Andreina Ardizzone Emeri war eine bedeutende Südtiroler Juristin, Feministin und Politikerin, deren Leben von Engagement für soziale Gerechtigkeit und Frauenrechte geprägt war.
Geboren am 1. Februar 1936 in Bozen, studierte sie Rechtswissenschaften in Rom und Mailand und arbeitete später gemeinsam mit ihrem Mann Claudio Emeri als Anwältin. Sie spezialisierte sich auf Familien- und Arbeitsrecht, setzte sich für Gewerkschaften sowie Arbeiter:innen ein und bot kostenlose Rechtsberatung für Frauen an – ein damals visionäres Angebot.
Ihr feministisches Engagement begann früh: 1971 gründete sie die Gruppe Aleksandra Kollontaj, ein hierarchiefreies Kollektiv, das für Selbstbestimmung und Gleichberechtigung kämpfte. Zwei Jahre später wurde sie Präsidentin der AIED-Frauenberatungsstelle in Bozen, wo sie unermüdlich für Abtreibungsrechte, Frauenhäuser und soziale Unterstützung für Frauen eintrat.
1983 wurde sie als Vertreterin der „Alternativen Liste für das andere Südtirol“ in den Südtiroler Landtag gewählt. Gemeinsam mit dem Aktivisten Alexander Langer brachte sie frauenspezifische Themen in die Landespolitik ein und legte den Grundstein für die gesetzliche Anerkennung von Frauenhäusern in Italien – eine Regelung, die nach ihrem Tod 1989 verabschiedet wurde.

