwiw in der Ukraine. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen, von der Wut, die sie dabei verspürt, aber auch von der Dankbarkeit und Demut bis hin zu ihrer Suche nach dem Adrenalinkick.

Wie würdest du dich beschreiben?

Als etwas groß geratene, neugierige, lebensbejahende Meranerin mit einer großen Liebe zu den Bergen, einem Interesse für die Geschehnisse in der Welt, einem Hunger nach Neuem und einem vielleicht manchmal etwas ungesunden Wunsch nach Adrenalin.

Wolltest du immer schon Medizin studieren?

Anfangs schon, aber als Tochter zweier Ärzte habe ich dann schnell beschlossen: ich mache das nie! Meine Karriereambitionen fanden sich zuerst vor allem im Kreativbereich (insbesondere im Theater), bevor ich über Umwege wieder zur Medizin zurückgekommen bin. Der arabische Frühling und der daraus resultierende syrische Bürgerkrieg haben mir wieder mein Interesse an der Konfliktarbeit vor Augen geführt. Zuerst habe ich mit dem Gedanken gespielt, besser in Fotografie zu werden und als Konfliktfotografin zu arbeiten, habe dann jedoch eingesehen, dass man mit Medizin am meisten sinnvolle Arbeit in den Krisengebieten dieser Welt leisten kann.

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„Begegnungen sind eines der größten Geschenke des Lebens“

Frau des Monats Februar: Sonja Steger

Ihre Neugier, ihre Liebe zur Literatur und ihre Freude an tiefgründigen Begegnungen treiben sie an. Die aktive Kulturarbeiterin Sonja Steger betreut nicht nur die Literatursalons im ost west club est ovest in Meran, sondern hat auch die Kunst- und Kulturzeitschrift vissidarte mit herausgegeben und das Literaturfestival Sprachspiele mitbegründet. Im Interview erzählt sie von ihrem Werdegang, von ihren vielen Aktivitäten und hat uns mit einem Gedicht überrascht.

Wie würdest du dich beschreiben?

Vorausgeschickt, dass Selbst- und Fremdwahrnehmung zuweilen stark auseinanderklaffen und dass geeignetere Formen diese Frage zu beantworten, ein Gedicht-Zyklus oder ein Roman wären, versuche ich es trotzdem… Ich bin Kulturarbeiterin und Autorin, neugierig – im Sinne von interessiert – an der Welt und den Mitmenschen, begeisterungsfähig und ausdauernd, chaotisch und manchmal verzagt. Ich mag den sanften, diplomatischen Weg, denn ich bin eher konfliktscheu. Respektvoller Umgang miteinander ist mir extrem wichtig.

Sonja Steger. Foto: Toni Pixner
Wie bist du zu deiner Liebe zur Literatur gekommen?

Lesend. Für mich bedeutet das Abtauchen in literarische Werke: Weltflucht und Weltaneignung zur gleichen Zeit. Als Kind und Jugendliche war ich eine Einzelgängerin und fühlte mich oft einsam. Ein langweiliges Leben lässt sich hervorragend mit Geschichten bewohnbar machen, gelesene oder vom Fernseher aufgetischte. Erste komplexere und längere Texte las ich in der Mittelschule, ich gebe es zu: meine Einstiegsdroge in die Literatur war Steven King.

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Was können Museen von Hollywood lernen?

Ariane Karbe ist die Frau des Monats Jänner 2023. Sie ist seit mehr als 20 Jahren als Kuratorin und Ausstellungsdramaturgin tätig. In ihrer Arbeit unterstützt sie als dramaturgische Beraterin Museen dabei, ihre Geschichten auf ansprechende und spannende Weise zu erzählen. Dies beinhaltet oft die Konzeption und Gestaltung von Ausstellungen und anderen Vermittlungsformaten, die sich an verschiedene Zielgruppen richten können. Sie hat unter andern auch das Frauenmuseum Meran bei der Vorbereitung der jetzigen Dauerausstellung begleitet und die Dauerausstellung für die Villa Freischütz kuratiert.

 

Wann und warum hast du begonnen als Kuratorin zu arbeiten?

Als Jugendliche habe ich sehr oft das Haus der Kulturen der Welt in Berlin besucht. Das war noch vor dem Internet, die Welt war viel kleiner und ich habe dort die internationale Atmosphäre aufgesogen. Dort habe ich eine Ausstellung entdeckt, die vom Iwalewahaus kuratiert worden war, einem Museum für außereuropäische Kunst in Bayreuth. Ich habe mich damals sehr für Afrika interessiert und mich hat der Name magisch angezogen „Iwalewa“: ich bin zum Studium nach Bayreuth gegangen und habe im Iwalewahaus als studentische Hilfskraft gearbeitet. Dort habe ich meine Begeisterung für die Museumsarbeit entdeckt.

Warum faszinieren dich Museen?

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„Das unsichtbare Fundament der Gesellschaft zu sein bedeutet ja nicht nur Bürde und Last, sondern auch Macht.“

Laura Volgger ist Künstlerin, Aktivistin und arbeitet im Bereich der kulturellen und politischen Bildung. Sie schloss in Österreich und Großbritannien das Studium der Geschichte und Politischen Bildung ab und studiert aktuell Fotografie und Visuelle Medien in Berlin. Sie arbeitete in verschiedenen Selbstorganisationen von und für Frauen mit Migrationsgeschichte, aktuell ist sie in Südtirol im Kollektiv „Frauenmarsch – Donne in Marcia“ engagiert. Ihre Installation „On Remembrance“ ist seit 2021 als Mahnmal für Femizidopfer in Italien in Form einer Wanderausstellung in norditalienischen Gemeinden unterwegs.

