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Internationaler Tag der Menschenrechte – Frauenrechte sind Menschenrechte

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Alle Menschen sind frei und gleich an WĂŒrde und Rechten geboren“, heißt es in der Allgemeinen ErklĂ€rung der Menschenrechte von 1948. Freiheit, WĂŒrde und gleiche Rechte stehen also allen Menschen zu, unabhĂ€ngig vom Geschlecht. Und doch erfahren Frauen und MĂ€dchen weltweit bis heute tagtĂ€glich Diskriminierung und schwere Menschenrechtsverletzungen.

Deshalb braucht es SolidaritĂ€t. Heute fĂŒr die Frauenaktivistin Nasrin Sotoudeh

ErklĂ€rung der IAWM zur Inhaftierung von Nasrin Sotoudeh und anderen Frauen und MĂ€nnern, die gegen die UnterdrĂŒckung im Iran kĂ€mpfen:

Die Frauen und MĂ€dchen im Iran, die gegen den Hijab-Zwang kĂ€mpfen, sind von Verhaftung, GefĂ€ngnis, Gewalt und Tod bedroht. Im September 2022 starb Mahsa Amini (22) im Krankenhaus, nachdem sie wegen eines angeblichen Verstoßes gegen Artikel 638 des islamischen Strafgesetzbuchs durch das Strafverfolgungskommando der Islamischen Republik Iran im Vozara-Haftzentrum inhaftiert worden war. Dieser Artikel ist seit 1979 Gesetz und schreibt das Tragen des islamischen Hidschabs an öffentlichen Orten und im Straßenverkehr vor.

Nasrin Sotoudeh ist eine AnwĂ€ltin, Menschenrechtsaktivistin und Journalistin. Nasrin Sotoudeh wurde 2020 mit dem “Alternativen Nobelpreis” ausgezeichnet. Sie arbeitete als AnwĂ€ltin fĂŒr die iranische FriedensnobelpreistrĂ€gerin Shirin Ebadi, die von der iranischen Justiz verfolgt wurde und seitdem im Exil lebt. Vor ihrer Verhaftung setzte sie sich besonders fĂŒr die Gleichberechtigung der Frauen im Iran ein. So unterstĂŒtzte sie beispielsweise die Kampagne “Eine Million Unterschriften”. 2008 bekam sie in Meran eine Anerkennung vom Frauenmuseum und HRI fĂŒr ihren unermĂŒdlichen Einsatz, in der Hoffnung.

Menschenrechte und Geburt

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Heute ist der Internationale Tag der Menschenrechte. Ein Gedenktag, der an die Verabschiedung der ErklÀrung der Menschenrechte am 10. Dezember 1948 erinnert und jedes Jahr aufs Neue die Frage nach deren Einhaltung stellt.

FĂŒr den heutigen Beitrag sind wir im Rahmen unserer derzeitigen Sonderausstellung “Birth Cultures – Geburtskultur – Cultura di nascita” der Frage nachgegangen, wie es sich mit Menschrechten rund um das Thema Geburt verhĂ€lt.

Foto: Archiv Frauenmuseum, Meran

Ethische und rechtliche Grundlagen fĂŒr eine respektvolle Geburtshilfe sind in mehreren Dokumenten zu finden.

  1. Die Rechte fĂŒr schwangere und gebĂ€rende Frauen
    
 sind in zahlreichen internationalen Menschenrechtsabkommen verankert, darunter in der Universellen Deklaration der Menschenrechte oder der Vierten Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen.
  2. Die Rechte des Kindes vor, wÀhrend und nach der Geburt
    
 beruhen u.a. auf der Wiener Resolution der Internationalen Studiengemeinschaft fĂŒr PrĂ€natale und Perinatale Psychologie und Medizin und der UN-Konvention zu den „Rechten des Kindes“, in der 1990 das Kind erstmals mit seinen eigenen Rechten gesehen wurde.

Grundlage fĂŒr alles Genannte ist dabei Artikel 1 der Allgemeinen ErklĂ€rung der Menschenrechte: “Alle Menschen sind frei und gleich an WĂŒrde und Rechten geboren.”

