Wie stark das Frauenwissen mit der mündlichen Weitergabe zusammenhängt, haben wir schon letzte Woche aufgezeigt. Wie versprochen, erzählen wir euch heute noch ein wenig mehr davon mit konkreten Beispielen.
Vor allem die Frauenarchive haben es sich zunutze gemacht, mit oral history – eine Erzählung der eigenen Lebensgeschichte in Gesprächform, wenn man es so definieren möchte – die weiblichen Spuren in der Geschichte aufzuzeigen – so auch das Frauenarchiv Bozen. Die Erzählungen der Zeitzeuginnen konnten die Geschichte um die der Frauen dementsprechend aufwerten – wenn auch aus wissenschaftlicher Sicht diese Quellen ähnlich kritisch betrachtet werden wie Autobiographien. “Seriös” und “glaubwürdig” müssen sie sein. Das geht natürlich oft an der mündlichen Überlieferung vorbei, die eine komplett andere Form der Wissensaufbewahrung darstellt.
Schon die Art und Weise der Überlieferung ist bei der mündlichen eine andere als bei der schriftlichen.
Rituale
Vor allem, wenn es mit Weltanschauungen und Glauben verbunden war, wurde es in Rituale eingebaut. Mit nonverbalen Inhalten – wie z.B. dem Aufstellen eines Christbaumes, dem Räuchern am 6. Januar, etc. – lässt es sich leichter ins Gedächtnis prägen.
Lieder
Das Verpacken in Liedern, also verbunden mit einer Melodie, ist eine weitere Art, mündliches Wissen zu erhalten.