Im zweiten Teil der Serie machen wir von den 1920er Jahren einen großen Sprung in die 1950er Jahre: Mit großen Blüten (Pfingstrosen o. Ä.) in Grün-Gelbtönen über und über bedrückt, wurde hier ein edles Seidengewebe zu einem Zweiteiler, bestehend aus einem Kleid mit betonter Taille und weitschwingendem Rock, sowie einer taillenkurzen Jacke mit breitem Revers und ¾-Arm, verarbeitet.

Die Menschen wollen den Krieg mit all dem Leid und den Entbehrungen, die er gebracht hat, hinter sich lassen und das Bedürfnis nach Schönheit und Ästhetik rückt verstärkt in den Vordergrund. Damit einhergehend gewinnt auch eine ultra-feminine Darstellung der Frau an Bedeutung, was an der Mode jener Zeit besonders gut erkennbar ist: Schmale Taille, Betonung der Hüfte durch weitschwingende Röcke und Oberteile mit weich wirkenden Schultern sind typische Details der favorisierten Sanduhr-Silhouette.

Die in jener Zeit mit viel Liebe zum Detail gefertigten Kleidungsstücke sollen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die 1950er Jahre für Frauen eine Zeit des Rückschritts dargestellt haben, in denen sie vermehrt zurück ins Private gedrängt werden sollten und das auch kleidungstechnisch, durch wohl ästhetische, nicht aber funktionelle Kleidung, forciert wurde.
Am 16.05 kommt Teil 3 online, bleibt gespannt!