Keine Französische Revolution ohne Frauen

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Heute vor 232 Jahren – am 14. Juli 1789 – wurde in Paris die Bastille erstĂŒrmt. Dieser Sturm auf die königliche Festung, die als GefĂ€ngnis und Waffenlager diente, markiert den Beginn der Französischen Revolution. Einer Revolution des Volkes gegen Armut und Ungerechtigkeit und fĂŒr eine freie Gesellschaft mit gleichen Rechten bzw. Menschenrechten fĂŒr alle.

Aber wer genau waren diese “alle”?

Mit dieser Frage beschĂ€ftigen wir uns am Beginn unserer Dauerausstellung im Frauenmuseum in Meran. Die vielen verschiedenen Ereignisse und Neuerungen im Jahrzehnt der Französischen Revolution (1789-1799) haben die Gesellschaftsstruktur in Europa maßgeblich verĂ€ndert und prĂ€gen sie in weiten Teilen bis heute.

Der bekannte Leitspruch der Revolution – Freiheit, Gleichheit, BrĂŒderlichkeit – öffnet gleich zu Beginn die Frage: und was ist mit Schwesterlichkeit bzw. den Frauen?

In der klassischen Geschichtsschreibung wird die Eroberung der königlichen Bastille durch MĂ€nner zum Mythos, obwohl sie keine wesentlichen Ergebnisse bringt. Eine entscheidende Wende im Revolutionsgeschehen wird allerdings im Oktober 1789 durch Frauen bewirkt. Mit dem Schlachtruf “Versailles schlemmt, Paris hungert” ziehen am 05. Oktober 1789 ca. 6.000 Marktfrauen zum königlichen Schloss nach Versailles. Die bewaffneten Frauen bewegen mit ihrem “Brotaufstand” den König dazu, mehr Lebensmittellieferungen zu gewĂ€hrleisten, die Adelsprivilegien aufzulösen und die vorgelegten Menschen- und BĂŒrgerrechte zu unterzeichnen. Die Frauen bleiben ĂŒber Nacht, drĂ€ngen am nĂ€chsten Morgen ins Schloss und zwingen den König, nach Paris umzuziehen.

Zitat zum Montag

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Aller (Wochen-)Anfang ist schwer ;). Mit einem guten Spruch oder Zitat wollen wir euch das erleichtern. ichfrau wĂŒnscht einen guten Start in die Woche!

Diese Woche mit viel Frauenpower und einem Zitat der französischen Menschenrechtlerin, Feministin und Schriftstellerin Olympe de Gouges (1748-1793). Diese hat in der bewegten Zeit der Französischen Revolution immer wieder ihre Stimme fĂŒr die Rechte von Frauen erhoben. In einer Zeit eines radikalen gesellschaftlichen Umbruchs hat de Gouges klar erkannt, dass das Streben nach VerĂ€nderung, nach Freiheit und Gleichheit allein auf die MĂ€nner bezogen war und Frauen mit ihren Anliegen ausschloss. Das musste sich Ă€ndern. Und fĂŒr diese VerĂ€nderung ebenso wie fĂŒr Menschenrechte fĂŒr Frauen hat Olympe de Gogues in ihren Werken und Schriften gekĂ€mpft.

Hier geht’s zu unserer Zitat-Sammlung.

Yvonne Rauter

Eine starke Botschaft junger SĂŒdtiroler*innen

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Vielleicht sind sie jemandem von euch schon aufgefallen… Seit einigen Tagen hĂ€ngen entlang des Straßenverlaufs von Lana bis zum Reschenpass eindrucksvolle großformatige Plakate. WĂ€hrend der erste Blick gefesselt bleibt von den Farben und Formen, dem Zusammenspiel von Licht und Schatten, von Strukturen und Körpern, gleitet der zweite Blick auf den eingĂ€ngigen und gleichzeitig vielschichtigen Slogan: #vielfalt = #zukunft. Was hat es nun aber mit diesen Plakaten auf sich? Wir möchte euch heute das dahinterstehende Projekt genauer vorstellen.

Die SchĂŒler*innen der Berufsfachschule fĂŒr Steinbearbeitung in Laas machen zum heutigen Internationalen Tag der Menschenrechte mit einer Plakataktion auf die Achtung der #Menschenrechte aufmerksam. WĂ€hrend der Zeit des Fernunterrichts tauchten sie in ornamentale Sprachen verschiedener Kulturkreise ein. Im Fokus der Menschenrechte wurden bald neue Bedeutungsebenen alter Bilder sichtbar. Die SchĂŒler*innen brachten ihre Erkenntnisse in Beziehung mit sich selbst – und legten die neu entstandenen Ornamente ĂŒber ihr eigenes Portrait. In dieser komplexen Verbindung birgt jedes Plakat eine ganz besondere Botschaft. Allen sechs Plakaten gemeinsam ist jedoch die simple Botschaft: Vielfalt wird die Zukunft sein.

