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6. Februar: Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung

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Einmal im Monat veröffentlichen wir in der Rubrik #tanterosa einen Beitrag, der sich mit dem Körper von Frauen beschäftigt. Die vergangenen Beiträge hatten den Zyklus, die Menarche, die Wechseljahre, Verhütungsmittel und vieles weitere zum Thema.

Der „Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung“ will Aufmerksamkeit auf eine Menschenrechtsverletzung lenken, der weltweit über 200 Millionen Mädchen und Frauen zum Opfer fallen.

Als weibliche Genitalverstümmelung oder -beschneidung bezeichnet man die teilweise oder vollständige Entfernung beziehungsweise Beschädigung der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane. Es gibt verschiedene Formen der Genitalverstümmelung, die je nach Land und Region, auf Mädchen ab dem Säuglingsalter bis zum 14. Lebensjahr durchgeführt werden. Jährlich kommt es laut Schätzungen zu 3 Millionen Neubeschneidungen von Frauen und Mädchen. Beweggründe für das Ritual dafür sind das  Sicherstellen der Jungfräulichkeit, bessere Chancen auf dem Heiratsmarkt oder spirituelle Reinheit. Für die Mädchen beginnt aber mit der Verstümmelung ein lebenslanger Leidensweg, der zu starken Blutungen oder Infektionen führt, aber auch Unfruchtbarkeit, chronische Unterleibsentzündungen, Harnweginfektionen, Schwierigkeiten beim Urinieren, bei der Menstruation oder der Geburt sowie den Tod mit sich bringen. Es gibt noch nicht ausreichende Forschungen hinsichtlich der ganzen psychischen Folgen und die Auswirkungen auf das sexuelle Empfinden der Frauen. Viele betroffene Frauen leiden jahrelang unter dem erlebten Trauma und kämpfen mit Angstzuständen, dem Verlust ihrer Weiblichkeit, Schamgefühlen, Depressionen, chronischer Reizbarkeit, Frigidität, Partnerschaftskonflikten und Psychosen. In Europa sind Ärzt*innen teilweise noch unvorbereitet, doch mittlerweile gibt es Angebote wie das Desert Flower Center in Berlin, welches auf die medizinische und psychologische Betreuung der Opfer von Genitalverstümmelung spezialisiert ist.