Blog vom Frauenmuseum Il Blog del Museo delle Donne
Frauenmuseum | Museo delle donne

2018 – Rückblick auf Heldinnen

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Der Beginn eines neuen Jahres ist immer auch Anlass für einen Rückblick auf das vergangene. Laut UN Women hat sich auf internationaler Ebene so Einiges hinsichtlich Frauenrechte sowie Gleichberechtigung der Frauen und Geschlechter (women and gender equality) getan. So möchten auch wir einige Ereignisse, Aktionen und Aktivistinnen Revue passieren lassen. Sie alle setz(t)en sich für mehr Rechte ein, kämpf(t)en gegen Ungerechtigkeit und Ungleichheit, bieten Stereotypen die Stirn und können Vorbilder und Inspiration für das neue Jahr sein.

JANUAR

  • Nach der Weinstein-Affäre und #MeToo, richteten einige Hollywood-Stars mit #TimesUp einen Rechtsschutzfonds ein.
    Dieser soll Opfern von sexueller Belästigung die Möglichkeit bieten einen Rechtsschutz in Anspruch zu nehmen und dadurch dabei helfen, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz im gesamten Staat anzugreifen.

FEBRUAR

  • Demesia Yat ist eine der 15 sog. „abuelas“ – jener Frauen aus dem Ort Sepur Zarco in Guatemala, die die systematische Vergewaltigung und Versklavung vonseiten des Militärs während des internen bewaffneten Konflikts in Guatemala (1954-1996) überlebt haben. 2011 haben die Frauen den Fall vor das guatemaltekische Höchstgericht gebracht und die Verurteilung von 2 ehemaligen Militäroffizieren sowie verschiedene Reparationsmaßnahmen erwirkt.
    Heute nutzen sie ihre Stimme, um sich auch für andere Anliegen einzusetzen, wie z.B.: Zugang zu Bildung für die Kinder aus ihrer Region, Zugang zu Land, eine Gesundheitsklinik und Maßnahmen zur Armutsreduzierung.
    Am 21. Februar 2018 wurde diesen Frauen vom Public Ministry von Guatemala zusammen mit UN Women eine Medaille der Anerkennung verliehen.
Foto: Pixabay
  • Salma Belhassine ist eine 21-jährige tunesische Aktivistin und arbeitet mit ihren Mitstreiterinnen an der Smartphone-App „SafeNes. Das Ziel der App ist es, mehr Bewusstsein für sexuelle Belästigung zu schaffen und einen Beitrag dazu zu leisten, Belästigung von Frauen in der Öffentlichkeit zu beenden.
    Die App soll es den Benutzerinnen ermöglichen:
    • sexuelle Belästigung zu melden
    • sich mit Nicht-Regierungs-Organisationen zu verbinden, wenn sie Hilfe brauchen
    • Selbstverteidigung zu lernen
    • sich über die wichtigsten rechtlichen Schritte für eine Meldung von sexueller Belästigung zu informieren.
Foto: Pixabay

MAI

  • Purity Soinato Oiyie aus Kenia, die im Alter von gerade einmal 10 Jahren weiblicher Genitalverstümmelung und einer Kinderhochzeit entkommt ist, fasste den Plan, eine Schule für Mädchen in ihrer Maasai Gemeinde zu errichten. Sie hat allerdings auch jetzt schon einen positiven Einfluss auf das Leben der Mädchen ihrer Gemeinschaft, indem sie
    • sich gegen weibliche Genitalverstümmelung und Kinderhochzeiten ausspricht
    • Schulen in ländlichen Gebieten besucht und mit Kindern über ihre eigenen Erfahrungen und die negativen Folgen von weiblicher Genitalverstümmelung spricht
    • Mädchen eine andere Zukunft aufzeigt
    • als Vorbild angesehen wird
Kampagne gegen weibliche Beschneidung auf einem Straßenschild in Uganda
Foto: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/eb/Campaign_road_sign_against_female_genital_mutilation.jpg
  • Marija Andjelkovik – eine der ersten Aktivistinnen, die sich gegen Menschenhandel im Balkan und für dessen Verhinderung eingesetzt hat – arbeitet weiterhin in der von ihr im Jahr 2000 gegründeten Nichtregierungsorganisation „ASTRA-Anti trafficking action“. Damit trägt sie zum einen dazu bei, dass den Überlebenden von Menschenhandel Schutz und verschiedene Dienstleistungen geboten werden. Setzt sich zum anderen aber auch für Änderungen und Verbesserungen von gesetzlichen Regelungen und für mehr Unterstützung vonseiten der Regierung und anderen Dienstleistungsanbietern ein.
Foto: Pixabay

JUNI

  • Nur Nahar ist Rohingya und kam im Alter von 7 Jahren als Flüchtling nach Bangladesch. Sie kennt also die mit der Flucht, aber auch mit dem Leben in Flüchtlingslagern verbundenen Schicksale, Schwierigkeiten und Probleme für Mädchen und Frauen sowie ihre Geschichten.
    Heute arbeitet die mittlerweile 35-Jährige deshalb als Mentorin in einem Mehrzweck-Frauenzentrum innerhalb des Flüchtlingslagers Balukhali, Cox’s Bazar, und unterstützt dort Frauen und Mädchen.
Rohingya Flüchtlinge
Foto: Tasnim News Agency (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rohingya_displaced_Muslims_017.jpg)
  • Nidhi Goval ist eine indische Feministin, Forscherin, Schriftstellerin, Trainerin, Stand-up Comedian und Anwältin. Schon als Teenagerin erblindet, setzte sie sich für die Schaffung von mehr Bewusstsein für die Überlappungen zwischen der Bewegung für mehr Rechte für Personen mit Behinderung (disability rights movement) und der Frauenbewegung ein.
Foto: Pixabay

OKTOBER

  • Der Friedensnobelpreis wurde Denis Mukwege und Nadia Murad verliehen, die sich dafür einsetzen, dass sexuelle Gewalt nicht mehr als Kriegswaffe verwendet wird.
Denis Mukwege (li) und Nadia Murad (re)
Foto: Jakob Reimann (https://www.flickr.com/photos/141006965@N05/44394662444)

 

Den englischsprachigen Referenzartikel finden Sie hier: http://www.unwomen.org/en/news/stories/2018/12/compilation-things-we-learned-from-womens-resistance-in-2018

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