Bild: Landesberufsschule Schlanders, Berufsfachschule fĂŒr Steinbearbeitung, Laas

MENSCHENRECHTE – viel zu oft im Leben vergessen und missachten wir Menschenrechte weltweit. Am meisten missachten wir sie in unserem Alltag, indem wir Menschen mit einem anderen Aussehen oder Verhalten verletzen und sie beschimpfen.

2 Frauen, die sich fĂŒr Menschenrechte einsetzen

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“Menschenrechte stehen allen Menschen zu, allein aufgrund der Tatsache, dass der Mensch Mensch ist, unabhĂ€ngig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder Alter.”

Morgen, am 10. Dezember, ist Tag der Menschenrechte. 1950 wurde dieser internationale Tag von der Generalversammlung der Vereinten Nationan ins Leben gerufen. Das war genau zwei Jahre nachdem die Vereinten Nationen die „Allgemeine ErklĂ€rung der Menschenrechte“ 1948 verkĂŒndet hatten.

Die Allgemeine ErklĂ€rung der Menschenrechte stellt aufgrund ihres Rechtsstatus’ allerdings lediglich eine Empfehlung der Generalversammlung dar. Die ErklĂ€rung sieht auch keine Kontrollmechanismen vor. Das macht es fĂŒr die Vereinten Nationen schwierig, die Menschenrechte rechtlich durchzusetzen. Doch es wird daran gearbeitet: “Um ein Bewusstsein fĂŒr Menschenrechte zu entwickeln und Verletzungen zu verfolgen, wurden in einer Dekade der Menschenrechte (1995-2004) Institutionen wie der Internationale Strafgerichtshof eingerichtet.

All diese UmstĂ€nde machen es möglich, dass auch im 21. Jahrhundert immer noch Menschenrechte missachtet und verletzt werden – und zwar von Staaten, von Gruppen oder auch von einzelnen.

In einer derartigen Situation ist der unerschrockene und unbeugsame Einsatz von Frauen und Frauengruppen fĂŒr Menschenrechte von entscheidender Bedeutung. Heute möchten wir euch deshalb zwei Frauen(gruppen) vorstellen, die seit Jahren fĂŒr die Einhaltung von Menschenrechten und von Frauenrechten kĂ€mpfen.

Nasrin Sotoudeh mit Menschenrechtspreis ausgezeichnet

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Am 03.09.2020 zeichnete auf Vorschlag der Internationalen Gesellschaft fĂŒr Menschenrechte (IGFM) der Deutsche Richterbund (DRB), die politisch Gefangene Nasrin Sotoudeh mit dem Menschenrechtspreis 2020 aus. Sie befindet sich derzeit im Hungerstreik, um gegen die Diktatur der Mullahs zu protestieren. Den Preis nahm stellvertretend die iranische Frauenrechtlerin und Freundin von Nasrin Sotoudeh, Mansoureh Shojaee, entgegen.

Mansoureh Shojaee war immer wieder in Meran und hat gemeinsam mit Nasrin Sotoudeh und anderen engagierten Frauen das Frauenmuseum in Iran gegrĂŒndet. Die AktivitĂ€ten der Aktivistinnen bestehen im Engagement fĂŒr die Rechte der Frauen.

Das war der Women’s March in San Francisco

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Am 19. Januar 2019 hat bereits zum dritten Mal der Women’s March in StĂ€dten rund um den Globus stattgefunden. Die Ziele und Forderungen der Protestierenden, die bei dem diesjĂ€hrigen Marsch im Vordergrund standen, könnt ihr hier nachlesen. Kara Wuest von Global Fund for Women war auf dem Women’s March in San Francisco vor Ort und beantwortet unsere Fragen dazu:

Was waren die Ergebnisse des ersten Frauenmarsches?

