Wer kann sich erinnern? Jahrelang begrüßte ein Schild mit “Grüß Göttin” alle diejenige, die von der deutschen Seite über die österreichische Grenze fuhren. Die wenigsten wissen, dass dahinter Ursula Beiler steckt, die femministische Tiroler Künstlerin, die immer wieder mit ihren Installationen Aufsehen erregt und zur Diskussion anregt.
Am Sonntag, 8. Juli 2018, hat sie ein weibliches Gipfelkreuz im kleinen Teich unterhalb der Flaggerschartenhütte aufgestellt – zusammen mit Elisabeth Illmer, der Hüttenwirtin, und der Mithilfe von Anton Ortner und ihrer Schwester Claudia Beiler, ebenfalls Künstlerin.
Sie setzt einen metallenen Kreisring auf das Kreuz und macht daraus ein weibliches Lebenskreuz. Die Künstlerin:
Der richtige Draht zum Himmel auf Erden ist das Lebenskreuz.
In der Vergangenheit wurden in den Alpen tausende Gipfelkreuze aufgestellt.
Dabei ging es in erster Linie um Eroberung und Besetzung der unberührten Gipfelnatur.
Das weibliche Gipfelkreuz verweist auf aktuelle Fragestellungen und Themen der heutigen Zeit, wo ein Paradigmenwechsel einer einseitig dominant männlichen Kultur und Weltanschauung ansteht.
Dieses Zeichen symbolisiert das Leben und will zur Diskussion anregen. Seit alters her wird es als Lebensschlüssel oder Lebenskreuz beschrieben.
Das Kreuzzeichen der christlichen Kultur erinnert uns an den Tod.