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Jede/jeder kennt Marie und Pierre Curie aber wer kennt Irène Joliot-Curie?

Irène Joliot-Curie war eine französische Physikerin und Chemikerin, die bedeutende Beiträge zur Wissenschaft leistete. Sie wurde am 12. September 1897 in Paris als Tochter von Marie und Pierre Curie geboren. Schon früh zeigte sie außergewöhnliches Talent in Mathematik und Naturwissenschaften.

Während des Ersten Weltkriegs arbeitete sie als Röntgenassistentin, um verwundete Soldaten zu behandeln. Nach dem Krieg setzte sie ihre wissenschaftliche Laufbahn fort und promovierte 1925 über die Alpha-Strahlung von Polonium. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Frédéric Joliot-Curie entdeckte sie 1934 die künstliche Radioaktivität, wofür sie 1935 den Nobelpreis für Chemie erhielten.

Irène spielte eine Schlüsselrolle in der **französischen Atomforschung** und war an der Entwicklung des ersten französischen **Atomreaktors** beteiligt. Sie setzte sich zudem für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft ein und war Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften. 1936 wurde sie zur **Staatssekretärin für wissenschaftliche Forschung** ernannt.

Leider führte ihre langjährige Arbeit mit radioaktiven Materialien zu gesundheitlichen Problemen, und sie verstarb am 17. März 1956 an Leukämie. Ihr Vermächtnis lebt jedoch weiter – sowohl in der Wissenschaft als auch in ihrem Einsatz für Gleichberechtigung.

Irène Joliot-Curie hatte eine enge und inspirierende Beziehung zu ihren Eltern, insbesondere zu ihrer Mutter **Marie Curie**. Nach dem frühen Tod ihres Vaters Pierre Curie im Jahr 1906 wurde Marie zur zentralen Figur in Irènes Leben. Marie war nicht nur eine Mutter, sondern auch eine Mentorin, die Irène in die Welt der Wissenschaft einführte.
Marie Curie legte großen Wert auf die Bildung ihrer Kinder und organisierte eine alternative Schule für Irène, in der sie von führenden Wissenschaftlern unterrichtet wurde. Diese intensive Förderung prägte Irènes wissenschaftliche Laufbahn und führte dazu, dass sie später mit ihrer Mutter im **Radium-Institut** zusammenarbeitete.

Obwohl Marie eine strenge und disziplinierte Wissenschaftlerin war, unterstützte sie Irène stets in ihrer Forschung und ermutigte sie, unabhängig zu denken.

„Dass man eine Arbeit ernsthaft verrichten muss, unabhängig sein soll und nicht einfach nur das Leben als Unterhaltung sehen darf—das hat unsere Mutter [Marie Curie] uns stets gesagt, aber nie, dass die Wissenschaft der einzige lohnende Berufsweg sei.“

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