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Das war der Women’s March in San Francisco

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Am 19. Januar 2019 hat bereits zum dritten Mal der Women’s March in Städten rund um den Globus stattgefunden. Die Ziele und Forderungen der Protestierenden, die bei dem diesjährigen Marsch im Vordergrund standen, könnt ihr hier nachlesen. Kara Wuest von Global Fund for Women war auf dem Women’s March in San Francisco vor Ort und beantwortet unsere Fragen dazu:

Was waren die Ergebnisse des ersten Frauenmarsches?

Der erste Frauenmarsch im Januar 2017 war eine direkte Reaktion auf den Amtsantritt von Donald Trump. Der Protestmarsch in Washington DC war der größte eintägige Protest in der Geschichte der USA. Zu diesem Zeitpunkt wurden allen Menschen zusammengebracht, die sich für Frauenrechte, Rassengleichheit und zur LGBTQ-Freiheit äußern wollten. Der zweite Frauenmarsch im Januar 2018 hat die Botschaften von #MeToo weitergetragen und auf die Dringlichkeit der bevorstehenden mid-term Wahlen in den Vereinigten Staaten hingewiesen – ein Aufruf zum Handeln, der dazu beigetragen hat, dass nun mehr Frauen im US-Kongress sind, als je zuvor.

Worum geht es in diesem Frauenmarsch?

In San Francisco sind die Themen „Truth to Power“ und „Women´s Wave“. Unsere CEO und Präsidentin Musimbi Kanyoro sprach auf dem Marsch in San Francisco über die globalen Verbindungen von Frauenbewegungen und die Notwendigkeit, gemeinsam und solidarisch weiterzugehen.

Was erhoffst du dir von diesem Women’s March?

Die Forderungen des Women’s March 2019

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Vergangenen Samstag versammelten sich tausende von Menschen zu Protestmärschen für Frauenrechte rund um die Welt. Bereits zum dritten Mal fand der Women’s March in Washington, London, Berlin, Rom und vielen weiteren Städten statt. Das sind die Ziele und Forderungen der Protestierenden.

Auslöser für die Protest-Bewegung waren frauenfeindliche und xenophobe Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump, von denen die Aussage „Grab them by the pussy“ wohl am bekanntesten ist. Am Tag nach seinem Amtsantritt im Weißen Haus am 21. Januar 2017 gingen in Washington über 200.000 Menschen auf die Straße. Weltweit waren es geschätzte sieben Millionen Menschen, die sich beteiligten. Die Organisator*innen wollten damit „die Botschaft an die neue Regierung an ihrem ersten Tag im Amt und an die ganze Welt senden, dass Frauenrechte Menschenrechte sind“.

2019 stellten Protestmärsche rund um die Welt wiederum Frauenrechte in den Mittelpunkt, aber sie stellten sich auch gegen Rassismus und Homophobie.

In Washington stand die Forderung nach mehr Frauen in der Politik im Vordergrund. Ein Anliegen der Veranstalt*erinnen war es, Frauen für die im November 2020 anstehenden US-Präsidentschaftswahlen zu motivieren – sowohl wählen zu gehen, als auch in politischen Ämtern tätig zu werden. Eine der bewegendsten Reden stammte von Alexandria Ocasio-Cortez, der bisher jüngsten Frau im Kongress:

Gerechtigkeit ist kein abstraktes Konzept, über das wir in Büchern lesen. Bei Gerechtigkeit geht es um das Wasser, das wir trinken. Um die Luft, die wir atmen. Es geht darum, zu wählen. Und darum, wie viele Frauen anständig bezahlt werden. Gerechtigkeit bedeutet, dass höflich zu sein, nicht dasselbe ist, wie still zu sein. Die gerechteste Sache, die man tun kann, ist, an den Tischen zu rütteln.

5 Millionen!!

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Über 5 Millionen Menschen haben sich am Samstag in Washington und Städten in allen Teilen der Welt zusammengefunden.

Die Bilder aus den verschiedensten Städten sind bewegend: ein Meer von Frauen, Männern und Kindern mit rosa Mützen die am Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump für eine friedliche Gesellschaft demonstrieren. Dieser Tag hat alle Erwartungen übertroffen und hat gezeigt: Zusammen sind wir stark.

Besonders inspirierend war die Rede der langjährigen Aktivistin und Feministin Gloria Steinem „…dieser Tag wird uns für immer verändern, weil wir zusammenstehen. Jeder von uns wird für sich selbst, aber auch im Kollektiv, nicht mehr der selbe sein.“

https://www.youtube.com/watch?v=EWqeljCZTPw

… und auch Angela Davis „Das hier ist eine Demonstration der Frauen und sie repräsentiert das Versprechen des Feminismus gegen die schädigende Mächte, die von der Staatsgewalt ausgehen kann. Ein inklusiver und intersektionaler Feminismus, der uns alle dazu aufruft, gegen Rasismus, Islamophobie, Antisemtismus, Frauenfeindlichkeit und kapitalistische Ausbeutung unsere Stimme zu erheben.“

Protest durch Erinnerung

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Jedes Jahr im November reist die iranische Künstlerin Parastou Forouhar nach Teheran. Sie gedenkt dem Tod ihrer Eltern. Die beiden führenden oppositionellen Politiker im Iran waren am 21. November 1998 in ihrem Haus ermordet worden. Parastou Forouhar gedenkt ihrer Eltern, aber sieht diesen stillen Ort der Erinnerung auch als Protest gegen die fehlende Aufklärung dieser Morde.

Gerne veröffentlichen wir ihren Rund-Brief: