Blog vom Frauenmuseum Il Blog del Museo delle Donne
Frauenmuseum | Museo delle donne

Monthly Archives: Juni, 2025

Teil 3

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Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts gab es erste Bestrebungen, es Frauen zu ermöglichen sich freier zu bewegen: Das Bloomer-Kostüm mit seinen pludrig weiten Hosen stieß zwar bei Frauenrechtlerinnen auf großes Interesse, konnte sich am Ende jedoch nicht durchsetzen: Zu groß war der öffentliche Widerstand, zu sehr lenkte es von den eigentlichen Anliegen der Frauenbewegung – Recht auf Erwerbsarbeit, Recht auf Bildung, Wahlrecht – ab.

Katharine Hepburn im Film „Bringing Up Baby“ 1938

Es brauchte den Mut einzelner, starker Persönlichkeiten um das Tragen von Hosen in den Fokus zu rücken und mit der Zeit zu gesellschaftlicher Akzeptanz zu führen: So beanspruchte George Sand (1804-1876), französische Schriftstellerin und bekannt für ihre antikonformistische Einstellung, schon früh für sich, Hosen zu tragen.

Und auch Coco Chanel, Marlene Dietrich oder Katharine Hepburn ließen es sich nicht nehmen, das bequeme Kleidungsstück zu tragen: Chanel (1883-1971), der es ein Anliegen war, Frauen vom Korsett zu befreien und die in ihrer Mode die im Leben stehende, unabhängige Frau im Blick hatte, trat schon früh in Hosen, genauer gesagt Matrosenhosen, auf und lancierte den Garçonne-Look, der nicht wenige Nachahmerinnen fand. Marlene Dietrich (1901-1992) wiederum betonte ihre mondäne Ausstrahlung durch das Tragen von Smoking und Zylinder und konnte damit ihr Publikum begeistern, ebenso wie Katharine Hepburn (1907-2003) im sportlichen Aufzug mit Hose.

Zitat zum Montag

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Aller (Wochen-)Anfang ist schwer ;-). Mit einem guten, manchmal aus der Seele sprechenden, manchmal witzigen Spruch oder Zitat wollen wir euch das erleichtern. ichfrau wünscht einen guten Start in die Woche!

Diese Woche mit Caroline Herschel

Caroline Herschel war eine wegweisende Astronomin, geboren 1750 in Hannover, Deutschland. Ursprünglich wurde sie als Sängerin ausgebildet, doch später arbeitete sie als Assistentin ihres Bruders William Herschel, der Uranus entdeckte. Sie machte sich jedoch auch selbst einen Namen in der Astronomie, indem sie acht Kometen entdeckte und 1787 als erste Frau ein Gehalt für wissenschaftliche Arbeit erhielt. Zudem war sie eine der ersten Frauen, die als Ehrenmitglied der Royal Astronomical Society aufgenommen wurden.
Ihre Arbeit umfasste die Katalogisierung von hunderten Sternen und Nebeln, wofür sie Goldmedaillen erhielt.

 

*1829 Melchior Gommar Tieleman, Ölgemälde Caroline Herschel Hannover.tif

Teil 2

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Tatsächlich befanden auch die Frauen, dass die Hose das bequemere Kleidungsstück sei – so trugen jene, die im Bergbau tätig waren oder auch jene, die mit Viehwirtschaft zu tun hatten, schon seit langer Zeit Hosen, wenn auch oft verborgen unter Röcken.

Ein Ganzkörperporträt von zwei Munitionsarbeiterinnen in  Woolwich Arsenal, Mai 1918. Beide tragen kurze Kleidchen, Hosen und Mützen, England/GB (Photo: George P. Lewis)

Als nun dieser Wunsch der Frauen, ebenfalls Hosen zu tragen, immer stärker wurde, führten die Männer, die ihr Privileg schwinden sahen und um ihre vorherrschende Rolle in der Geschlechterbeziehung bangen mussten, die fantasievollsten Begründungen an, um die Frauen von ihren Bestrebungen abzuhalten: So wurden etwa medizinische Bedenken geäußert, nämlich dass Hosen die von Röcken gewährleistete Luftzufuhr unterbanden, was zu allerlei Unterleibsbeschwerden führen könnte. Und es gab auch ästhetische Bedenken, wie etwa, dass der weibliche Körper nicht für das Tragen von Hosen gemacht sei.