Der erste Frauenmarsch im Januar 2017 war eine direkte Reaktion auf den Amtsantritt von Donald Trump. Der Protestmarsch in Washington DC war der grĂ¶ĂŸte eintĂ€gige Protest in der Geschichte der USA. Zu diesem Zeitpunkt wurden allen Menschen zusammengebracht, die sich fĂŒr Frauenrechte, Rassengleichheit und zur LGBTQ-Freiheit Ă€ußern wollten. Der zweite Frauenmarsch im Januar 2018 hat die Botschaften von #MeToo weitergetragen und auf die Dringlichkeit der bevorstehenden mid-term Wahlen in den Vereinigten Staaten hingewiesen – ein Aufruf zum Handeln, der dazu beigetragen hat, dass nun mehr Frauen im US-Kongress sind, als je zuvor.

Worum geht es in diesem Frauenmarsch?

In San Francisco sind die Themen „Truth to Power“ und „WomenÂŽs Wave“. Unsere CEO und PrĂ€sidentin Musimbi Kanyoro sprach auf dem Marsch in San Francisco ĂŒber die globalen Verbindungen von Frauenbewegungen und die Notwendigkeit, gemeinsam und solidarisch weiterzugehen.

Was erhoffst du dir von diesem Women’s March?

Die Forderungen des Women’s March 2019

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Vergangenen Samstag versammelten sich tausende von Menschen zu ProtestmĂ€rschen fĂŒr Frauenrechte rund um die Welt. Bereits zum dritten Mal fand der Women’s March in Washington, London, Berlin, Rom und vielen weiteren StĂ€dten statt. Das sind die Ziele und Forderungen der Protestierenden.

Auslöser fĂŒr die Protest-Bewegung waren frauenfeindliche und xenophobe Aussagen des US-PrĂ€sidenten Donald Trump, von denen die Aussage „Grab them by the pussy“ wohl am bekanntesten ist. Am Tag nach seinem Amtsantritt im Weißen Haus am 21. Januar 2017 gingen in Washington ĂŒber 200.000 Menschen auf die Straße. Weltweit waren es geschĂ€tzte sieben Millionen Menschen, die sich beteiligten. Die Organisator*innen wollten damit „die Botschaft an die neue Regierung an ihrem ersten Tag im Amt und an die ganze Welt senden, dass Frauenrechte Menschenrechte sind“.

2019 stellten ProtestmÀrsche rund um die Welt wiederum Frauenrechte in den Mittelpunkt, aber sie stellten sich auch gegen Rassismus und Homophobie.

In Washington stand die Forderung nach mehr Frauen in der Politik im Vordergrund. Ein Anliegen der Veranstalt*erinnen war es, Frauen fĂŒr die im November 2020 anstehenden US-PrĂ€sidentschaftswahlen zu motivieren – sowohl wĂ€hlen zu gehen, als auch in politischen Ämtern tĂ€tig zu werden. Eine der bewegendsten Reden stammte von Alexandria Ocasio-Cortez, der bisher jĂŒngsten Frau im Kongress:

Gerechtigkeit ist kein abstraktes Konzept, ĂŒber das wir in BĂŒchern lesen. Bei Gerechtigkeit geht es um das Wasser, das wir trinken. Um die Luft, die wir atmen. Es geht darum, zu wĂ€hlen. Und darum, wie viele Frauen anstĂ€ndig bezahlt werden. Gerechtigkeit bedeutet, dass höflich zu sein, nicht dasselbe ist, wie still zu sein. Die gerechteste Sache, die man tun kann, ist, an den Tischen zu rĂŒtteln.

Zitat zum Montag

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Aller (Wochen-)Anfang ist schwer 😉 Mit einem guten Spruch oder Zitat wollen wir euch das erleichtern. ichfrau wĂŒnscht einen guten Start in die Woche!

Heute, zum Internationalen Tag der Menschenrechte, mit einem Zitat, das ins Frankreich der Revolutionszeit zurĂŒckfĂŒhrt. Am 26. August 1789 wurde dort von der Nationalversammlung die “ErklĂ€rung der Menschen- und BĂŒrgerrechte” verkĂŒndet, die bis zur “Allgemeinen ErklĂ€rung der Menschenrechte” durch die Vereinten Nationen 1948 die geltende Rechtsgrundlage in Europa darstellte. Das ausgewĂ€hlte Zitat stammt allerdings nicht aus der ErklĂ€rung der Menschen- und BĂŒrgerrechte, sondern aus der “ErklĂ€rung der Rechte der Frau und BĂŒrgerin”, welche Olympe de Gouges 1791 als Kritik an der Auslassung von Frauen aus der Verfassung und aus dem VerstĂ€ndnis von “Mensch” verfasst hat.