Laura Volgger stellt ihre Fotoserie „My Work Is Your Foundation“ in der Gastvitrine des Frauenmuseums vor. Am 1.12.2022 um 19 Uhr findet die Vernissage statt.

  • Seit wann definierst du dich als Feministin und was hat dich dazu gebracht?

Geboren wurde ich nicht als Feministin, aber im Laufe der letzten Jahre dazu gemacht. In Gesprächen mit Freundinnen sind wir irgendwann draufgekommen: Es ist nicht ok, in Beziehungen immer den Löwinnenanteil an Care-Arbeit zu leisten; es ist nicht ok, auf Partys ungefragt angefasst zu werden. Es ist nicht ok, von einem Partner kontrolliert zu werden, indem er ständig wissen will, wann man sich mit wem abgibt. Ich habe angefangen, in meinem Umfeld viel über feministische Themen zu diskutieren und habe während der Recherchen für die Diplomarbeit, mit Frauen mit Migrationsgeschichte gearbeitet. All diese Begegnungen, Diskussionen und Einblicke in fremde Biografien haben dazu geführt, dass ich nach Antworten auf scheinbar naturgegebene Ungleichheiten und Ungleichbehandlungen zu suchen begann und mit feministischen Theorien in Berührung kam. Heute engagiere ich mich im Kollektiv Frauenmarsch und nutze künstlerische und pädagogische Arbeit als Sprachrohr, um politische Bildung zu betreiben.

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„Die Clubszene kann viel lehren, denn sie befürwortet Vielfalt und Toleranz fürs Frei-sein“

DJ-Ikone Georgina Mendoza (alias Lady Six Sky) mixt verschiedene musikalische Genres und kulturelle Wurzeln zu einem berauschenden Beat, welcher der Südtiroler Elektroszene neuen Schwung verleiht. In Mexiko geboren, aber stets auf Achse, rauscht sie von einem internationalen Club zum nächsten. Seit einigen Jahren lebt sie in Südtirol und ist, neben ihrer Karriere als DJ-Frau, tagsüber auch in der Radbar im Vinschgau tätig.

Georgina wann und wie hat sich deine Flamme für die Musik entfacht?

Zum ersten Mal im Jahr 2014. Damals studierte ich in Hamburg und war mit Freunden in einem Kunst-Kollektiv tätig, welches Kunst und Partys organisierte. Viele meiner Freunde dort waren DJs und haben mir die Kunst vom “mixen” beigebracht.

Du bezeichnest dich gern als Weltenbummlerin, wie ist es, sich zwischen unterschiedlichen Kulturräumen zu bewegen?

Wenn man in verschieden Kulturen lebt, versteht man schnell, dass Menschen eigentlich nicht ganz so unterschiedlich sind. Klar, es gibt verschiedene Geschmäcker, Gewohnheiten und Überzeugungen, aber zum Glück findet man auch immer wieder Menschen, die ähnliche Werte teilen, unabhängig davon, wo man sich gerade geographisch befindet.

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Frau des Monats Oktober – Anne Marie Pircher: „Sprache und Sprachen öffneten mir Welten“

Schriftstellerin und Lyrikerin, Reiseliebhaberin mit begrenzten Möglichkeiten, eine Frau mit genauem Blick und einer besonderen Stimme. Anne Marie Pircher war und ist vieles. Ihr Leben verlief nicht in geraden Linien, sondern musste sich durch viele Hindernisse schlängeln. Sie ist in einem Dorf im Burggrafenamt aufgewachsen, hat aber auch schon früh das Weite gesucht, um über den Horizont zu schauen, mit offenen Augen und Fühlern das Eigentliche zu suchen, das was hinter den Dingen, dem Offensichtlichen steht.

Sprache und Sprachen öffneten mir Welten, die ich in der Realität nicht vorfand. Umwege, Fluchtwege, Schleichwege haben mich zu dem geformt, was ich bin.

Weitere Infos auf www.annemariepircher.eu

Die Autorin wird am 11.Oktober 2022 um 19.30 Uhr im Frauenmuseum ihr neuestes Werk vorstellen. Kommt zahlreich und meldet euch an unter service@museia.it

Anne Marie du bist in einer kleinen Ortschaft innerhalb einer Gastwirtsfamilie aufgewachsen. Wie wurde deine Leidenschaft für die Schreibkunst aufgenommen, wie konntest du dich entfalten?

Mein Talent zum Schreiben zeigte sich bereits in der Grundschule. Meine damalige Lehrerin hatte große Freude an mir. Allerdings bin ich in ein Milieu und in eine Zeit hineingeboren, in der ein derartiges Talent ansonsten wenig Aufmerksamkeit erregte. Materielles Vorwärtskommen stand im Vordergrund. Das war für Familien wie die meine durchaus üblich. Es gab keine Bücher im Haus. Meine Liebe zum Lesen und zu den Sprachen begann also erst gegen Ende der Mittelschule, zu Beginn der Oberschule. Von da an bin ich eingetaucht in Literatur, sie war für mich ein Ventil für ein Leben in Enge und Unfreiheit.

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