Zwei hosentragende Frauen um 1912, Kanton Wallis/Schweiz (Photo: J. Brocherel – Customs of the World)

Doch konnten weder gesellschaftliche noch vestimentäre Hindernisse die Frauen aufhalten: Im gleichen Maße, wie Frauen begannen sich von Korsett und Krinoline zu befreien, eroberten sie immer mehr Bereiche des öffentlichen Lebens.

NEWS

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Das Organisationsteam Frauenmarsch (hat den POLITIKA PREIS 2021 erhalten) hat bereits seit Frauen*marsch 2023 fünf konkrete Forderungen dem Landtag unterbreitet, auf die wir in regelmäßigen Abständen erinnern.

Leider sind keine der fünf Forderungen  bisher umgesetzt. (Im Titelbild zu sehen)

Ein kleiner Hinweis: 

Unter diesem Link https://pride.bz.it/28-06-2025-bozen/ findet ihr die Hinweise zu den News des Road to Südtirolo Pride: gaining momentum mit Veranstaltungen und Aktivitäten.

Höhepunkt wird die Südtirol Pride am 28. Juni 2025 sein, ein großer Protest mit einer Parade.

Citazione del Lunedí

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Tutti gli inizi (di settimana) sono difficili. Vogliamo renderveli un po’ più spensierati, con qualche buona citazione o battuta di spirito a volte profonde e a volte meno.
Iodonna vi augura un buon inizio della settimana.

Questa settimana con Anna Magnani

Anna Magnani è stata un’iconica attrice italiana, celebre per le sue interpretazioni intense e appassionate. Nata il 7 marzo 1908 a Roma, è stata una delle figure più influenti del cinema italiano, soprattutto nel movimento neorealista. Il suo ruolo di svolta arrivò con Roma città aperta (1945) di Roberto Rossellini, dove interpretò Pina, un personaggio che incarnava le difficoltà dell’Italia in tempo di guerra.
Magnani era nota per il suo stile di recitazione crudo ed emotivo, che la distingueva dalle più glamour star hollywoodiane dell’epoca. Vinse l’Oscar alla miglior attrice per il suo ruolo in La rosa tatuata (1955), diventando la prima attrice italiana a ricevere questa prestigiosa statuetta. Recitò anche in film come Bellissima (1951) e Selvaggio è il vento (1957), ottenendo ampi riconoscimenti per le sue interpretazioni potenti.
La sua vita personale fu altrettanto affascinante—ebbe una relazione burrascosa con Rossellini ed era profondamente devota a suo figlio, Luca. Magnani morì il 26 settembre 1973, a causa di un tumore al pancreas, lasciando un’eredità che continua a ispirare attori e registi.

Wer hat die Hosen an?

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So der Titel einer kleinen Ausstellung im Frauenmuseum, entwickelt und kuratiert im Zusammenhang mit unserem Beitrag für das Gemeinschaftsprojekt „Sozial gerecht? Zwölf Objekte erzählen“ im Rahmen des Euregio-Museumsjahres 2025.

Und welches Objekt des Frauenmuseums könnte soziale Gerechtigkeit besser repräsentieren als die Hose, das stoffgewordene Symbol schlechthin des Kampfes der Frau um die Gleichstellung mit dem Mann?

Frauen brauchten einen langen Atem, um – zumindest in Bezug auf Kleidung – ein Stück Freiheit zu erobern.

In der westlichen Kultur stand die Hose stets für männliche Potenz und keine Frau sollte es wagen, das männliche Privileg in Frage zu stellen. So war es noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts üblich, Kinder, gleich welchen Geschlechts, in den ersten Lebensjahren mit Röckchen zu kleiden. Das Erreichen des vierten Lebensjahres brachte dann eine Zäsur: Endlich durfte der Junge zeigen, dass er ein Mann war – er bekam seine erste Hose und die damit einhergehende Bewegungsfreiheit!

Wie die Frauen mit der Tatsache umgingen, dass ihnen das Tragen von Hosen verwehrt war, erzählen wir euch im zweiten Teil dieser Serie, der am 13. Juni erscheint.

 

Juni im Zeichen des Regenbogens

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Auch 2025 beteiligt sich das Land Südtirol und Vereinigungen am Pride Month. Damit wird auf die Rechte der LGBTQIA+-Gemeinschaft erinnert und ein lebendiges und leuchtendes Zeichen gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie gesetzt.

„Der Pride Month steht für Offenheit, Gleichberechtigung, Inklusion und für die Freiheit des Individuums: Werte, die wir aus Überzeugung vertreten“.

Seit 2023 wird der Pride Month auch von Organisationen in Südtirol getragen, seit dem Vorjahr ist auch das Land Südtirol Teil dieses Netzwerkes.

Auch in diesem Jahr werden darum in unterschiedlichen Institutionen, Unternehmen oder Einrichtungen auf unterschiedliche Art und Weise die Farben des Regenbogens zu sehen sein. Der Regenbogen deshalb, weil die Regenbogenfahne als Symbol für Vielfalt, im Besonderen für jene der LGBTQIA+Community, steht.

Der „Pride Month“ wird jährlich im Juni in Erinnerung an den Stonewall-Aufstand in der Christopher Street in New York am 28. Juni 1969 begangen, bei dem sich erstmals die queere Community gegen andauernde Diskriminierungen und Razzien durch die Polizei erfolgreich gewehrt hatte.
Daher der Begriff „Pride – Stolz“, als Ausdruck für die endlich erreichte Anerkennung von Rechten einer Minderheit und die Achtung unterschiedlicher Lebensformen. Heute steht der „Pride Month“ ganz generell für Offenheit, Gleichberechtigung, Inklusion, Freiheit des Individuums und ist letztlich ein farbenfrohes Fest der Vielfalt.

Veranstaltung im Frauenmuseum

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Am 11.06.2025 um 19h wird  Franziska Cont vom Zentrum für Regionalgeschichte in Bozen die Studie „Frauenbiografien und Straßennamen“ ,bei uns im Frauenmuseum, vorstellen.

Eine Sammlung von Namen von Frauen, nach denen man in den Gemeinden Südtirols Straßen und Plätze benennen könnte. Dies, um den Ausflüchten vorzubeugen, mit denen oft begründet wird, es gebe ja keine Frauen, die man mit einem Straßennamen würdigen könne, Die Historikerinnen Siglinde Clementi und Franziska Cont haben über 200 Namen von Frauen ausgeforscht, die auf internationaler und lokaler Ebene – eine oftmals verschüttete – Geschichte geschrieben haben.

Dies ist eine wichtige Studie aus der auch Schulen, Interessierte und vor allem Gemeinden künftig Namen von Frauen finden, die einige Leistungen erbracht haben.

Laut Franziska Cont „ist die Erinnerungskultur immer noch männlich geprägt. Das ist vor allem dann besorgniserregend, wenn wir uns vor Augen halten, dass die Art und Weise Vergangenes zu erinnern, sehr viel über gesellschaftliche Wertehaltungen aussagt. Straßennamen sind ein zentrales Medium der Erinnerungskultur. Sie haben neben der symbolischen Funktion auch eine praktische. Wir verwenden sie im alltäglichen Leben, ohne ihre Bedeutung bewusst wahrzunehmen. Trotzdem tragen sie in der Gesellschaft zur Konstruktion einer gemeinsamen Vergangenheit bei, die zur Erklärung und Legitimation der Gegenwart dient. Wenn wir die Leistungen von Frauen verschweigen, so bedeutet dies, dass wir unsere Gegenwart als reines „Männerprodukt“ darstellen und dadurch das bestehende Machtgefälle rechtfertigen. Die Benennung von Straßen nach Frauen ist eine der Möglichkeiten, daran zu rütteln und den weiblichen Anteil an der Geschichte öffentlich sichtbar zu machen.“ ( zitiert aus der Südt. Tageszeitung, 25. März 2023)

Zitat zum Montag

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Aller (Wochen-)Anfang ist schwer ;-). Mit einem guten, manchmal aus der Seele sprechenden, manchmal witzigen Spruch oder Zitat wollen wir euch das erleichtern. ichfrau wünscht einen guten Start in die Woche!

Diese Woche mit Elinor Ostrom

Elinor Ostrom war eine amerikanische Politikwissenschaftlerin, die für ihre bahnbrechende Arbeit zur wirtschaftlichen Steuerung bekannt wurde, insbesondere für die Verwaltung von Gemeingütern. Sie wurde am 7. August 1933 in Los Angeles, Kalifornien, geboren und verstarb am 12. Juni 2012 in Bloomington, Indiana.

Ostrom war die erste Frau, die den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt, den sie 2009 für ihre Analyse der wirtschaftlichen Steuerung, insbesondere der Allmenden, gewann. Ihre Forschung stellte die konventionelle Ansicht infrage, dass gemeinsame Ressourcen zwangsläufig übernutzt werden, wenn sie nicht von staatlichen oder privaten Institutionen verwaltet werden. Stattdessen zeigte sie, dass Gemeinschaften in der Lage sind, nachhaltige und selbstorganisierte Systeme zur Verwaltung gemeinsamer Ressourcen zu entwickeln.

Ihr einflussreiches Buch Governing the Commons (1990) stellte Prinzipien für eine effektive kollektive Ressourcennutzung vor und zeigte, wie lokale Gemeinschaften weltweit komplexe Mechanismen entwickelt haben, um die „Tragik der Allmende“ zu vermeiden. Gemeinsam mit ihrem Ehemann gründete sie das Vincent and Elinor Ostrom Workshop in Political Theory and Policy Analysis an der Indiana University, das zu einem führenden Zentrum für Forschung zu institutioneller Vielfalt und Governance wurde.

„Infine, la vista e la macchina fotografica mi danno il respiro lungo per entrare silenziosa e potente in una dimensione poetica del vedere…“

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La Donna del mese di giugno è Letizia Molon, ora pensionata dopo una intensa vita lavorativa dedicata all’integrazione scolastica e lavorativa, resiste appassionata, dedicandosi intensamente alla fotografia.

Parlaci di te.

Ho 67 anni e abito da sempre a Merano. Fortunatamente ho vissuto fin da subito la complessità e ricchezza – dico io –  di certi contesti urbani e abitativi nelle periferie delle nostre cittadine sudtirolesi degli anni ‘60 e ‘70 e delle variopinte realtà familiari, anche multietniche: una vita semplice, ma dignitosa e c’era tutto il necessario per un’infanzia ricca di occasioni divertenti e stimolanti. Famiglia paterna numerosa, immigrata dal povero Veneto in cerca di lavoro e futuro, famiglia materna di origine contadina di lingua tedesca, gente con una guerra alle spalle; i miei genitori, dunque, di madrelingua, abitudini, storie profondamente diverse. Abitavamo in un alloggio piccolissimo con un wc condiviso con due diverse altre famiglie. Ricordo un quartiere pieno di bambini. Ricordo anche di aver potuto  giocare all’aperto in piazza, nei cortili, nei prati dei vicini quasi senza orario…tante ginocchia sbucciate, ma tante avventure.