Frau des Monats April: Zita Pichler
Mit diesen Worten beschreibt Zita Pichler ihr Großwerden in einer von Kultur und Kreativität geprägten Familie. Als Szenenbildnerin ist sie heute im Theater- und Filmbereich zwischen Italien, Österreich, Deutschland und Belgien unterwegs. Ein Berufsfeld, welches früher häufig als Männerdomäne gesehen wurde, sich inzwischen aber geöffnet hat.
Wie würdest du dich beschreiben?
Eine schwierige Frage!
Die Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung sind meist sehr unterschiedlich.
Ich empfinde mich als neugierig, lebensfroh, mutig, sensibel und manchmal etwas laut.
Wie hast du zu deinem Beruf gefunden?
Aufgewachsen in einem künstlerischen Haushalt war das Kreative immer in meinem Umfeld.
Das Zusammentreffen in meiner Kindheit mit dem Regisseur Franco Marini und seinen Kinderstücken hat mit Sicherheit die Saat für meine zukünftige Berufswahl gelegt.
Trotzdem habe ich erst auf Umwegen zu meinem Beruf gefunden, mein erster Ausbildungsweg war Erzieherin.
Mit 27 Jahren entschied ich mich, nach bestandener Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie Venedig, meinen alten Beruf aufzugeben um Bühnen- und Kostümbild zu studieren.
Wo bist du überall tätig?
Ich arbeite freiberuflich vorwiegend in Italien, Österreich, Deutschland, Belgien am Theater und im Filmbereich.
Woher kommt deine Kreativität?
Das weiß ich nicht. Für mich wichtig ist offen durchs Leben zu gehen und aus diesen unzähligen Eindrücken ergibt sich wohl dann meine Kreativität.
Inwiefern haben dich deine Eltern in deinem Tun geprägt?
Der Alltag ist unsere Kultur – unsere Kultur ist der Alltag. So erlebte und genoss ich das Großwerden in meiner Familie.
In welchem Bereich deiner Arbeit kannst du dich am besten künstlerisch ausleben?
In allen Bereichen.
Wie definierst du deine Rolle als Frau und wie wichtig ist das für dich?
Bei meinem Beruf gibt es einen großen technischen Bereich der früher gerne als Männerdomäne wahrgenommen wurde.
Inzwischen ist auch dieser Bereich vermischter und das kompetente Fachwissen wird von Jahr zu Jahr geschlechterunabhängiger.
Ich selbst bin sehr gerne Frau, möchte aber in meinem Beruf nur für mein fachliches Können engagiert werden.
Für die Kreativität ist es wunderbar bereichernd mit allen Energien (divers, weiblich, männlich) zu interagieren.
Insofern ist die Rolle als Frau nur für mein eigenes Empfinden wichtig, für mein berufliches, sowie privates Leben, wünsche ich mir eine wertfreie Geschlechtersicht.
Was machst du, um deine Energie aufzutanken?
Eine gute Mischung aus Ruhe und Beisammensein mit Familie und Freunden erfrischt mich am besten.
Verrätst du uns dein Lebensmotto?
Die einzige Konstante ist die Veränderung.