Wer sich die beiden französischen ErklÀrungen durchlesen oder sie miteinander vergleichen möchte, findet sie hier: http://www.verfassungen.eu/f/ferklaerung89.htm (1789) und http://olympe-de-gouges.info/frauenrechte/#erklaerung (1791)

Zur Allgemeinen ErklÀrung der Menschenrechte (1948) geht es hier: http://www.un.org/depts/german/menschenrechte/aemr.pdf

Hier geht’s zu unserer Zitat-Sammlung.

Zum Tag der Menschenrechte

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“Antidiskriminierung und Wiedergutmachung/Heilung ist der einzige Weg zur Umsetzung der Menschenrechte” – Ivo Passler

AnlĂ€sslich des internationalen Tages der Menschenrechte, der am 10. Dezember alljĂ€hrlich begangen wird, möchten wir heute ĂŒber das Thema der intersektionalen SolidaritĂ€t sprechen.

Vergangene Woche am 27. November hat der Verein HRI – Human Rights International gemeinsam mit BLUFINK einen spannenden Workshopabend dazu organisiert. Wir haben Ivo Passler von HRI und Sigrid Prader, der PrĂ€sidentin des Vereins und Leiterin des Frauenmuseums, einige Fragen dazu gestellt.

Foto: Sigrid Prader

Sigrid Prader:

Als Leiterin des Frauenmuseums und PrĂ€sidentin des Vereins Human Rights International war fĂŒr mich der Workshop sehr aufschlussreich, denn es braucht Nachholbedarf, denn das herkömmliche VerstĂ€ndnis von Diskriminierung ist zu kurz gegriffen. Im Workshop zu Feminismus und intersektionale SolidaritĂ€t wurden verschiedene Formen der Diskriminierung besprochen und ergaben, dass der intersektionale Aktivismus neben dem Kampf fĂŒr die Gleichstellung der Frau immer auch ein Kampf gegen Rassismus, Homophobie und alle anderen Diskriminierungsformen sein muss. Mehrfachdiskriminierte mĂŒssen gehört und gestĂ€rkt werden. So ergibt sich fĂŒr mich, dass auch in unserer Arbeit im Frauenmuseum ein Lernprozess zu intersektionalem Feminismus als Handlungsanweisung nach innen und außen erfolgen muss. Das ist ein Lernprozess, der selbstverstĂ€ndlich Offenheit und Toleranz erfordert, sowie den Willen, den eigenen Horizont stĂ€ndig zu erweitern.

 

Ivo Passler:

Diskriminierung ist ein gelĂ€ufiger Begriff, aber „intersektionale SolidaritĂ€t“ sagt den meisten schon weniger. Um was geht es da?

Dass sich viele Menschen in SĂŒdtirol bislang mit dem Begriff „Diskriminierungen“ eingehend beschĂ€ftigt haben bezweifle ich. Der Begriff IntersektionalitĂ€t wurde vor ca. 30 Jahren von der afroamerikanischen AnwĂ€ltin_ Aktivistin KimberlĂ© Crenshaw geprĂ€gt, um auf Mehrfach-Diskriminierungen hinzuweisen, von denen Schwarze Frauen betroffen sind, da sie auf der SchnittflĂ€che zwischen Sexismus und Rassismus leben und dann auch ĂŒberproportional von Armut betroffen sind. IntersektionalitĂ€t ist ein Modell von Sozialanalyse fĂŒr Menschenrechts-Aktivismus, der den VerschrĂ€nkungen aller UnterdrĂŒckungsmechanismen Rechnung trĂ€gt und die SolidaritĂ€t mit allen BefreiungskĂ€mpfen fordert.

Erst kĂŒrzlich hast du eine Veranstaltung zu diesem Thema organisiert. Kannst du uns mehr dazu sagen und was hat sie gebracht?

Zitat zum Montag

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Aller (Wochen-)Anfang ist schwer 😉 Mit einem guten Spruch oder Zitat wollen wir euch das erleichtern. ichfrau wĂŒnscht einen guten Start in die Woche!

