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Wie Gleichberechtigung zum Klimaschutz beiträgt

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Der Klimawandel ist gefährlich für uns Menschen weltweit – ob es sich um katastrophale Stürme, Dürreperioden oder die Erhöhung des Meeresspiegels handelt. Besonders gefährdet sind Mädchen und Frauen.

UN Women schreibt

  • Frauen und Mädchen sind oft die letzten, die in Notsituationen zu Essen bekommen oder gerettet werden.
  • Sie sind von einem größeren Gesundheits- und Sicherheitsrisiko betroffen, wenn Wasser und Sanitätssysteme ausfallen.
  • Und, wenn die Ressourcen knapp werden, übernehmen sie einen erhöhten Aufwand zur Versorgung ihrer Gemeinschaft.

Das mag vielen von euch schon bekannt sein. Allerdings gibt es ein großes ABER:

Yannick Glemarec von UN Women, sagt gegenüber VICE Impact:

Was extrem wichtig werden wird, ist die Erkenntnis, dass Frauen nicht nur eine verletzliche Gruppe sind, sondern Akteure der Veränderung sein können. Im Grunde haben wir eine der wirksamsten Lösungen, um den Klimawandel im großen Maßstab anzugehen.

Warum das so wichtig ist, erzählt das Beispiel von Didja.

Didja lebt mit ihrer Gemeinschaft in der Sahelzone im Tschad. Dieses Gebiet leidet schon seit Jahren unter schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels, die sowohl schwerwiegende Dürren, Hungersnöte, als auch starke Überschwemmungen bedeuten.

Mit ihren Viehherden zieht Didja‘s Gemeinschaft durch das Land. “Die Bewegungen unserer Tiere verraten uns, ob es in der nächsten Saison genügend Regenwasser geben wird,” erklärt Didja. „Wenn die Rinder von Osten nach Westen ziehen, bedeutet das, dass wir in diesem Jahr nicht genügend Wasser haben werden.“ Dieses Wissen von Frauen ist ausschlaggebend, im Kampf gegen den Klimawandel.

Aber Frauen im Tschad werden im Alter von 11-13 Jahren verheiratet. Bis sie 20 Jahre alt sind, haben sie bereits 6-7 Kinder. Mädchen werden nicht zur Schule geschickt. Frauen haben ihren Platz in der Ehe und in der Küche und nicht in der Führungsebene und Entscheidungspositionen.

Leider hindern diese Geschlechtervorstellungen Frauen daran, sich auf einer höheren Ebene am Kampf gegen den Klimawandel zu beteiligen.

Deshalb hat der Gender Aktionsplan der Vereinten Nationen das Ziel, dass Frauen weltweit an Lösungsansätzen beteiligt sein sollen. Frauen sollen sowohl in globalen Entscheidungen eine Rolle spielen, als auch in lokalen Projekten.

Auch Ndivile Mokoena aus Johannesburg, Südafrika arbeitet mit ihrer Organisation „Initiative Gender into Urban Climate Change“ an diesem Ziel. Schon seit ihrer Kindheit ist der Boden in Johannesburg verseucht mit Arsen, Blei und Zyankali. Der Wind bläst den vergifteten Sand in alle Richtungen. Deshalb wurde Ndivile Mokoena Klimaaktivistin.

Durch den Klimawandel, müssen Anbaumethoden verändert werden. In ihrer Organisation werden Frauen in Urban Farming ausgebildet. Sie lernen nachhaltige Methoden der Landwirtschaft, die nicht nur das Klima schützen, sondern ihnen auch Unabhängigkeit geben.

Auch Ndivile Mokoena setzt sich auf internationaler und nationaler Ebene dafür ein, dass Frauen einen Platz am Verhandlungstisch bekommen. Sie sagt gegenüber Deusche Welle:

Solange die politische und wirtschaftliche Macht allein bei Männern liegt, haben Frauen es schwer, sich an die dramatischen Umweltveränderungen anzupassen.

Die Herausforderung, von Politikern weltweit gehört zu werden, bleibt riesig. Aber trotzdem ist es eine Geschichte die Hoffnung macht – findet ihr nicht?

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