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Über Frauenbewegung und feministische Linguistik

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Vergangene Woche fand die Fortbildungsreihe „Ladies First – Gespräche über Frauenbewegung, berühmte Frauen und feministische Linguistik“ statt. Die Frauengruppe Tanna organisierte die Veranstaltungsreihe, die vom Frauenmuseum und dem Verein Alchemilla mitgetragen wurde. Luise F. Pusch, Pionierin der feministischen Linguistik und Joey Horsley, US-amerikanische Germanisin, haben in einer Serie von drei Veranstaltungen über Frauenbewegung und über gendergerechte Sprache gesprochen.

„Ohne Frauenbewegung hätten wir uns nicht kennengelernt“

Von links nach rechts: Heidi Hintner, Luise F. Pusch, Joey Horsley, Sissi Prader

Freitagabend fand im Frauenmuseum ein Zeitzeuginnengespräch statt, das von Heidi Hintner moderiert wurde. Der Titel lautete „Ohne Frauenbewegung hätten wir uns nicht kennengelernt“. Luise F. Pusch und Joey Horsley haben mit ihren humorvollen und einfühlsamen Erzählungen in die Zeit der Frauenbewegung in Amerika und in Europa zurückgeblickt. Aus ihrer persönlichen Perspektive und mit ihrem Blick als Zeitzeuginnen zeichneten nicht nur ein Bild einer spannenden Zeit, sondern erzählten auch, wie es war, als lesbische Frau in dieser Zeit zu leben bzw. die Liebe zu Frauen zu entdecken und wie sie sich als Paar gefunden haben.

Bei der Veranstaltung wurde auch der Berühmte Frauen. Kalender 2020 von Luise F. Pusch vorgestellt. Seit über dreißig Jahren erscheint der Taschenkalender, der an bedeutende Frauen erinnert. Der Kalender für das Jahr 2020 ist erstmals bei Reclam erschienen und porträtiert zwölf inspirierende Frauen und gibt Hinweise auf rund 300 bedeutende Geburts- und Todestage.

Berühmte Frauen. Kalender 2020, herausgegeben von Luise F. Pusch, Reclam Verlag

Feminar in Stilfs

Feminar in Stilfs

Am darauffolgenden Samstag fand im Haus Nr. 37 in Stilfs ein Feminar wiederum mit Luise F. Pusch und Joey Horsley zum Thema feministische Linguistik statt. Seit Jahrzehnten setzt sich Luise F. Pusch für eine geschlechtergerechte Sprache ein. Bis heute ist frauengerechte Sprache keine Selbstverständlichkeit. Auch in Südtirol wurde in letzter Zeit viel über gendergerechte Sprache gesprochen – letzthin fand die Aktion des Frauennetzwerks Wnet für eine „geschlechtergerechte Sprache in den Medien“ statt (im Juli 2019). Da wir durch Sprache Tag für Tag Wirklichkeiten schaffen und reproduzieren ist es von Bedeutung, Frauen auch hier anzusprechen und nicht nur mitzumeinen. Sprache ist auch eine Möglichkeit, Frauen in der Gesellschaft sichtbar zu machen, so die Feminar-Leiterinnen.

Ihren Abschluss fand die Veranstaltungsreihe in einer Lesung, die Sonntag Vormittag ebenfalls in Stilfs stattfand.

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