Am vergangenen Wochenende ist im Frauenmuseum Hittisau die 6. Internationale IAWM Konferenz 2021 der Frauenmuseen zu Ende gegangen. Unter dem Motto „and still we* create“ kamen im über sechzig Leiterinnen und Vertreterinnen von Frauenmuseen und Frauenmuseumsinitiativen aus fünf Kontinenten zusammen, um Ideen auszutauschen, zu diskutieren und nach Gemeinsamkeiten zu suchen.
Die Leiterin Sigrid Prader sowie die Mitarbeiterin Sarah Trevisiol vom Frauenmuseum in Meran waren bei der Konferenz dabei. Die Koordinationsstelle von IAWM ist im Frauenmuseum in Meran angesiedelt.
Die Konferenz wurde durch pandemiebedingte Reiseprobleme hybrid abgehalten, was eine neue Erfahrung war. Dank den Organisatorinnen in Hittisau klappte die Abwicklung einwandfrei.
Physisch anwesend waren Kolleginnen aus Deutschland, Norwegen, Iran, Italien, Schweiz, Russland, Ukraine, Frankreich, Niederlande, Spanien, Serbien, Slowenien und Österreich.
Digital waren die Länder Kanada, USA, Ungarn, Mexiko, Costa Rica, Argentinien, Kolumbien, Chile, Albanien, Korea, Vietnam, Australien, Portugal, Großbritannien, Irland, Senegal, Türkei und Ägypten vertreten.
Die Konferenz wurde im Rahmen des EU-Projekts Birth Cultures abgehalten, wo in einer Ausstellung über die verschiedensten Formen des traditionellen Wissens rund um Geburt und Mutterschaft als Teil des immateriellen Kulturerbes dargestellt wird. Diese Ausstellung wird Ende November 2021 auch im Frauenmuseum in Meran zu sehen sein.
Innerhalb des Netzwerkes werden durch vielfältige Projekte Synergien geschaffen. Den Frauenmuseen ist eine solidarische Haltung gegenüber jenen Frauen wichtig, die sich heute noch um Frauenrechte, gegen Gewalt und Diskriminierung einsetzen und damit eine aktivistische Haltung einnehmen müssen.
Dies bekräftigte auch mit starken Worten die iranische Friedensnobelpreisträgerin (2003) und Patin des Netzwerkes Shirin Ebadi in einer Videobotschaft und bestärkte unsere Arbeit. Dabei wurde auch auf die tragische Situation afghanischer Frauen eingegangen und ein Appell für eine menschliche Asylpolitik an die verantwortlichen PolitikerInnen gerichtet.
Die im Exil lebende iranische Menschenrechtlerin, Gründerin vom iranischen Frauenmuseum und Vertraute von Shirin Ebadi, Mansoureh Soshay war ebenso anwesend.
Die Konferenz wurde mit Grüßen und Anerkennung von so einigen Persönlichkeiten aus Österreich, allen voran vom Bundespräsident Alexander Van der Bellen eröffnet. Ein virtueller Gruß kam auch vom Landeshauptmann Arno Kompatscher, der… „Kooperationen als wichtige Strategien unserer Zeit hervorhob. Am Beispiel von IAWM wird aufgezeigt, dass mit kreativen Wegen und auch knappen Ressourcen dies gelingen kann. Im Netzwerk unterstützen sich die Museen gegenseitig, auch das ist eine zentrale Kraft des gemeinsamen Angehens von Ideen und Projekten und es leistet einen zentralen Beitrag, nicht nur für die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit zentralen Fragen, sondern auch für die gesellschaftliche Rolle und Bedeutung der Museen selbst.“
Während der Konferenz gab es Liveperformances, Filmvorführungen, Workshops zum Thema Geburt bis zu Vernetzungstreffen.
Sigrid Prader. Leiterin Frauenmuseum in Meran