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Olympe de Gouges und das Frauenmuseum Meran

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Wir, das Frauenmuseum Meran, widmen uns der Geschichte und den Leistungen von Frauen in Gesellschaft, Kunst und Kultur. Wir beleuchten dabei auch Persönlichkeiten wie Olympe de Gouges, die mit ihrer „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ während der Französischen Revolution einen bedeutenden Beitrag zur Frauenrechtsbewegung leistete.

Wer war aber diese Frau?

Olympe de Gouges (7. Mai 1748– 3. November 1793) war eine bemerkenswerte französische Schriftstellerin, Dramatikerin und politische Aktivistin, die als eine der ersten Feministinnen der Welt gilt. Geboren als Marie Gouze in Montauban, Frankreich, nahm sie später den Namen Olympe de Gouges an. Sie war bekannt für ihre leidenschaftliche Verteidigung der Rechte von Frauen und anderen marginalisierten Gruppen.

Ihr berühmtestes Werk ist die *Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne (1) * (1791), eine Antwort auf die *Déclaration des droits de l’homme et du citoyen (2)*. Darin forderte sie, dass Frauen die gleichen Rechte wie Männer erhalten sollten, einschließlich des Rechts auf Bildung, Eigentum und politische Teilhabe.

Ein Zitat von ihr, das ihre Überzeugungen zusammenfasst, lautet: *„Mann, bist du fähig, gerecht zu sein? Es ist eine Frau, die dir diese Frage stellt; du wirst ihr dieses Recht zumindest nicht verweigern.“*

Leider wurde sie während der Französischen Revolution wegen ihrer politischen Ansichten verhaftet und 1793 hingerichtet.

Olympe de Gouges wurde zu ihrer Zeit sowohl bewundert als auch kritisiert. Sie war eine mutige und provokative Stimme, die sich gegen die traditionellen Geschlechterrollen und sozialen Normen ihrer Zeit stellte. Ihre Forderungen nach Gleichberechtigung und ihre politischen Schriften wurden von einigen als revolutionär und inspirierend angesehen, während andere sie als gefährlich und unangemessen betrachteten. Hier sind einige der Hauptkritiken:

  1. **Herausforderung der Geschlechterrollen**: Ihre Forderung nach Gleichberechtigung und ihre *Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne* wurden von vielen als Bedrohung der traditionellen patriarchalen Strukturen angesehen. Sie wurde oft als „unnatürlich“ oder „gefährlich“ dargestellt, weil sie die Rolle der Frau in der Gesellschaft infrage stellte.
  2. **Politische Positionen**: Ihre Unterstützung für die Girondisten, eine gemäßigte politische Fraktion während der Französischen Revolution, brachte ihr Feinde unter den radikaleren Jakobinern ein. Diese sahen sie als Verräterin und Gegnerin ihrer revolutionären Ziele.
  3. **Persönliche Angriffe**: Kritiker griffen oft ihre Persönlichkeit an, um ihre Ideen zu diskreditieren. Sie wurde als „hysterisch“ oder „übermäßig ehrgeizig“ dargestellt, was damals gängige Methoden waren, um Frauen in der Öffentlichkeit zu diffamieren.
  4. **Missverständnisse ihrer Werke**: Viele ihrer Schriften wurden missverstanden oder absichtlich falsch interpretiert, um sie als extrem oder unrealistisch darzustellen. Dies führte dazu, dass sie von einigen als „sozialer Unruhestifter“ angesehen wurde.

Besonders ihre *Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne* (1791) stieß auf Widerstand, da sie die patriarchalen Strukturen direkt herausforderte. Pierre Gaspard Chaumette, ein prominenter Politiker der Französischen Revolution, kritisierte sie scharf und warnte andere Frauen davor, ihrem Beispiel zu folgen. Trotz dieser Kritik wurde sie von einigen als eine der ersten Feministinnen und als Vorkämpferin für Menschenrechte anerkannt.

Ihre mutige Haltung und ihr Einsatz für soziale Gerechtigkeit haben jedoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen und sie zu einer historischen Ikone gemacht.

„(1) Erklärung der Rechte der Frau und der Bürgerin

„(2) Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte“

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