Am heutigen Montag möchten wir auf das 10-jÀhrige JubilÀum des International Day of Rural Women/ Weltlandfrauentag aufmerksam machen. Dieser stellt die hart arbeitenden Frauen in lÀndlichen Gebieten, die 1/4 der Weltbevölkerung ausmachen, heute in den Mittelpunkt und soll ihre Leistungen, aber auch Probleme und Forderungen nach mehr Rechten sichtbar machen.

Hier geht’s zu unserer Zitat-Sammlung.

FĂŒr die Befreiung von Nasrin Sotoudeh

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Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Die Iranische AnwÀltin Nasrin Sotoudeh wurde verhaftet nachdem sie die Iranische Justiz in Frage gestellt hatte. Sie ist eine der bekanntesten Verteidigerinnen der Menschenrechte im Iran.

Heute können wir alle gemeinsam die Befreiung von Nasrin fordern. So geht’s:

  • 1-2 SĂ€tze zu Nasrin schreiben und mit dem Hashtag #FREENASRIN versehen. Der gemeinsame Hashtag ist das Wichtigste!
  • HEUTE um 18:00 (20:30 Uhr in Iran – 18:00 unsere Zeit) auf Twitter oder auch Instagram und Facebook posten und einen Social Media Sturm erzeugen.

Ihr Ehemann schrieb am Mittwoch vergangener Woche auf Facebook, dass Nasrin Sotoudeh in das Evin GefĂ€ngnis von Teheran gebracht wurde. Er schrieb „Von allen Funktionen, die von Regierungen dieser Welt erwartet werden, ist die Iranische Regierung nur dazu fĂ€hig, unschuldige Menschen zu verhaften und gefangen zu nehmen“. Nasrin Sotoudeh wurde ohne offiziellen Haftbefehl verhaftet, weil sie junge Frauen in ihrem Protest gegen den Schleier unterstĂŒtzt hat.

Abtreibung – ein Menschenrecht?

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Die Entscheidung fĂŒr das “Ja” ist ein großer Sieg fĂŒr Menschlichkeit, MitgefĂŒhl und Empathie

schreibt Susan McKay im Guardian.

Ja, es geht um Menschlichkeit. Und um Selbstbestimmung ĂŒber den eigenen Körper. Bislang war es in Irland ĂŒblich, dass Frauen illegale Abtreibungen unter dubiosen Bedingungen durchfĂŒhren, ins Ausland fahren oder mit einer Pille die Abtreibung still und heimlich zu Hause vornehmen mussten.

Ein Abtreibungsverbot verhindert keine Abtreibungen, sondern es macht diese lediglich gefĂ€hrlicher fĂŒr Frauen, das haben Statistiken zur GenĂŒge bewiesen.

Nachrichten von Narges Mohammadi

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Als die Iranische Menschenrechtsaktivistin 2009 den Alexander Langer Preis erhielt, wurde ihr bereits die Ausreise verboten. So hat damals die FriedensnobelpreistrĂ€gerin Shirin Ebadi ihren Preis entgegen genommen. Heute befindet sich Narges Mohammadi im GefĂ€ngnis. Sie sitzt eine 16-jĂ€hrige Strafe ab. Ihr Mann betont, dass Nargess eine gesetzestreue Aktivistin war, die an Wahlen teilgenommen hat und nie die rote Linie ĂŒberschritten hat. Sie habe nie StĂŒrzung des Systems gefordert.

Narges Mohammadi war stellvertretende Leiterin eines Zentrums fĂŒr Menschenrechte, das regelmĂ€ĂŸig Berichte ĂŒber die Situation in Iran verfasste. Obwohl sie bereits unter Druck gesetzt wurde, setzte sie sich weiterhin gegen Ungerechtigkeiten ein. Sie half beispielsweise Opfern von SĂ€ureattacken, oder der Mutter einer Bloggerin, die im GefĂ€ngnis nach Folterungen verstorben war. Sie unterstĂŒtzte auch Familien von Gefangenen, die zum Tode verurteilt waren. “Ich kann Menschen nicht in ihrem Leiden allein lassen”, sagte sie.

Shirin Ebadi, Patin des Netzwerks fĂŒr Frauenmuseen sagt, das einzige Verbrechen, das Narges begangen hat, war, Menschenrechte in einem Land zu verteidigen, das “stolz” diese Rechte missachtet.

Mehr dazu hier auf Englisch: http://www.rferl.org/a/iran-rights-champion-prison-term-mohammadi-instilling-fear/28042611.html