Im Rahmen des Projekts MenschenBilder wurde heute die neue Plastik in der Freilicht-Galerie an der Passerpromenade in Meran enthüllt, welche die Gründerin des Frauenmuseums ehrt.
Das Denkmal fungiert als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung an Evelyn Ortner (1944-1997) als eine der herausragenden Meraner Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, die das gesellschaftliche Leben der Stadt intensiv geprägt haben. Sie hat nicht nur den ersten Second-Hand-Shop Südtirols mit dem Namen „Petersilie“ gegründet und einen aktiven Beitrag zum Kulturleben der Stadt geleistet, sondern durch ihre Sammel-Leidenschaft auch das Frauenmuseum begründet, welches bis heute ein wichtiger Bestandteil des Meraner Kulturlebens ist.
Entworfen und erarbeitet wurde die Plastik vom Meraner Künstler und Weggefährten der Dargestellten, Franz Pichler. Der 1939 geborene Bildhauer und Grafiker studierte an der Kunstakademie in München, verdiente seinen Lebensunterhalt später als Kunstpädagoge und arbeitet seit seiner Pensionierung als freischaffender Künstler.
In der Plastik hat er sich für eine Metapher entschieden, die das Leben und Werk von Evelyn Ortner darstellen soll. Die roten Schuhe stehen einerseits für ihre Sammel-Leidenschaft insbesondere für extravagante Schuhe und andererseits erinnern sie an die Aktion der „Zapatos Rojos“, welche 2009 in Mexiko entstanden ist und inzwischen weltweit Verbreitung gefunden hat. Dabei werden zum Tag der Frau zahlreiche rote Damenschuhe auf Straßen und Plätzen positioniert, um für die immer noch große Problematik der Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren. Dadurch ist es dem Künstler gelungen die Liebe zur Ästhetik und den großen gesellschaftlichen Einsatz für Frauenleben von Evelyn Ortner darzustellen.
Die Erweiterung der Freiluftgalerie um eine neue Plastik wurde von Vizebürgermeisterin Katharina Zeller veranlasst und durch die Unterstützung der Raiffeisenkasse Meran realisiert. Das Projekt MenschenBilder entstand im Jahr 2015 auf Initiative der damaligen Stadträtin für Wirtschaft und Tourismus, Gabriela Strohmer, und der damaligen Ressortchefin für Kultur und Stadt-Marketing, Barbara Nesticò in Zusammenarbeit mit Kunst Meran. Ziel der Initiative ist, an die Menschen zu erinnern, die der Meraner Gesellschaft auf ihre Weise Impulse geben und Erinnerungslücken zu schließen.